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Durchbruch bei G20-Gipfel: Die USA und die EU entschärfen Strafzölle aus der Trump-Ära

Ein Teil der Vereinbarung sieht vor, dass EU-Exporte von Stahl und Aluminium wieder zollfrei werden. Von der National Marine Manufacturers Association NMMA wird das als Sieg für die amerikanische Sportbootbranche gefeiert. Auch die europäischen Bootsbauer und Teilezulieferer dürften nun wieder aufatmen können.

Die USA und die Europäische Union haben ihren Streit um Strafzölle aus der Ära von Ex-Präsident Donald Trump entschärft, meldete das Handelsblatt am 31. Oktober; US-Präsident Joe Biden und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hätten die Einigung am Sonntag, 31. Oktober am Rande des G-20-Gipfels in Rom verkündet.

Vorausgegangen seien „lange und intensiven Verhandlungen“, wie der Chefunterhändler der EU, der für Handelspolitik zuständige Kommissionsvize Valdis Dombrovskis, bestätigt habe. Die Vereinbarung sieht vor, dass europäische Stahl- und Aluminium-Exporte zollfrei bleiben, wenn sie sich innerhalb einer gewissen Größenordnung bewegen.

Auch die EU zieht Vergeltungszölle auf Boote und Yachten zurück

Diese orientiert sich an den Handelsvolumina von vor 2018, dem Jahr, in dem der damalige US-Präsident Donald Trump die Schutzzölle verhängte. Erst wenn diese Höhe überschritten wird, werden die US-Zölle fällig. Handelsexperten sprechen von einer Tariff-Rate Quota. Im Gegenzug zieht die EU die Vergeltungszölle zurück, die sie auf US-Produkte wie Whiskey und Motorräder, aber auch auf Boote und Yachten erhoben hatte.

Lob sei vor allem aus der europäischen Wirtschaft gekommen. Von einer „sehr guten Nachricht“, habe Markus Beyrer, Generaldirektor des Unternehmensverbands Business Europe laut handelsblatt gesprochen, „da die Unternehmen derzeit mit steigenden Rohstoffkosten und Engpässen in der Lieferkette konfrontiert sind“.

Lobend äusserte sich nach Bekanntwerden der Einigung auch die National Marine Manufacturers Association NMMA: „Seit ihren ersten Tagen im Amt haben sich Präsident Biden und Botschafter Tai verpflichtet, den Handelsstreit zwischen den USA und der EU beizulegen, der der amerikanischen Bootsbauindustrie geschadet hat, und heute applaudieren und danken wir ihnen dafür, dass sie dieses Versprechen eingehalten haben“, sagte Frank Hugelmeyer, Präsident der NMMA, gegenüber boatingindustry.com

Amerikas Bootsbauer erlitten Umsatzverluste in Höhe von Hunderten Millionen Dollar

Amerikas Bootsbauer seien mehr als drei Jahre lang ein „Kollateralschaden dieses Handelskonflikts gewesen, der zu einem Rückgang der Exporte m zweitgrößten internationalen Markt unserer Branche um 50 Prozent und zu Umsatzverlusten in Höhe von Hunderten Millionen Dollar geführt“ habe.

„Diese Vereinbarung ist ein bedeutsamer Sieg für die Sportbootbranche – die das größte Segment der 788 Milliarden US-Dollar schweren Outdoor-Freizeitbranche darstellt und fast 700.000 US-Arbeitsplätze und über 35.000 Unternehmen unterstützt“, sagte Frank Hugelmeyer weiter. Dank der Führung von Präsident Biden und seiner Regierung habe man nun „keinen strukturellen Nachteil mehr gegenüber internationalen Wettbewerbern“.

Hugelmeyer bezog sich auf die vollständige Abschaffung der 25prozentigen sogenannten Vergeltungszölle, die auf Boote und Motoren aus amerikanischer Produktion in der EU verhängt werden. Seit der Einführung der Tarife im Jahr 2018 habe das NMMA-Team der Lösung dieses Problems „erhebliche Aufmerksamkeit und Ressourcen“ gewidmet, die Zölle hätten zu „Umsatzverlusten in Höhe von mehreren hundert Millionen Dollar“ geführt.

Der Handelskrieg hat der Yachtindustrie erheblichen Gegenwind eingebracht

Bill Yeargin, CEO von Correct Craft und Podiumsteilnehmer der ELEVATE Summit Conference zur Situation der Freizeitboot-Industrie in Amerika, sagte: „Der Handelskrieg der letzten Jahre hat der Yachtindustrie erheblichen Gegenwind gebracht“. Sie habe den Handelskrieg an zwei Fronten gleichzeitig ausfechten müssen: erstens durch die erhöhten Zölle auf importierte Teile und zweitens mit den Vergeltungszöllen auf Boote sowohl von Kanada als auch von der EU.

Yacht- und Motorenhersteller aus der USA im Januar wieder auf der boot vertreten

Auch in Deutschland werden die Signale überaus positiv aufgenommen: Petros Michelidakis, Project Director der grössten Wassersportmesse unter Hallendächern, boot, erklärte beim Media Meeting am 10. November, dass bei der im Januar 2022 anstehenden Messe in Düsseldorf bereits jetzt alle 17 Hallen sehr gut gebucht seien, und sich die Messeleitung sehr freue, dass auch wieder verstärkt amerikanische Unternehmen auf der Boatshow vertreten sein würden. #boot2022

Statistica.com hatte den Importwert von US-Produkten, die von Vergeltungszöllen der Europäischen Union betroffen waren, im vergangenen Jahr mit 954,8 Mio. US-Dollar für Stahl angegeben, 645,2 Mio. für Bourbon und Whiskey und 384,1 Mio. für Kosmetika. 370,6 Mio. US-Dollar hatte der Importwert danach für Motorboote und Yachten betragen.

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