Die angedrohten Transitbeschränkungen (3-G) für Slowenien sind aufgehoben. Eine Frage bleibt allerdings: Warum mussten Reisende überhaupt so verunsichert werden? Hier zur Übersetzung des neuen, aktuell gültigen Wortlauts der Transitbestimmungen Slowenien:
Personen ohne Wohnsitz in Slowenien, die sich auf der Durchreise durch Slowenien befinden und Slowenien in kürzester Zeit oder innerhalb von 12 Stunden nach der Einreise verlassen, dürfen … nach Slowenien einreisen.
Das bestätigt jetzt auch die Homepage der slowenischen Regierung, bzw. Polizei.Transit durch Slowenien jetzt bis 12. September ohne 3-G-Auflagen möglich.
Jetzt liegt auch der entsprechende Link vor: www.policija.si
Bis 5. September 2021 entfällt beim Transit Slowenien die 3-G-Regel.
Nach Auskunft des Tourismusverbandes Istriens wurde die Transitregelung für Slowenien abermals ausgesetzt, und zwar bis zum 5. September 2021. Das heißt, rückreisende Kroatienurlauber benötigen für den Transit durch Slowenien keinen Test, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind. Schriftlich findet man darüber allerdings noch keinen Beleg im Internet, wir gehen jedoch davon aus, dass die Information korrekt ist.
Was Sloweniens Regierung hinsichtlich der Regelung des Transits durch Slowenien in diesem Sommer veranstaltet, lässt sich wohl mit dem Begriff „Kasperltheater“ am besten umschreiben. Immer wieder kündigt man Kroatienurlaubern aus Rest-Europa an, sie müssen vor der Rückreise aus Kroatien beim Transit durch Slowenien, also bei der Rückkehr aus einem Kroatien-Urlaub einen gültigen Test vorweisen, wenn sie nicht geimpft oder von COVID-19 genesen sind. Erst ca. 24 Stunden vor Inkrafttreten dieser Regelung erfolgt dann in schöner Regelmäßigkeit eine weitere Aussetzung der Verordnung um eine Woche, um danach wieder mit dem gleichen Spiel zu beginnen. Bei Kroatien-Urlaubern sorgt das für nicht unerhebliche Verunsicherung und trübt mit schöner Regelmäßigkeit die Urlaubsfreude an den letzten Tagen.
So wurde auch erst an diesem Samstag, dem 21. August 2021 auf der Internetseite der slowenischen Regierung mitgeteilt, dass die neue Transitregelung jetzt doch erst am 29. August 2021 in Kraft tritt. Oder, um es nochmals klar zu sagen: Erst wer am 30. August ab 00.00 Uhr durch Slowenien fahren will, muss geimpft, genesen oder getestet sein. Ob das allerdings auch am 29. August 2021 noch Bestand hat, vermag die SeaHelp-Redaktion allerdings derzeit noch nicht vorhersagen, da im Fall Slowenien die vielzitierte Glaskugel doch stark getrübt ist.
Nur Slowenien beschränkt Transit
Halten wir fest: Derzeit wäre Slowenien das einzige Land in Europa, dass auch für den Transit, der beispielsweise von Istrien aus bei staufreien Straßen nicht länger als 30 Minuten dauert, nicht nur einen Corona-Test verlangt, sondern zusätzlich auch noch ca. 15 Euro Maut und somit auch jetzt schon zu den teuersten Mautstrecken Europas zählt.
Neidisch auf Kroatiens Gäste?
Aber damit nicht genug: Die Regelungen um das Transit-Wirrwarr treiben mittlerweile seltsame Blüten, die zumindest den Anschein erwecken könnten, Slowenien gönne den Kroaten nicht die Vielzahl an Urlaubern, die das Land nur auf dem schnellsten Weg durchqueren, um den Urlaub an der kroatischen Adria zu genießen.
Chronologie des Slowenien Transit Wirrwarrs
Hier noch einmal die Chronologie der Ereignisse, die in unserer schnelllebigen Zeit leicht in Vergessenheit gerät:
- Am 13. Juli berichtete SeaHelp, dass aufgrund eines neuen slowenischen Dekrets all diejenigen, die den Transit durch Slowenien nutzen und nicht geimpft oder von COVID-19 genesen sind, einen entsprechenden Antigen- oder PCR-Test für den Transit vorweisen müssen. Am 14. Juli 2021 war diese Regelung schon wieder Makulatur, die Maßnahme wurde bis zum 15. August ausgesetzt.
- Am 14. August dann abermals sehr kurzfristig die Rolle rückwärts: Die Testpflicht für den Slowenien-Transit wurde abermals um eine Woche verschoben, sie sollte jetzt mit dem 23. August 2021 beginnen, wie SeaHelp berichtete.
- Und weil das immer noch nicht reichte, erfolgte auf der Homepage der slowenischen Regierung eine Meldung datiert auf den 20.8.2021, veröffentlicht am 21.8.2021, dass die Transit-Regelung für Slowenien abermals um eine Woche, jetzt auf den 30.8.2021 verschoben wurde.
- Was am 29. August 2021, einen Tag vor Ablauf der aktuellen Verlängerung, geschehen wird, steht noch in den Sternen.
Kroatien-Urlauber Woche für Woche verunsichert
Nur was bedeutet das konkret für die vielen Kroatien-Urlauber, die mit dem eigenen PKW angereist sind? Österreicher, die nicht die 3-G-Regel erfüllen, hätten bei Inkrafttreten der immer wieder angedrohten und dann doch nicht umgesetzten Regelung Sloweniens nicht die Möglichkeit, einen Test im eigenen Land nach der Rückkehr aus dem Urlaub durchzuführen. Und Deutsche, die aus dem Kroatien-Urlaub heimkehren, müssen zwar bei der Einreise nach Deutschland einen gültigen Test vorweisen, wenn sie nicht geimpft oder genesen sind, könnten den aber auch beispielsweise in einem Testzentrum in Österreich durchführen lassen. Durch die neue Regelung, die bisher noch nicht in Kraft getreten, sondern nur angedroht wurde, ginge Kroatien-Urlaubern so quasi ein halber Urlaubstag verloren.
Mit Positiv-Test darf man durchreisen
Slowenien erlaubt aber kurioser Weise eine Ausnahme: „Für Personen ohne Wohnsitz in Slowenien gilt eine Ausnahme, wenn sie bei der Einreise erklären, dass sie positiv auf Covid-19 getestet wurden oder Anzeichen einer Covid-19-Infektion aufweisen. Ihnen wird die Durchreise durch Slowenien gestattet, auch wenn sie die RVT-Anforderung (genesen/geimpft/getestet) nicht erfüllen, sofern sie die Empfehlungen des Nationalen Instituts für öffentliche Gesundheit befolgen, ohne Zwischenstopps und mit ihrem eigenen Verkehrsmittel reisen und eindeutig nachweisen können, dass der Grund für ihre Einreise die Durchreise durch Slowenien ist“, wie auf der Homepage der slowenischen Polizei/Innenministerium noch zu lesen ist. Wir haben es übersetzt. Hier wurde das Datum der Verlängerung der Einreisebestimmungen auch noch nicht geändert am 21.8.2021.
Jetzt auch „enterslovenia“
Und optional, also nicht verpflichtend, kann man sich auch auf der Seite „Entering Slovenia“ anmelden, auch für den Transit. Was das bringt, wird wohl erst die Zukunft zeigen.
Klare Maßnahmen wären künftig wünschenswert
Übrigens: Slowenien hat derzeit den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne. Ob solche Maßnahmen, die EU-Bürger immer wieder verunsichern und unnötig belasten, dazu beitragen, das Image des Landes zu verbessern, mag jeder für sich selbst entscheiden. Auf jeden Fall dürfte man aber erwarten, dass Slowenien gerade jetzt mit klaren und deutlichen Maßnahmen voran geht und nicht zweifelhafte Verordnungen erlässt, die EU-Bürger verunsichern, statt zu helfen.