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Luxusyacht Azimut 68 vor Biograd/Kroatien in Flammen: Crewmitglied H.C. Strache: „Jetzt rede ich!“

H.C. Strache an Bord einer brennenden Yacht (Azimut 68 Fly): Das Feuer breitete sich aus
Die Azimut 68 Fly in Flammen, nachdem die Besatzung einschließlich des ehemaligen österreichischen Vizekanzlers H.C. Strache nach vergeblichen Löschversuchen die Yacht geordnet verlassen hatte und von helfenden Skippern aufgenommen wurde. Personen kamen nicht zu Schaden. | Foto: Heinz Christian Strache

Am Sonntagmorgen, den 27. Juni 2021 zerstörte ein Brand eine Motoryacht vom Typ Azimut 68 im Wert von deutlich über einer halben Million Euro vor Biograd. Eine Meldung, die es wohl kaum in die österreichische sowie die internationale Presse gebracht hätte, wenn sich nicht an Bord ausgerechnet der ehemalige österreichische Vizekanzler H.C. Strache befunden hätte. Da bei einem Vergleich der unterschiedlichen Medienbeiträge dem aufmerksamen Leser schnell klar werden musste, dass hier der Bereich von Dichtung und Wahrheit nicht mehr klar abzugrenzen war, ist die SeaHelp-Redaktion ganz „old school“ vorgegangen und hat sich von Heinz Christian Strache per Telefon die Situation aus seiner Sicht schildern lassen. Eigentlich eine naheliegende Option…

Berichterstattung mit „alternativen Fakten“

Weil die Berichterstattung streckenweise von „alternativen Fakten“ geprägt war, die offensichtlich der Prominenz des Betroffenen geschuldet sein dürfte, schien H.C. Stracke sichtlich froh zu sein, seine Sicht der Dinge einmal ausführlich schildern zu dürfen.

H.C. Strache auf Einladung an Bord

Demnach war er mit seinen beiden erwachsenen Kindern (19 und 21 Jahre alt) und vier weiteren Personen an Bord einer Azimut 68 Fly von Freunden eingeladen worden, es handelte sich nicht um einen Charter. Insgesamt waren sieben Personen an Bord. „Ich wollte vor den anstrengenden kommenden Tagen noch einmal den Kopf freibekommen“, teilte er mit. Nach einem Törn im Bereich der Kornaten und einer Übernachtung in einer Ankerbucht vor Biograd brach die Crew dann auf, um zum Ausgangspunkt, der Marina Biograd, zurückzukehren. Gegen 11 Uhr wollte man von dort aus eigentlich mit dem PKW heimfahren nach Österreich.

Brand um 9.45 h entdeckt

Die Azimut war mit 20 Knoten, später mit ca. 11 Knoten unterwegs, als plötzlich gegen 9.45 h aus dem Motorraum dunkler Rauch austrat. Einer der Eigner, der die Yacht führte, stoppte sofort die Motoren. „Wir stiegen in den zu diesem Zeitpunkt bereits völlig verqualmten Motorraum und versuchten, mit den bordeigenen Feuerlöschern den Brand zu löschen. Die Rauchentwicklung nahm kurz ab, dann aber sofort wieder zu. Jemand hat die Feuerwehr informiert, ich selbst habe die Kinder geweckt, die zu diesem Zeitpunkt noch in den Kabinen schliefen“, schildert H.C. Strache die ersten Minuten an Bord nach der Entdeckung des Brandes.

 

H.C. Strache an Bord einer brennenden Yacht (Azimut 68 Fly): Leichter Rauch aus dem Motorraum
Leichte Rauchentwicklung aus dem Motorraum der Azimut 68 Fly kündigt den bevorstehenden Brand der Yacht an. | Foto: Heinz Christian Strache

 

Yacht nach vergeblichen Löschversuchen verlassen

„Mittlerweile waren auch andere Skipper auf die Rauchentwicklung aufmerksam geworden und boten uns ihre Hilfe an. Zunächst gingen die Frauen und Kinder auf das andere Boot, während wir Männer noch versuchten, mit weiteren Feuerlöschern den Brand zu löschen. Das nahm ungefähr eine halbe Stunde in Anspruch. Als wir merkten, dass unser Vorhaben aussichtlos war, gingen auch wir von Bord auf die anderen Schiffe, die uns zu Hilfe kamen und mussten aus sicherer Entfernung mit ansehen, wie die Yacht ein Opfer der Flammen wurde“, so Strache weiter.

 

H.C. Strache an Bord einer brennenden Yacht (Azimut 68 Fly): Feuer konnte mit Bordmitteln nicht gelöscht werden
Die Löschversuche an Bord der brennenden Yacht sind gescheitert, die Elektrik ausgefallen. Die Besatzung hat die Yacht verlassen. | Foto: Heinz Christian Strache

 

Skipper halfen bei Löscharbeiten

Dabei kam es nach seiner Schilderung zu zwei kleineren Explosionen an Bord der brennenden Yacht, die aber keinerlei Gefahr für die in ausreichender Entfernung wartenden Helfer darstellte. Später brachten die zu Hilfe geeilten Boote, eine Crew aus Slowenien und eine Crew aus dem österreichischen Kapfenberg die sieben Personen in die Marina Biograd. „Vorher sahen wir ankommende Feuerwehrfahrzeuge, die wohl das nahe gelegene Ufer vor einem Übergreifen der Flammen schützen wollten. Um die zu diesem Zeitpunkt noch brennende Yacht kümmerte sich die Feuerwehr erst nach knapp zwei Stunden“, so H.C. Strache.

 

H.C. Strache an Bord einer brennenden Yacht (Azimut 68 Fly): Die Yacht brannte völlig ab
Aus gebührender Entfernung beobachtet man, wie die Yacht ein Raub der Flammen wird. | Foto: Heinz Christian Strache

 

H.C. Strache: Kein Problem mit kroatischen Behörden

Auch wurde er nicht in Kroatien festgehalten, wie in den Medien teilweise zu lesen war. Ganz im Gegenteil: Er lobte das Verhalten der kroatischen Behörden, die sehr freundlich und zuvorkommend mit ihm umgegangen seien. Man bat ihn lediglich, noch bis Montag in Kroatien zu bleiben, um dort zum Sachverhalt auszusagen. Bereits am Montagnachmittag sei er dann nach Österreich zurückgereist.

Kein Alkohol, keine Grundberührung, kein Sprung ins Wasser

Sichtlich erbost schien er jedoch darüber zu sein, was er dann in den Zeitungen zu lesen bekam: „Unter anderem soll Alkohol im Spiel gewesen sein, außerdem sei die Yacht zuvor auf Grund gelaufen und ich musste mich angeblich durch einen Sprung ins Wasser retten. Alles natürlich nicht wahr“, so Heinz Christian Strache gegenüber der SeaHelp-Redaktion, „schließlich wollte ich ja noch am Sonntag nach Österreich zurückfahren.“

Glück im Unglück

Am Tag danach lag die ausgebrannte Yacht noch im Wasser, Ölbarrieren sollten die Adria vor austretendem Diesel-Kraftstoff und Motoröl schützen. Und für den prominenten Österreicher bleibt als Fazit: „Wir hatten Glück im Unglück, dass uns das nicht auf dem offenen Meer passiert ist.“ Bei seinen Helfern vor Ort bedankt er sich auf diesem Wege nochmals ausdrücklich: „Ohne die Hilfe der anderen Skipper wäre das wohl nicht so glimpflich abgegangen. Vielen Dank an alle, die uns unterstützt haben.“

Der SeaHelp-Redaktion übersandte er einige Bilder, die er während des Aufenthalts auf dem unterstützenden Boot von der brennenden Yacht noch geschossen hat.

 

H.C. Strache an Bord einer brennenden Yacht (Azimut 68 Fly): Frack der Yacht von der Feuerwehr gesichert
Das Ende eines Törns, das sich H.C. Strache sicher auch ganz anders vorgestellt hatte.

 

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