Die größte Yacht auf der gerade beendeten boot 2023 in Düsseldorf war eine 95 Yacht von Sunseeker. Wer einmal selbst Superyacht-Feeling erleben möchte, ohne gleich die ganze Yacht kaufen zu wollen, erwirbt einfach einen Anteil an der 28,06 Meter langen Beauty – Sharing ist preiswerter, hat viele Vorteile – und liegt im Trend. SeaHelp erklärt, wie es funktioniert.
Sharing liegt im Trend, keine Frage, „Sharing is Caring“ längst ein geflügeltes Wort. Meint: Teilen ist ein Akt der Freundlichkeit. Wenn wir etwas mit jemandem teilen, ist es gleichbedeutend damit, sich um ihn zu kümmern.
Bezogen auf Yachten könnte man „Caring“ mit „Clever“ ersetzen, denn verschenkt wird hier nichts, einerseits. Andererseits kann man eine Menge Geld sparen, entscheidet man sich statt für die komplette Yacht nur für einen Teil davon.
Die Idee ist nicht neu: Sharing ist einfach clever – und spart unter Umständen viel Ärger und viel Geld
Die Idee ist nicht neu, Sharing-Modelle gibt es seit vielen Jahren im Immobilien-Sektor, bei teuren Autos und sogar im Bereich Aviation: mehrere Anteilseigner teilen sich hier zum Beispiel einen Privatjet. Das ist praktisch und spart viel Geld.
Irgendwann wurde dieses Konzept auch auf Luxusyachten angewendet: SeaNet ist hier einer der Vorreiter; erstmals war es mit diesem von Matty Zadnikar geleiteten Unternehmen möglich, eine Superyacht von Benetti als Anteils-Eigner zu besitzen – der Jurist sagt Bruchteils-Eigentum dazu.
Auch in der Charterbranche wird kräftig „geteilt“, The Moorings / Sunsail bieten etwa seit längerer Zeit sogenannte Yachteigner-Modelle mit ihren Katamaranen der südafrikanischen Robertson & Caine-Werft an – mit wachsendem Erfolg. Wer will, nutzt „seine“ Yacht sommers mehrere Wochen im Jahr im Mittelmeer – oder eine baugleiche Yacht in der Karibik oder in der Südsee, wenn bei uns Winter ist.
Auch Monohulls von Beneteau werden als Eignermodell-Boote angeboten; The Moorings garantiert hier sogar ein monatliches Einkommen. Zur Wahl steht alternativ ein „Kaufoptionsprogramm“ zur Verfügung – mit der Möglichkeit das Schiff am Ende des Programmes attraktiv rabattiert erwerben zu können. Der Charter-Profi kümmert sich dabei um das gesamte Yachtmanagement und die operativen Kosten.
Erstmals steht nun auch eine 95 Yacht von Sunseeker als Sharing-Objekt zur Verfügung
Neu ist seit diesem Jahr, dass man sich mit der 95 Yacht von Meros Yachtsharing nun erstmals auch eine der beliebten Luxus-Großyachten des englischen Yachbauers Sunseeker „teilen“ kann. Meros ist ein international tätiges Unternehmen mit Sitz in Malta und Spanien; in Kürze soll es einen weiteren Sitz in Großbritannien geben.
Der Unternehmer Martin Huber gründete das Unternehmen 2019 mit dem Ziel, dem Markt eine „echte Alternative zum Alleineigentum von Yachten mit so wenig Kompromissen wie möglich, aber auf höchstem Niveau“ zu bieten. Auf der gerade beendeten boot in Düsseldorf stellte Huber sein Konzept vor: als einziges Unternehmen in Europa biete Meros die Möglichkeit, neue Sunseeker-Superyachten, die von erfahrenen Crews gemanagt werden, als Mitbesitzer bzw. Miteigner zu nutzen.
Mehrere Co-Owner teilen sich eine Yacht zeitlich und auch finanziell, zwei Modelle stehen hier zur Verfügung
Generell funktioniert das Modell so, dass sich mehrere Co-Owner in der Regel eine Superyacht zeitlich und finanziell teilen – so weit so gut, und so einfach. Interessant – und auch juristisch anspruchsvoller – wird es, wenn man sich entscheiden soll zwischen Bootsbesitz und -eigentum. Der Unterschied scheint auf den ersten Blick marginal, er kann jedoch schnell Bedeutung erlangen etwa in Bezug auf Kosten-, Haftungs- und steuerliche Fragen.
Zwei Modelle werden beim Sunseeker-Sharing angeboten: beim sogenannten Flex-Share haben Interessenten die Möglichkeit, sich an der Finanzierung der Yacht zu beteiligen – entsprechend der gewünschten Nutzungswochen pro Jahr. Die Käufer sind dann zwar keine Eigentümer, dafür gibt es aber auch keine Kostenrisiken wie Wertverlust, Reparaturkosten oder Unfallschäden. Fällig wird lediglich eine garantierte Pauschale.
Nur beim sogenannten Quarter Share wird man Anteils-Eigner der Yacht, der Käufer trägt jedoch das Kostenrisiko
Beim sogenannten Quarter Share können Interessenten anteiliges Eigentum an der Yacht erwerben. Konkret: Käufer erhalten hier über eine Partnership-Gesellschaft (mittelbar) einen viertel Anteil an der Sunseeker-Yacht und können diese dafür 12 Wochen pro Jahr nutzen – mehr Zeit ist oft ohnehin nicht vorhanden, um die Superyacht adäquat nutzen zu können.
Die Sunseeker 95 Yacht habe sich nicht zuletzt aufgrund der idealen Kabinenkonfiguration als Basis für das Sharing-Modell angeboten, heißt es bei Meros; „umfangreiche Designänderungen beim Exterieur wie auch beim Interieur“ hätten letztlich zu dem neuen Meros-Flaggschiff geführt, welches ab sofort als Einstiegs-Modell ins Superyacht-Segment für den Aufbau der Meros-Mittelmeer-Flotte steht.
(Anteils-) Eigner einer Yacht mit fünf Kabinen und einer Masterkabine auf dem Hauptdeck, die sich über drei Ebenen erstreckt
Insgesamt verfügt die Superyacht nach der Anpassung über fünf Kabinen, verteilt auf zwei Decks, die bis zu zwölf Personen komfortablen Platz bieten. Eine Besonderheit ist die Masterkabine auf dem Hauptdeck, die sich über drei Ebenen erstreckt und ein offenes und luxuriöses Wohnen mit direktem Blick aufs Meer ermöglicht.
Das Oberdeck wurde von der neuen Ocean-Serie von Sunseeker inspiriert und entsprechend gestaltet, so dass es nun möglich ist, auf der Flybridge einen Jacuzzi und einen Jet-Ski mit Kran unterzubringen.
Auf dem Oberdeck befinden sich zudem eine Bar und ausreichend Platz für Gäste.
Das neue Meros-Flaggschiff wird im Südwesten von Mallorca liegen, in einem Hafen, der das ganze Jahr über in Betrieb ist.
Weitere Infos zum neuen Sharing-Modell der Sunseeker-Yacht unter meros-yachtsharing.com. Verschiedene Yachtowner-Sharing-Modelle mit Benetti-Yachten: seanet.eu. Die Yachteigner-Modelle von The Moorings im Internet: moorings.de.