SeaHelp News

News oder Fake News, dass ist hier die Frage: Falschmeldung von Grenzöffnung Kroatiens nach COVID-19 Pandemie machte die Runde

Leere Marina Novigrad - Covid-19 Pandemie
Sie wollen genutzt und bewegt werden: Yachten in der Marina Novigrad warten schon sehnlichst auf ihre Eigner.
Manchmal ist es nur ein kleiner Schritt von „News“ zu „Fake News“. Am 5. Mai berichteten einige Nachrichtenportale, die Einreise nach Kroatien sei nach der COVID-19-Pandemie ab sofort wieder möglich, und zwar mit einem PCR-Test, der nicht älter als 24 Stunden sein dürfte. Daraufhin standen in der SeaHelp-Zentrale die Telefone nicht mehr still, einige Mitglieder zogen sogar in Erwägung, sich am Flughafen Wien kostenpflichtig testen zu lassen, um dann umgehend zu ihren Yachten zu reisen. Gerade noch rechtzeitig konnten sie von ihrem Vorhaben abgebracht werden. Fakt ist: Die Meldung stimmt zum Teil, betrifft aber nur aus dem Ausland heimkehrende Kroaten wie beispielsweise Gastarbeiter oder LKW-Fahrer, die sich nicht länger als 72 Stunden im Land aufhalten. Deshalb sei an dieser Stelle noch einmal deutlich gemacht: Wenn die Grenzen wieder öffnen und tatsächlich belastbare Aussagen über eine Einreisemöglichkeit vorliegen, gehören SeaHelp-Mitglieder und all diejenigen, die SeaHelp über Homepage, Facebook oder Twitter folgen, zu den ersten, die davon erfahren werden.

Nur ein Missverständnis

Hier nun der Hintergrund zur Meldung, die schon fast an die legendäre Pressekonferenz des ehemaligen DDR-Politbüro-Mitglieds Günter Schabowski am 9. November 1989 erinnert. Dadurch öffnete sich bekanntlich die Grenze zu DDR, weil Günter Schabowski die Vorlage nicht bis zum Ende gelesen hatte.

Kroatische Gastarbeiter aus Deutschland hatten COVID-19

Fakt ist: Alemka Markotić, Leiterin der Klinik für Infektionskrankheiten Fran Mihaljevic in Zagreb, gab dem kroatischen Sender HRT ein Interview, in dem es unter anderem um eingeschleppte Infektionen mit dem Virus SARS-CoV-2 ging. Konkret hatten zwei kroatische Gastarbeiter, die über eine Arbeitsstelle in Deutschland verfügen, einen Wochenendurlaub bei ihren Familien in Virovitica/Kroatien verbracht. Am Tag der Rückreise hätten beide gesundheitliche Probleme, die auf COVID-19 hindeuten, gezeigt und seien positiv getestet worden.

Einreise mit PCR-Test

In diesem Zusammenhang sagte sie, bezogen auf die 72-Stunden-Regelung für Kroaten, die im Ausland tätig sind, dem HRT (Originalzitat): „Wer nach Kroatien einreisen möchte, müsse in seinem Land einen PCR-Test durchführen, der nicht älter als 24 Stunden sein sollte.“ Und weiter im Verlauf: „Nur mit dieser Bestätigung könne man in Zukunft das Land betreten.“

Gilt nicht für „normale“ Touristen

Wer diese Zitate aus dem Gesamtkontext reißt und ohne zu hinterfragen kommentiert, könnte natürlich im Umkehrschluss zu dem Eindruck gelangen, dass Jedermann mit einem Corona-Test tatsächlich für 72 Stunden einreisen könne. Wir haben jedoch weiter recherchiert: Anlässlich einer der folgenden Pressekonferenzen hat eine Journalistin explizit nachgefragt, wie diese Aussage von Alemka Markotić zu interpretieren sei. Die Antwort, die dann aber nicht publiziert wurde, lautete, dass diese Regelung in keinem Fall für „ganz normale Touristen, bzw. Ausländer gelte“.

Verhandlungen über Tourismuskorridore hinter den Kulissen

Wie wir jedoch aus gut unterrichteten Quellen in Erfahrung bringen konnten, finden derzeit hinter den Kulissen Verhandlungen über baldige Grenzöffnungen, bzw. Tourismuskorridore statt. Aber erst dann, wenn davon nicht mehr im Konjunktiv geschrieben werden kann, sondern definitive Aussagen vorliegen und auch deren Umsetzung gesichert ist, wird SeaHelp das auch über seine Kommunikationskanäle verkünden.

Frühere Grenzöffnungen durch Abkommen möglich

Tourismusminister Gari Cappelli sagte kürzlich noch im HRT zur Problematik der COVID-19-Pandemie: „Wir meinen es ernst mit der Öffnung der Grenze und der Planung. Wir stehen in häufigem Kontakt mit einigen Ländern. Unser Ziel war es, ein gemeinsames Protokoll für alle zu erstellen. Wir sind uns bewusst, dass sich beispielsweise einige von uns wie Slowenien und Österreich, in einer besseren epidemiologischen Situation befinden und es ist logisch, dass wir mit diesen Ländern über eine frühere Öffnung der Grenzen verhandeln können“.

SeaHelp bei Facebook und Instagram

Wer keine News verpassen will, sollte uns auf Facebook und Instagram folgen. Da gibt es dann auch immer wieder zwischenzeitliche „Wasserstandsmeldungen“, anhand derer man sich selbst einen Eindruck verschaffen kann.

Update 07.05.2020:

Ein Facebook-User machte uns dankenswerter Weise darauf aufmerksam, dass doch die derzeitigen Einreisemöglichkeiten noch näher präzisiert werden sollten. Hier die Fakten.

Einreisen dürfen:

  1. Kroatische Staatsbürger, die nach Kroatien zurückkehren
  2. EWR-Staatsangehörige und Drittstaatsangehörige, die zum langfristigen Aufenthalt in Kroatien berechtigt sind. (Nachweis mittels Meldebestätigung – Boravišna dozvola (EU-Staatsbürger) bzw. Boravišna iskaznica (Drittstaatsangehörige)
  3. Kroatische Staatsangehörige ohne ständigen Wohnsitz in HR samt deren Familienangehörigen, die selber keine HR-Staatsbürgerschaft besitzen: Möglichkeit nur für 72h einzureisen, aber auch dann gilt Heimquarantäne
  4. Sogenannte Spezialgruppen und auf gesonderten Antrag Schlüsselpersonal von Unternehmen.

Bedingungen:

Alle Einreisenden im Personenverkehr, außer Transitreisende und Grenzgänger für Dienstverrichtung (gilt nur für tägliche Grenzgänger zwischen Kroatien und Slowenien bzw. Ungarn), werden beim Grenzübertritt zu einer 14-tägigen Heimquarantäne oder Quarantäne verpflichtet.
Negative SARS-CoV-2 Tests werden in Kroatien derzeit nicht für die Ausnahme aus der 14-tägigen Selbstisolation anerkannt!
Zur Rückreise ins Ausland kann die kroatische Quarantäne/Selbstisolation vor Ablauf der 14 Tage verlassen werden.

Ausführliche Bestimmungen sind im Link der WKO zu finden.

[covid-19-de]

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