Update 1.7.2024:
Die SeaHelp-Einsatzzentrale in Punat teilt aktuell mit: Der Ölteppich wurde (bestmöglich) entfernt und es wurden aktuell keine weiteren Verunreinigungen gemeldet.
Im Süden Istriens ist am gestrigen Sonntag, 9. Juni ein schwimmender Ölteppich gesichtet worden, der die Küste in der Nähe von Kap Kamenjak und Premantura überschwemmt hat. Die Ursache der Verschmutzung ist noch nicht klar, die Behörden arbeiten mit Hochdruck an der Eindämmung und Beseitigung des Ölteppichs.
Premantura ist der südlichste Ort Istriens und liegt auf einer Anhöhe mitten auf der Landzunge Rt Kamenjak. Wer hierher in den 12 Kilometer von Pula entfernten 1.000 Seelen-Ort kommt, will vor allem eines: das herrliche kristallklare Meer und die wunderschönen Naturstrände genießen.
Vor allem Camper kommen alljährlich zu dem großen Campingplatz Stupice, doch gibt es auch ein vielfältiges Angebot an Ferienhäusern, Hotels, Ferienwohnungen und Privatunterkünften. Das Kap Kamenjak ist mit seinen Kiesstränden und den kleinen idyllischen Buchten mit vorgelagerten Inselchen wie geschaffen, um einen erholsamen Badeurlaub zu verbringen.
Direkt hinter dem Campingplatz beginnt das einzigartige Naturschutzgebiet Kap Kamenjak
Direkt hinter dem Campingplatz beginnt das einzigartige Naturschutzgebiet Kap Kamenjak, das mit seinen einsamen Badebuchten inmitten einer unberührten Natur ein beliebtes Ausflugsziel für Besucher nicht nur dem Süden Istriens darstellt.
Doch mit dieser unberührten Natur, mit dem kristallklaren Wasser und den wunderschönen Naturstränden ist es seit gestern erst einmal vorbei: wie kroatien-nachrichten.de heute berichtete, gebe es seit dem gestrigen 9. Juni eine „riesige Ölkatastrophe vor Premantura / Medulin“.
Die Online-Zeitung beruft sich bei seinen Angaben auf morski.hr, nach deren Angaben ganz im Süden Istriens ein schwimmender Ölteppich gesichtet worden sei, der die Küste in der Nähe von Kap Kamenjak und Premantura überschwemmt habe.
In den frühen Morgenstunden ist eine schwimmende Substanz gesichtet worden, die an ein Ölderivat erinnert und übel riecht
Weiter hiess es dort, dass die Gemeinde Medulin den Einwohnern mitgeteilt habe, dass in den frühen Morgenstunden in AC Stupice eine schwimmende Substanz beobachtet worden sei, die rieche und Eigenschaften aufweise, welche an ein Ölderivat erinnern würden.
Die Gemeinde Medulin und die öffentliche Einrichtung Kamenjak hätten daraufhin sofort alle Kräfte vor Ort geschickt, habe alle zuständigen Dienste benachrichtigt und habe damit begonnen, absorbierende Dämme zu errichten und das Gebiet zu reinigen.
Das Meeresministerium versucht derzeit herauszufinden, wer der Verursacher des Ölteppichs ist
Das Meeresministerium versuche derzeit herauszufinden, wer der Verursacher des Ölteppichs sei, es werde jedoch aktuell davon ausgegangen, dass die Quelle der Verschmutzung ein noch unbekanntes Schiff sei. Kroatien-nachrichten.de zitiert istra24, die herausgefunden haben wollen, dass in der Nacht zuvor angeblich ein großer Tanker gesichtet worden sei, der sehr nahe an der Küste von Medulin vorbeigefahren sei.
Ein Leser von Istarski habe berichtet, dass sich der Fleck von Bodulaš bis Levanić und über den Kvarner erstreckte. Gegen 15:30 Uhr sei ein Flugzeug über Premantura geflogen, es habe die Aufgabe gehabt, die Größe und Ausbreitung des Ölteppichs zu bestimmen. Mehr als 80 Feuerwehrleute und Mitarbeiter von Kamenjak würden aktuell darum kämpfen, die Ausbreitung des Ölteppichs einzudämmen.
Wie die SeaHelp-Zentrale in Punat berichtete, sei bei der Hafenkapetaneria in Pula am gestrigen Sonntag, 9. Juni gegen 10 Uhr der erste Anruf eingegangen, der die Behörde über den Vorfall in Kenntnis gesetzt habe.
Bereits eineinhalb Stunden nach dem ersten Anruf wurden schwimmende Schutzdämme ausgebracht
Bereits 90 Minuten später seien daraufhin die ersten saugfähigen, schwimmenden Schutzdämme im Wasser auf etwa 800 Meter Länge ausgebracht worden, sagte die Hafenkapitänin aus Pula, Frau Dolores Brenko Škerjanc, in einem Interview, welches auf Facebook veröffentlicht worden war.
In dem gesendeten Interview wurde jedoch lediglich erklärt, dass alle zuständigen Dienste vor Ort seien und zusammenarbeiten würden, um den Schaden so gering wie möglich zu halten. Sogar zwei Sportflugzeuge hätten die Gegend abgeflogen, um den Grad der Verschmutzung besser einschätzen zu können. Es sei aktuell nur eine Bucht betroffen: Pod Lokve in der Nähe des Autokamps Stupica.
Zu der Frage, was die Ursache der Ölverschmutzung des Wassers sei, konnte Frau Dolores Brenko Škerjanc keine weiteren Angaben machen. Sobald es neue Entwicklungen gibt, berichtet SeaHelp an dieser Stelle mit einem Update.
Der Ölteppich vor Premantura ist nicht der erste seiner Art in dieser Gegend
Bereits im August 2004 wurde über einen ähnlichen Ölteppich zwischen DugiOtok und Sestrunj im Srednji-Kanal berichtet, der am 12. Juli 2004 gesichtet worden sei und etwa eine Seemeile lang und 100 Meter breit gewesen sei.
Das Öl habe unangenehm gerochen, berichtete ein Mitglied auf forum-kroatien.de, das vermutete, dass es sich damals um Tankreste eines Schiffes gehandelt habe, welches seinen Tank anschließend mit Meerwasser gereinigt habe.