Mit dem Boot auf Törnstopp in Mali Lošinj (Klein-Lošinj), und auf der Suche nach einem lohnenden Ausflugsziel? SeaHelp hat das direkt linksseitig des Stadthafens gelegene Museum des Apoxyomenos besucht – unser Ausflugs-Tipp für große und kleine Bootsfahrer.
Für Sportskipper, die auf ihrem Törn entlang der Insel Lošinj unterwegs sind, bietet sich ein Törnstopp im pittoresken Mali Lošinj an. Der Hafen und die etwas nördlich davon angelegte Marina sind eingebettet in eine attraktive Stadt mit breiter Promenade und bietet Schutz gegen Bora und Jugo (siehe unseren Törn-Tipp Mali Lošinj). Was Viele nicht wissen: nur ein paar Meter vom Liegeplatz entfernt befindet sich – leicht fußläufig zu erreichen – eine einzigartige archäologisch-architektonische Kulturinstitution Kroatiens.
Direkt an der nördlichen Uferpromenade, die hier Riva lošinjskih kapetana heißt, und unmittelbar zwischen den Restaurants Bocca Vera und Orhideja gelegen, befindet sich hier das Museum des Apoxymenos, das nur einem einzigen Exponat gewidmet ist – der Bronzestatue des jungen Athleten Apoxyomenos.
Entdeckt wurde die Statue eher zufällig von einem Freizeittaucher in 45 Meter Tiefe südöstlich der Insel
Die etwa zweitausend Jahre alte Statue wurde 1997 auf 45 Meter Tiefe im Meer gleich südöstlich der Insel Lošinj von einem Touristen aus Belgien entdeckt, vorsichtig geborgen und in der Folge aufwendig rekonstruiert. Der Name – Apoxyomenos – ist der griechische Begriff für die Darstellung eines Athleten, der seinen Körper nach einer Sportübung oder nach einem Kampf mittels eines kleinen Schabers von Öl, Schweiß und Sand reinigt.
Die kroatische Adriaküste wurde vom sechsten Jahrhundert v. Chr. bis in die Spätantike im fünften Jahrhundert n. Chr. durch mehrere griechische Kolonien beherrscht. Die heutigen kroatischen Städte und Inseln Trogir (griech. Tragurion), Vis (griech. Issa), Korčula (griech. Korkyra) u. a. m. waren griechische Kolonien und Siedlungen.
Der Athlet aus Lošinj ist Zeugnis griechischer Kultur an der östlichen Adriaküste. Die Bronzeanalyse hat einen hohen Bleigehalt ergeben, wie er für das Ende des vierten und Anfang des dritten Jahrhunderts v. Chr. charakteristisch ist.
Die Statue war bei ihrer Entdeckung in keinem guten Zustand – aber fast vollständig erhalten
Die Statue ist vollständig erhalten – bei seiner Entdeckung fehlten lediglich der kleine Finger an der linken Hand, die Augen und der Schaber. Am rechten Fuß war ein Teil des ursprünglichen Bronzesockels befestigt. Die Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten an der Statue nach der Bergung wurden dem Kroatischen Institut für Konservierung in Zagreb anvertraut und dauerten volle sechs Jahre. Danach wurde die Statue in einigen der größten Museen der Welt ausgestellt, etwa im Louvre, im British Museum sowie im J. P. Getty Museum.
Diesem einzigartigen archäologischen Fund der Adria und seiner Geschichte widmet sich das Museum des Apoxyomenos. Im Mai 2016 wurde es im Palast Kvarner, direkt im Zentrum der Stadt Mali Lošinj, feierlich eröffnet. Seitdem ist die wunderschöne antike Skulptur zu einem Markenzeichen der kleinen Hafenstadt geworden. Die zeitlose Schönheit des Apoxyomenos, seine ungewöhnliche und geheimnisvolle Geschichte sowie die kreativ gestaltete Ausstellung ziehen Jung und Alt gleichermaßen in ihren Bann.
Infos: geöffnet Januar – Dezember, Riva lošinjskih kapetana 13, Tel. +385 51 734 260, Mail info@muzejapoksiomena.hr, Web: muzejapoksiomena.hr.