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Speziell an den Küsten Italiens – sichtbare Zunahme von Algenschleim: Tropikalisierung der Adria-Region

Tropikalisierung der Adria-Region: Algen-, Meeresschleim im Mittelmeer
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Der Klimawandel ist um einen neuen Begriff reicher: Durch den Anstieg der Wassertemperatur der Adria sprechen die Forscher von einer sogenannten Tropikalisierung des Mittelmeerraumes. Auf knapp 30 Grad Celsius ist das Wasser aufgeheizt und dies sorgt für Sauerstoffknappheit im Meer. Speziell an den Küsten Italiens sorgt die sichtbare Zunahme von Algenschleim und Quallen für getrübte Urlaubsstimmung.

Mittelmeer so heiß wie noch nie

Die Auswirkungen des Klimawandels haben die nördliche Adria mit voller Wucht erreicht. Derzeit misst man an den dortigen Küsten eine Wassertemperatur von knapp 30 Grad Celsius. Diese sogenannte Tropikalisierung setzt vor allem dem Fischbestand brutal zu. Die damit verbundene Sauerstoffknappheit im Wasser sorgt einerseits für ein steigendes Fischsterben, andererseits begünstigt sie die Population von Algen und Quallen. Die logische Konsequenz: Zäher Algenschleim macht sich vor den Küsten breit und trübt somit nicht nur das Bade- und Segelvergnügen.

 

Algen-, Meeresschleim in der Adria
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Experten gehen der Sache auf den Grund

„Die Adria hat Temperaturen wie die Malediven erreicht, ohne jedoch ihre Farben zu haben“ wird der italienische Meeresbiologe in der Tageszeitung „La Repubblica“ zitiert. Die steigenden Wassertemperaturen rufen jetzt Experten auf den Plan. Um den derzeitigen Ausnahmezustand besser verstehen zu können, werden diesen Sommer Chemiker und Biologen das Wasser der Adria genauestens unter die Lupe nehmen. Anhand von zahlreichen Tests will man der Ursache auf den Grund gehen und so den stets steigenden Temperaturen im Mittelmeer entgegenwirken. Die sichtbare Zunahme von Algenschleim ist auch für die Fischerei eine große Bedrohung. Vor allem die kleineren Fischerboote können nicht mehr so einfach auf das Meer ausfahren, denn der zähe Schleim verklebt die Propeller und beschädigt auch die Fangnetze.

 

 

Massives Fischsterben in toskanischer Lagune

Ende Juli 2024 sorgte ein umfassendes Fischsterben in der Lagune der Ortschaft Orbetello für Aufsehen: Immer mehr Meeresbewohner sind aufgrund akuten Sauerstoffmangels qualvoll verendet und trieben plötzlich auf der Oberfläche. Die Wassertemperatur erreichte an dem malerischen Ferienort den noch nie dagewesen Rekordwert von 35 Grad Celsius. Aufgrund eines mangelnden Wasseraustausches in dem dortigen geschlossenem Wassersystem sank der Sauerstoffgehalt rasch gegen Null. Auch der Versuch kühles Wasser in die Lagune zu pumpen konnte das furchtbare Szenario nicht verhindern und so musste man in nur drei Tagen insgesamt knapp 200 Tonnen Fischkadaver entsorgen. Der Präsident der Region Toskana, Enrico Giani, will den Notstand ausrufen um notwendige Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen.

EU schnürt erste Hilfspakete

Die EU-Kommission hat bereits den Ernst der Lage erkannt und investiert 126,9 Millionen Euro für 26 Projekte der EU-Mission „Wiederherstellung unserer Ozeane und Gewässer“. An den Projekten nehmen 346 Begünstigte aus 35 Ländern (26 Mitgliedstaaten und neun assoziierte Länder) teil. Darunter finden sich kleine und mittlere Unternehmen, Forschungseinrichtungen, lokale Behörden sowie Hochschulen und weiterführende Bildungseinrichtungen. Die Maßnahmen erstrecken sich unter anderem von der Ost- und Nordsee über das Schwarze Meer bis hin zum Mittelmeer. Und im Rahmen des Forschungsprogramms „Horizont Europa“ unterstützt die „Mission Ozeane“ europäische Gemeinden, die auf gesunde Meere und Gewässer angewiesen sind. Das Ziel: widerstandsfähig, klimaneutral und somit zukunftssicher zu werden.

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