Kroatien begeistert nicht nur mit seiner malerischen Küste, sondern auch mit einer faszinierenden Unterwasserwelt. Entlang der über 1.000 Inseln der Adriaküste können Taucher farbenfrohe Meeresbewohner, geheimnisvolle Höhlen und beeindruckende Wracks aus vergangenen Zeiten entdecken, wenn sie einiges beachten und im Besitz des jeweiligen Brevets und einer speziellen Genehmigung sind.
Die klaren, warmen Gewässer machen das Land zu einem wahren Paradies – sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Unterwasserabenteurer. Wer in die Tiefen der Adria eintaucht, erlebt nicht nur die unberührte Schönheit der Natur, sondern auch spannende Zeugnisse der Geschichte.
Die Insel Vis zieht nicht nur Sportskipper an, die die stillen Buchten und das kristallklare Wasser schätzen, sondern auch Taucher, welche die vielfältige Unterwasserwelt erkunden wollen. Höhlen, Schiffswracks und eine artenreiche Meeresfauna machen die Region zu einem der spannendsten Tauchreviere der Adria.
Ein besonders seltenes Fundstück ist der deutsche Sturzkampfbomber vom Typ Junkers Ju 87 „Stuka“, der 2014 am Meeresgrund entdeckt wurde. Das gut erhaltene Wrack bietet einen faszinierenden Einblick in die Luftkriegsgeschichte des Zweiten Weltkriegs und zieht seither Taucher und Militärhistoriker gleichermaßen in seinen Bann.
Neben einem Flugzeugwrack warten rund um Vis auch einige spektakuläre Schiffswracks darauf, erkundet zu werden
Neben diesem Flugzeugwrack warten rund um Vis auch einige spektakuläre Schiffswracks darauf, erkundet zu werden. Eines davon ist die „Teti“, ein italienisches Handelsschiff, das 1930 bei schwerem Seegang an den Klippen der Felseninsel Mali Barjak zerschellte.
Das 70 Meter lange Wrack liegt heute in einer Tiefe von 8 bis 34 Metern und ist leicht zugänglich. Zahlreiche Meeresbewohner haben das gesunkene Schiff in ein buntes Unterwasserbiotop verwandelt: Schwämme, Weichkorallen und Schwärme kleiner Fische verleihen der Szenerie eine märchenhafte Atmosphäre.
Ein weiteres Highlight ist die „Baron Gautsch“, oft als „Titanic der Adria“ bezeichnet. Der österreichisch-ungarische Passagierdampfer sank 1914, nachdem er in ein Minenfeld lief – ausgelegt von der eigenen Marine. In wenigen Minuten verschwand das Schiff damals in den Fluten, rund 150 Menschen verloren ihr Leben. Heute ruht das Wrack in etwa 40 Metern Tiefe und zählt zu den berühmtesten Tauchspots der Region. Es steht nicht nur für ein tragisches Kapitel europäischer Geschichte, sondern auch für die stille Schönheit versunkener Welten.
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Der Zugang zur „Blauen Grotte“ bei der Insel Biševo ist nur durch eine schmale Öffnung möglich
Versteckt zwischen den schroffen Felsen der Insel Biševo liegt ein Naturwunder, das seit jeher Besucher in seinen Bann zieht: die sogenannte „Blaue Grotte” (Modra Špilja). Ihr Inneres leuchtet in einem intensiven Türkis, das durch das einfallende Sonnenlicht entsteht, welches unter der Wasseroberfläche reflektiert wird.
Der Zugang zur Höhle ist nur durch eine schmale Öffnung möglich – schwimmend, per Boot oder für geübte Taucher unter Wasser. Wenn der Jugo-Wind die See aufwühlt, wird der Eintritt zum Abenteuer: Die Höhle verwandelt sich in einen Klangraum, in dem Wind, Wellen und Fels ein eindrucksvolles Naturkonzert spielen.

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Auch auf der Insel Cres, nahe dem Bergdorf Lubenice, verbirgt sich eine geheimnisvolle Grotte, die nur über einen engen Durchgang unter Wasser oder mit dem Kajak erreichbar ist. Alternativ kann man sie durch einen rund 15 Meter langen Tauchgang in etwa 4,5 Metern Tiefe erreichen – ein kurzer, aber eindrucksvoller Weg in eine andere Welt.
Wer den versteckten Eingang passiert, taucht auf in einer geräumigen, stillen Höhle, deren Atmosphäre fast sakral wirkt. Feine Lichtstrahlen dringen durch kleine Risse im Gestein und malen tanzende, blaugrüne Muster auf die Wasseroberfläche – ein lebendiges Spiel aus Licht und Bewegung.
Die Höhle begeistert mit einer natürlichen Kuppel, die über Jahrtausende vom Meer geformt wurde. Ihre Wände leuchten in schimmernden Konturen, die den Ort in ein geheimnisvolles, fast unwirkliches Licht tauchen.
Wer in Kroatien tauchen möchte, muss im Besitz eines gültigen anerkannten Brevets sein und eine Genehmigung des Hafenamtes einholen
Wer auf Kroatien-Törn tauchen gehen möchte, muss im Besitz eines gültigen Tauchscheins (Brevet) sein, z. B. den OWD oder den AOWD von Padi nachweisen können; auch andere Tauchscheine , etwa von CMAS, SSI, NAUI oder IANTD werden akzeptiert.
Zu beachten ist, dass für individuelles, nicht-geführtes Tauchen eine Genehmigung des Hafenamtes erforderlich ist, diese ist kostenpflichtig und beläuft sich aktuell auf 318.53 Euro (gültig für eine Person für 365 Tage). Diese Erlaubnis gilt nur für Sporttaucher, nicht aber für Profitaucher oder wissenschaftliches Tauchen.
Im Hinblick auf die Tauch-Sicherheitsausrüstung ist eine entsprechende Boje mit Tauchflagge Pflicht. In Europa und Kroatien ist die blaue „A“-Flagge (Alfa-Flagge) verpflichtend für Boote mit Tauchbetrieb. Viele Tauchbojen zeigen zusätzlich auch noch die rote US-Tauchflagge – zur besseren Sichtbarkeit. Die Flagge sollte eine Mindestgröße von ca. 30 × 40 cm haben und gut sichtbar über Wasser angebracht sein. Ein Oberflächenbeobachter ist empfohlen oder vorgeschrieben bei Alleintauchgängen.
Achtung: Tauchen in Nationalparks ist generell nicht gestattet; Ausnahmen sind möglich
Unbedingt beachtet werden sollte auch, dass das Sporttauchen in Nationalparks wie den Kornaten, Mljet, Brijuni oder Krka verboten ist; Tauchen ist hier nur mit einer speziellen Genehmigung und in Begleitung eines lizenzierten Tauchcenters gestattet. Außerdem sind tabu: Häfen und Industrieanlagen, militärische Zonen, Schiffswracks ohne Genehmigung, archäologischen Fundstätten (striktes Verbot!) und Unterwasserhöhlen ohne Sondergenehmigung.
Der Vorteil bei geführten Tauchgängen (mit Guide einer registrierten Tauchbasis) besteht darin, dass hier kein separater Antrag beim Hafenamt nötig ist – dieser wird vom Anbieter organisiert. Pflicht sind geführte Tauchgänge beim Tauchen in Nationalparks (siehe oben), bei unerfahrenen Tauchern mit nur wenigen nachgewiesenen Tauchgängen sowie bei Tauchgängen unter 18 m Tiefe ohne tieferes Brevet.
Empfohlen wird der Abschluss einer speziellen Tauchversicherung
In Kroatien gibt es zwar keine gesetzliche Pflichtversicherung für Taucher, es wird jedoch dringend empfohlen, eine Tauchversicherung abzuschließen (z. B. DAN Europe); Tauchbasen verfügen meist über eine eigene Betriebs-Haftpflichtversicherung.
Neben den oben genannten speziellen Tauch-Tipps gelten als gute Tauchregionen in Kroatien: Istrien (z. B. Wrack Baron Gautsch, siehe Foto), Kvarner Bucht (insb. die Insel Krk), Dalmatien (z. B. Vis – mit Wracks & Grotten), Lastovo und Korčula, die für ihr kristallklares Wasser und anspruchsvollere Tauchgänge bekannt sind.