Die letzten beiden verlängerten Wochenenden bescherten den SeaHelp-Einsatzkräften jede Menge Arbeit, ein untrügliches Zeichen dafür, dass die meisten Wassersportler wohl schon längst an die Adria nach Kroatien zurückgekehrt sind. Zu dem bedeutendsten und außerdem auch weithin sichtbaren Einsatz zählte ganz offensichtlich der Brand einer Motoryacht des Typs Bayliner 29 vor der Küste von Krk.
SeaHelp nach 16 Minuten am Einsatzort
Nachdem am Samstag, den 5. Juni um exakt 12.31 h ein Anrufer die SeaHelp-Einsatzzentrale in Punat über die brennende Motoryacht informierte, setzte sich das SeaHelp-Einsatzboot sofort in Bewegung. Koordinaten waren für diesen Einsatz nicht erforderlich, denn eine weithin sichtbare schwarze Rauchwolke wies den Einsatzkräften ihren Weg. Schon 16 Minuten nach der ersten Alarmierung erreichten sie den Einsatzort, unmittelbar nach dem Eintreffen der Feuerwehr.
Crew konnte sich retten
Eine erste Lagebeurteilung am Einsatzort bestätigte, was die SeaHelp-Crew schon während der Anfahrt erfahren hatte: Die Besatzung der brennenden Motoryacht konnte sich rechtzeitig auf ein anderes Schiff retten, dass ihnen zur Hilfe geeilt war, so dass keinerlei Personenschäden zu beklagen waren.
Crew: Plötzlich brannte es ohne Vorankündigung
Die Crew des total beschädigten Bootes erklärt: Wir waren mit Freunden in einer Bucht, haben uns auf den Rückweg gemacht in die Marina Punat. Die Motoren liefen normal und alles war okay. Der Freund mit seinem Boot vor ihnen wurde langsamer, also wurden auch wir langsamer und dabei fiel uns ein komischer Geruch auf. Es hat schon gebrannt. Der Skipper hat versucht, zu löschen. Aber da war es schon zu spät. Wir haben das Boot verlassen, zu unserem Freund, der dann bei SeaHelp angerufen hat.
Noch brennende Yacht sollte geschleppt werden
Die Feuerwehr konnte zwar die Flammen weitestgehend eindämmen, doch letztlich war der Brand bereits fortgeschritten. Ihnen blieb als einzige Chance, das Feuer auf der brennenden Yacht so weit einzudämmen, um einen gefahrlosen Schlepp am SeaHelp-Einsatzboot mit Unterstützung der Feuerwehr zu ermöglichen. Auf ausdrückliche Anordnung der Feuerwehr Krk sollte die Yacht zum Campingplatz Politin östlich von Krk geschleppt werden, weil dort eine geeignete Möglichkeit bestand, über die Slipanlage die noch brennende Yacht an Land zu ziehen und dort die Löscharbeiten fortzusetzen.
Sinken der Überreste verhindern
Die Entscheidung, eine noch immer schwach brennende Yacht an einem geeigneten Ort an Land zu ziehen, macht durchaus Sinn: Damit verhindert man ein Sinken der Überreste auf den Grund der Adria und die damit einhergehende Verschmutzung des Meerwassers durch eventuell austretendes Motoröl oder noch nicht verbranntes Benzin. Gleichzeitig erspart man sich dadurch zusätzlich die aufwendige Bergung. Zusätzlich wollte man, nicht zuletzt wegen des Brandes in der Marina Kastela, vermeiden, mit einer noch brennenden Yacht eine Marina wie beispielsweise die Marina Punat anzulaufen.
Schlepp nicht ohne Risiko
Ganz ohne Risiko kann so ein Schlepp nicht durchgeführt werden, denn dabei ist äußerst professionelles Handeln gefragt. Zum einen besteht die Gefahr, die Yacht könne wegen der erheblichen Mengen an Löschwasser sinken, zum anderen weiß man nie, ob es durch den Brand nicht bereits zu Undichtigkeiten im Bereich des Rumpfes gekommen ist. Deshalb war schnelles Handeln das Gebot der Stunde.
Löscheinsatz an Land fortgesetzt
Kurzum, die Feuerwehr Krk gab den SeaHelp-Einsatzkräften im wahrsten Sinne des Wortes „Feuerschutz“, um die Schleppleine am Bug des brennenden Schiffes zu befestigen und schon ging es zum Campingplatz Politin, wo bereits ein weiteres Einsatzfahrzeug der Feuerwehr wartete, die Bayliner 29 über die Slip-Anlage auf Land zog und dort die Löscharbeiten weiterführte. Es sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der ungewöhnliche Schleppverband schon für Aufmerksamkeit sowohl auf dem Wasser als auch an Land sorgte: Das SeaHelp-Einsatzboot vorweg, dann im Gefolge die brennende Bayliner, die von einem daneben fahrenden Feuerwehrboot weiterhin gelöscht wurde, ist ein Anblick, den man sicher nicht alle Tage sieht.
Keine Umweltschäden
Nachdem an Land auch die letzten Flammen erloschen waren und die Glutnester beseitigt waren, konnte die Yacht mit einem Autokran abtransportiert werden. Als positives Ergebnis der guten Zusammenarbeit der Feuerwehr Krk, der Feuerwehr der Marina Punat und SeaHelp blieb unter dem Strich festzuhalten: Havarierte Yacht sicher an Land gebracht, Bergung aus der Tiefe der Adria vermieden und Umweltschäden weitestgehend verhindert.
Viele SeaHelp-Einsätze wegen Motorproblemen
Dabei handelte es sich bei dem Brand nicht um den einzigen Einsatz dieses Wochenendes. Laut der SeaHelp-Zentrale in Punat lag das Einsatzgeschehen in den letzten Tagen deutlich über dem Durchschnitt. Nicht zuletzt auch deshalb, weil es offensichtlich viele Eigner kaum erwarten konnten, endlich wieder mal mehr als eine handbreit Wasser unter dem Kiel zu haben und bei aller Vorfreude auf den ersten Törn die Wartung vernachlässigten. „Motorprobleme zählten zu den häufigsten Auslösern eines SeaHelp-Einsatzes, die waren in der Regel so gravierend, dass sie vor Ort nicht behoben werden konnten und das Schiff in die nächstgelegene Marina geschleppt werden musste“, bilanzierte ein SeaHelp-Sprecher.
Abschleppen für Mitglieder kostenlos
Da kann froh sein, wer bereits über eine Mitgliedschaft bei SeaHelp verfügt, denn für Mitglieder erfolgt der Schlepp kostenlos.
SeaHelp-Video vom Löscheinsatz vor der Insel Krk