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Kroatiens Tourismusminister Gari Cappelli im Interview: Kroatiens konkrete Pläne für Tourismus nach abklingender Coronavirus-Pandemie

Yachten, in der ACI-Marina Pula, dürfte den in Coronavirus Zeiten vorgeschriebene Mindestabstand immer eingehalten
Auf den Yachten, wie hier in der ACI-Marina Pula, dürfte der in Coronavirus-Zeiten vorgeschriebene Mindestabstand immer eingehalten werden.
Die alles entscheidende Frage lautet doch: „Wann kann ich wieder nach Kroatien?“ Die SeaHelp-Redaktion wertet täglich die Nachrichtenlage hinsichtlich der Ausbreitung des Coronavirus in Kroatien aus und informiert aus belastbaren, zuverlässigen Quellen über den Stand der Dinge, denn die zahlreichen SeaHelp-Mitglieder, deren Schiffe in Kroatien beheimatet sind, haben natürlich ein berechtigtes Interesse, zu erfahren, wie es für sie um die diesjährige Wassersportsaison bestellt ist. Dass sie starten wird, daran dürfte wohl kein Zweifel mehr bestehen, auch wenn in einigen sozialen Netzwerken, auch auf der SeaHelp-Facebook-Seite, derzeit teilweise noch kontrovers diskutiert wird.

Tourismusminister Gari Cappelli im Interview

Heute gab Kroatiens Tourismusminister Gari Cappelli dem kroatischen Medienunternehmen „Novi List“ ein Interview, aus dem wir entsprechende Inhalte zum Themenbereich der Öffnung gern wiedergeben, denn sie bestätigen größtenteils die Inhalte, die SeaHelp bereits in vorangegangenen Beiträgen veröffentlicht hat.

Öffnung nach Sektoren

Um es noch einmal vorwegzunehmen: Die restriktiven Maßnahmen, die Kroatien bisher umgesetzt hat und an die sich die Bürger auch weitestgehend halten, sind europaweit beispielhaft. Demzufolge diskutiert man auch regierungsseitig weitere Lockerungen, die ausdrücklich auch den nautischen Bereich betreffen. Wie Kroatiens Tourismusminister Gari Cappelli gegenüber der „Novi List“ ausführte, wird man „In der kommenden Woche …nach Sektoren geordnet wissen, was zuerst und wie gestartet werden kann. Im Moment glauben wir, dass der erste Touristenverkehr in eigentlich isolierteren Segmenten gestartet werden kann, z.B. Ferienhäuser, d.h. Privatunterkünfte, dann Unterkünfte in kleineren Gebieten oder außerhalb der großen und städtischen Destinationen, und es kann im nautischen Tourismus sicherlich etwas getan werden. Es gibt zum Beispiel auch Campingplätze. Also alles, was näher an der Natur liegt, die noch eine gewisse soziale Distanz und einen reduzierten Kontakt zu anderen Menschen zulässt. Grundvoraussetzung ist für uns aber die Öffnung des Binnenverkehrs und die Frage der Grenzen, insbesondere für unsere wichtigen Autoziele.“

Auch nautischer Tourismus

Damit wird deutlich, Kroatien hat sehr wohl erkannt, wie wichtig die Sorge um den Schutz der Gesundheit für den wieder aufkeimenden Tourismus zukünftig sein wird. Ein gewisses Maß an sozialer Distanz, wie sie beispielsweise in Appartements und auf Schiffen eingehalten wird, sollte gewährleistet sein. Es wird auch dauerhaft innerhalb der Europäischen Union schwer vermittelbar sein, warum beispielsweise ein Österreicher in einem österreichischen Supermarkt, aber nicht in einem kroatischen Supermarkt einkaufen darf, wenn entsprechende Hygienevorschriften eingehalten werden und die Distanz gewährleistet ist.

Nur jedes dritte Hotelzimmer, jeder zweite Restauranttisch

Konkrete Vorschläge, wie der Tourismus in Zeiten des Coronavirus wieder nach Kroatien zurückkehren kann, führte der kroatische Tourismusminister Gari Cappelli bereits in seinem Interview mit der „Novi List“ aus: „Wir werden unter anderem auch vorschlagen, dass in Hotels jedes dritte oder vierte Zimmer für Gäste geöffnet wird. Bei der Abreise der Gäste würden die Zimmer für einige Tage leer stehen, um nach den Empfehlungen des Epidemiologen gereinigt und desinfiziert zu werden. Zu diesem Zeitpunkt würde ein Teil der vorher leeren Zimmer genutzt werden, so dass zu jedem Zeitpunkt ein Drittel oder ein Viertel der Kapazität zur Verfügung stünde. Grundsätzlich wird es in Bezug auf die Sicherheit noch viel zu tun geben. Einer unserer Vorschläge wird auch sein, unter den Ersten zu sein, die Reisebüros eröffnen, in denen es mit Sicherheit keine Invasion geben wird, und ich sehe kein Problem darin, dass Touristen einen Raum nach dem anderen betreten. Oder in Fremdenverkehrsbüros. Außerdem müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass, wenn die Dinge im Gange sind, nicht fünf Personen am Tisch sitzen werden, sondern zwei, dass nicht jeder Tisch zur Verfügung stehen wird, sondern jeder zweite oder dritte. All dies sind Vorschläge, die wir zu Papier bringen und uns mit Epidemiologen zusammensetzen, um zu sehen, was wir tun können und wie. Die Realität sieht so aus, dass es gut sein wird, mit allem zu beginnen. Aber ich sehe, dass die Experten positiv darauf reagiert haben und darüber reden wollen, zumindest zu versuchen, etwas zu tun. In dieser Hinsicht werden wir unseren Vorschlag innerhalb weniger Tage an die Regierung schicken.“

Gesundheit vor wirtschaftliche Interessen

Das klingt verantwortungsvoll. Die Vorschläge, insbesondere die Restriktionen in Restaurants und Hotels zeigen, dass man seitens des Tourismusministeriums die Gesundheit der Gäste deutlich über wirtschaftliche Interessen stellt.

Maßnahmen analog zu Österreich und Deutschland

Man interpretiert diese Äußerungen auch sicher nicht falsch, wenn man davon ausgeht, dass sich Kroatien nach dem rigiden Lockdown wegen des Coronavirus sicherlich künftig an der Situation in Deutschland und Österreich orientieren wird, wo man auch über weitere vorsichtige Schritte in Richtung Normalität nachdenkt. Und was die Skipper angeht: Wo ist man vor dem Coronavirus wohl sicherer, als auf der eigenen Yacht bei strahlendem Sonnenschein und einer leichten Briese, als auf der Adria? Warten wir ab, was die kroatische Regierung beschließen wird.

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