Der Bart-Feuerborstenwurm (Hermodice carunculata), manchmal auch nur „Feuerwurm“ genannt, wurde bisher im Mittelmeerraum nur in Süditalien und vor Malta beobachtet. Nun tritt er auch an kroatischen Stränden auf.
Der Feuerwurm, ein sogenannter Vielborster, verdankt seinen deutschsprachigen Namen der Tatsache, dass seine Borsten (Chaetae) bei Berührung leicht abbrechen und ein giftiges Sekret entlassen. Dringen sie in die menschliche Haut ein, erzeugen sie einen brennenden Schmerz, der mehrere Tage lang anhalten kann.
Der Bart-Feuerborstenwurm erreicht eine maximale Länge von 30 Zentimetern. Der Körper kann über 100 Segmente aufweisen. Die Färbung der Art reicht von grünlich, bräunlich bis zu rötlich. Die Segmentgrenzen sind als helle Streifen erkennbar. Das Maul des Bart-Feuerwurms ist ein ausgebildetes Schaborgan, das mit scharfen und vorstülpbaren Leisten versehen ist.
Ursprünglich stamme der Wurm von der Küste vor Antigua, einer Insel der Kleinen Antillen in der Karibik, heißt es. Er lebt auf allen Hartböden wie Felsküsten und Korallenbänken sowie zwischen Seegras und ist vom Flachwasser bis in ca. 30 Meter Wassertiefe anzutreffen. Gleichzeitig wurde die Art aber auch schon im Mittelmeer und vor den Küsten Westafrikas bis hin zu den Kanaren gesichtet.
Der Feuerwurm tritt aktuell auch an kroatischen Stränden auf
Das Problem: bisher sei er nur an der süditalienischen Mittelmeerküste zu finden gewesen, jetzt trete er jedoch immer häufiger auch an kroatischen Stränden auf, berichtet der blog kristijan-antic.com.
Danach vermehre sich dort der Feuerwurm zur Zeit „massiv“, als Gründe dafür werden steigende Wassertemperaturen genannt – so jedenfalls werden Experten vom National Institute of Oceanography and Applyed Geophysics (OGS) in Triest sowie Professorin Maja Krzelj, Leiterin der Abteilung für Meerestudien an der Uni Split, in dem Beitrag zitiert.
Der Fleischfresser bewege sich langsam; der häufigste menschliche Kontakt mit dem Wurm entstehe durch unachtsames Laufen im Wasser, bei dem Badende auf das Tier treten. Die Stacheln seien giftig, so der Blog weiter, ein Kontakt könne „äußerst schmerzhaft“ sein.
Nach einem Kontakt sollten Betroffene die Borsten mit einer Pinzette entfernen, bei Komplikationen sollte ein Arzt konsultiert werden
Die Borsten seien so fein, dass man sie oft nur schwer erkennen könne. Das in den Stacheln enthaltene Gift könne entzündliche und allergische Reaktionen hervorrufen.
Laut Peter Schupp, Meeresbiologe an der Universität Oldenburg, äußere sich laut tagesschau.de eine solche Allergie aber „oft auch bei anderen natürlichen Giftstoffen“. Schupp: „wer also beispielsweise gegen Bienen- oder Wespenstiche allergisch ist oder schon einmal auf Quallen oder Korallen reagiert hat, könnte auch beim Feuerwurm anfällig sein – und sollte besonders aufpassen“.
Nach einem Kontakt solle man die Borsten nach Möglichkeit mit einer Pinzette oder einem starken Klebestreifen entfernen, rät der Blog kristijan-antic.com weiter; danach solle man die betroffenen Stellen gut mit Wasser spülen. Sollten Komplikationen auftreten, sollten Betroffene unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.
Badegäste an kroatischen Stränden sollten also in diesem Sommer genau hinschauen, wo sie beim Gang ins Wasser hintreten, helfen können unter Umständen Badeschuhe, Kinder sollten beim Baden verstärkt beaufsichtigt werden.