Ein Instagram-Post der Aquarium-Foundation von Palma de Mallorca lässt aufhorchen: seit Mai seien fünf Rochen auf den Balearen gestrandet; weitere 20 Orte im Mittelmeerraum seien dokumentiert, heisst es dort. Was zu tun ist, wenn man einen Manta ganz nah am Ufer schwimmen sieht oder ein gestrandetes Tier findet.
An verschiedenen Stränden an der spanischen Mittelmeerküste häufen sich Funde gestrandeter Mantas. So berichtet etwa die Mallorca Zeitung (MZ) am 16. Juni, dass sich am Vortag ein Minderjähriger auf Mallorca verletzt habe, als er am Strand einen Rochen berühren wollte. Die MZ zitiert das Online-Portal Crónica Balear: danach habe das Tier zugestochen und habe dem Kind einen tiefen Schnitt am Arm zugefügt.
Bei dem Meeresbewohner habe es sich um einen Pelagischen Stechrochen gehandelt, die Sichtung sei gegen 15.30 Uhr in Strandnähe der Punta Ballena erfolgt, am Strand der britischen Partyhochburg Magaluf in Calvià. Rettungsschwimmer hätten den Minderjährigen erstversorgt und den Notruf gewählt. Ein Krankenwagen habe den Verletzten daraufhin in ein Ärztezentrum gebracht.
An mallorquinischen und spanischen Stränden häufen sich Strandungen von Teufels- und Stechrochen
Dieser Fall ist nur einer von mehreren Rochen-Kontakten an mallorquinischen und spanischen Stränden, dabei handele es sich zumeist um die vom vom Aussterben bedrohten Teufelsrochen, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten. Hinzu kämen jedoch die – ebenfalls eigentlich in viel tieferen Gewässern heimischen – Stechrochen, berichtet die MZ in ihrem Beitrag weiter. Viele der Tiere würden am Strand verenden; Meeresforscher könnten sich das Phänomen bislang nicht erklären.
In einem Instagram-Post vom Sonntag, 15. Juli spricht die Stiftung des Palma-Aquariums von insgesamt „fünf Teufelsrochen-Strandungen auf den Balearen“ und „um die 20 im Mittelmeerraum“. Weiter heisst es dort: „bis vor kurzem waren Mantarray-Varianten (Mobula mobular) sehr selten“. Die genaue Ursache des Anstiegs sei derzeit noch nicht bekannt; das Wissenschaftsteam forsche weiter, um besser verstehen zu können, was der Grund dafür sei.
Der Kontakt mit einem Rochen am Strand oder in Ufernähe soll unbedingt vermieden vermieden werden, rät das Palma Aquarium
Die Meeresbiologen raten bei einer Sichtung eines Rochens, der ganz nah am Ufer schwimmt bzw. bereits gestrandet sei, das Tier keinesfalls anzufassen. Man solle nicht versuchen, das Tier zurück ins Meer zu bringen. Stattdessen solle der Notruf 112 gewählt werden und – wenn möglich – Fotos gemacht werden.
Die Techniker des Palma-Aquariums würden dann – gemeinsam mit Rettungskräften, Tierärzten und Freiwilligen das Rettungsprotokoll aktivieren. Obwohl es nicht immer möglich sei, das Tier zu retten, liefere jede Intervention wichtige Daten, heißt es auf dem Insta-Post weiter.
Stechrochen haben ihr Maul in der Bauchgegend und besitzen einen gefährlichen Stachel am Schwanz
Wichtig zu wissen: Teufelsrochen, deren Mund sich vorn am Körper befindet, und die keinen Schwanz besitzen, gelten als ungefährlich. Pelagische Stechrochen wie der im Fall von Magaluf haben ihr Maul dagegen in der Bauchgegend und tragen einen Stachel am Schwanz, der für Menschen gefährlich sein kann. Anfassen sollte man jedoch beide Arten nicht, in jedem Fall sollte man einen gebührenden Abstand zu den Tieren einhalten, rät das Palma Aquarium.
Der Betreuungsdienst für Meeresfauna auf den Balearen wird vom COFIB verwaltet, das dem Artenschutzdienst der Conselleria de Agricultura, Pesca i Medi Natural angehört. Die Manta-Rettungsaktionen werden im Rahmen des Projekts zur Erhaltung und zum Schutz bedrohter Meeresarten auf den Balearen durchgeführt, das von der Stiftung Biodiversität des Umwelt-Ministeriums unterstützt wird.