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Entweder COVID-19-Test oder nach 36 Stunden Italien verlassen: Wer von Kroatien nach Italien reist, kann Probleme bekommen

Italien: Covid-19-Test bei Einreise von Kroatien
Klare Vorgaben sucht man in vielen italienischen Verordnungen vergebens. COVID-19-Test oder kein Test bei Einreise aus Kroatien? Da musste selbst die italienische Botschaft passen.

Zahlreiche Boots- und Yachteigner aus Österreich und Deutschland mit Liegeplatz in Italien halten sich derzeit im Bereich der kroatischen Adria auf. Jetzt ließ Italiens Gesundheitsminister Roberto Sperenza mitteilen, er habe angeordnet, dass Personen, die in den letzten 14 Tagen in Kroatien aufhältig waren, sich bei der Einreise nach Italien einem COVID-19-Test unterziehen müssen. Daraufhin liefen im SeaHelp-Büro die Telefone mit Anrufen von Skippern heiß, die sich darüber sorgten, was bei ihrer Rückkehr aus Kroatien zum Liegeplatz in Italien geschehen würde.

Verordnung lässt Ermessenspielraum

Da die Verordnung, wie so oft in Italien, jede Menge Spielraum für Interpretationen bietet, fragte die SeaHelp-Redaktion bei der italienischen Botschaft in Berlin nach. Dort wurde mit einer typischen Portion italienischem Charme recht nett erklärt, das man auch nicht so genau wisse, wie denn die Umsetzung im Einzelnen angedacht sei. In den nächsten Tagen erwarte man aber (hoffentlich) noch genauere Informationen.

Testpflicht normalerweise auch fĂĽr Transit mit PKW

Verbindlich sei aber mittlerweile, so die Botschaft, wer an einem der letzten 14 Tage in Kroatien war, ob mit Boot, Yacht oder Auto, muss sich bei der Einreise nach Italien einem COVID-19-Test unterziehen. Das gelte, so hieß es weiter, auch für Österreicher und Deutsche. Die Umsetzung der Maßnahmen läge allerdings in erster Linie auch in der Verantwortung der örtlichen Behörden.

Land 36 Stunden nach Anlegen verlassen

Ab diesem Moment verlassen wir das Segment der Tatsachenbehauptungen und kommen in den Bereich der Spekulation, genauer gesagt in den Bereich der Interpretation. Wie die Botschaft weiter mitteilte, gelte ja für einen Transit durch Italien die Frist von 36 Stunden, in diesem konkreten Fall müssten also normalerweise Eigner, die aus Kroatien zu ihren Liegeplätzen in Italien zurückkehren, innerhalb von 36 Stunden ab Ankunft in Italien das Land wieder verlassen.

Kostenfrage für COVID-19-Test ungeklärt

Letztlich würden sie dann um einen COVID-19-Test herumkommen, da es ja nichts anderes sei als Transit. Planen sie allerdings, noch länger in Italien zu bleiben, muss solch ein Test vorgenommen werden. Über die Kosten, die für den COVID-19-Test anfallen und die anschließenden Laborkosten konnte man seitens der Botschaft noch keinerlei Auskunft geben.

Keine Quarantäne, auch nicht nach Test

Bestätigen konnte man aber, dass Kroatien-Rückkehrer nach aktueller Lage und Auskunft der italienischen Botschaft bei der Rückkehr nach Italien nicht in Quarantäne müssen und das Land ungehindert in Richtung ihrer Heimatländer verlassen können. Wörtlich hieß es: „Wer mit dem Boot oder der Yacht beispielsweise in Lignano ankommt und mitteilt, er werde Italien in den nächsten 36 Stunden verlassen, für den ist eigentlich kein COVID-19-Test vorgesehen. Das macht angesichts der 36-Stunden-Frist überhaupt keinen Sinn.“ So zumindest die Lesart der Botschaft bezüglich der neuen Verordnung. Und weiter hieß es: „Eine Quarantäne ist auf keinen Fall vorgesehen, weder mit noch ohne Test.“

Letztlich im Ermessen des einschreitenden Beamten

Eines sollte aber auch klar sein: Theoretisch, so will es die Verordnung derzeit, müsste man sich auch einem Test unterziehen, selbst dann, wenn man sofort weiterreist in sein Heimatland. Hier ist man ein wenig abhängig vom Ermessen des kontrollierenden italienische Beamten.

PKW-RĂĽckreise? Italien lieber meiden

Ähnlich stellt sich die Lage für diejenigen dar, die beispielsweise mit dem eigenen PKW über Italien und Slowenien nach Kroatien reisen. Während auf der Hinreise keinerlei Probleme bestehen, die Strecke über Italien zu wählen, sollte man auf der Rückreise Italien besser meiden. Bei möglichen Grenzkontrollen, deren Ausmaß und Intensität allerdings auch noch nicht feststeht, lautet grundsätzlich die Frage: „Waren Sie innerhalb der letzten 14 Tage in Kroatien?“ Wer die wahrheitsgemäß – und so sollte es schließlich sein, weil man es notfalls auch nachweisen muss – mit „Ja“ beantwortet, der muss sich einem Test unterziehen oder den Beamten überzeugen, dass er umgehend in sein Heimatland reist. Aber selbst das könnte nach derzeitiger Gesetzeslage den Durchreisenden analog zu den Bootseignern nicht von der Testpflicht entbinden.

Keine klaren Vorgaben

Im Klartext: Wer aus Kroatien nach Italien reist, selbst auf dem Transit, muss eigentlich einen COVID-19-Test über sich ergehen lassen. Danach ist aber zunächst keine Quarantäne vorgeschrieben, das heißt, er kann bis zu 36 Stunden in Italien bleiben oder gleich weiterreisen. Wer die Kosten für den Test übernimmt, der Reisende, die Krankenkasse des Reisenden oder der italienische Staat, ist nicht geregelt. Unter dem Strich liegt es im Ermessen des kontrollierenden Beamten, ob überhaupt getestet wird oder nicht. Die Frage nach dem Sinn stellt sich dabei wie so oft bei italienischen Verordnungen erst einmal nicht bzw. wird in das Ermessen der Kontrollorgane verschoben. Sollte sich etwas ändern, wird dieser Beitrag upgedatet. Wir warten mal auf die Umsetzung in der Praxis.

 

Verordnung Italien: Covid-19-Test bei Einreise von Kroatien, Griechenland Malta, Spanien
Mit solchen Aushängen reagieren die Marinas auf die derzeitige Situation in Kroatien und auf Rückkehrer, die aus Kroatien kommen und wieder ihre Liegeplätze in Italien aufsuchen.
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