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Flensburger Förde: SeaHelp entdeckt Zwergwal und sorgt für Bergung

SeaHelp Flensburger Förde: Bergung Zwergwal mit Einsatzboot
© Heiko Thomsen | Förde.news

Am 14. Oktober entdeckte René Haar, Bootsführer eines SeaHelp-Einsatzbootes / Ostsee in der Flensburger Förde einen „großen Meeressäuger“. Der entpuppte sich dann überraschenderweise als ein 400 Kilogramm schwerer Zwergwal.

Der Zwergwal, Minkwal oder Minkewal (Balaenoptera acutorostrata), in Abgrenzung zum Südlichen Zwergwal (B. bonaerensis) auch Nördlicher Zwergwal genannt, eine Art der Furchenwale, kommt normalerweise in allen großen Weltmeeren vor, am häufigsten trifft man ihn im Nordatlantik und im Nordpazifik.

Dieser Flipper hatte sich scheinbar verschwommen: SeaHelp Einsatzleiter / Ostsee René Haar entdeckte ihn vergangenen Samstagmorgen in Höhe des Klärwerks am Kielseng in der Flensburger Förde, wie schon die foerde.news am 14.10. berichtete.

Zwergwale gelten als schnelle Schwimmer; im Unterschied zu anderen Furchenwalen sind sie sehr neugierig und nähern sich auch Schiffen

Zwergwale gelten als schnelle Schwimmer; sie können wie Delfine vollständig aus dem Wasser springen und sind im Unterschied zu anderen Furchenwalen neugierig und nähern sich Schiffen. Das könnte dem Förde-Wal zum Verhängnis geworden sein, denn als René Haar sich mit seinem Einsatzboot dem Tier näherte, musste er feststellen, dass der Meeressäuger verendet war.

„Am Samstag morgen gegen 8 Uhr rief mich der für Flensburg zuständige „Seehundjäger“ an, und berichtete, „dass er eine Meldung über einen toten Wal am Ufer Kielseng in Flensburg habe“, sagt Einsatzleiter René Haar. Bei dem sogenannten „Seehundjäger“ handelt es sich nicht um einen Jäger im herkömmlichen Sinne, sondern vielmehr um einen vom Land Schleswig-Holstein beauftragten Wasser-Ranger, der sich um Hege und Pflege von Meeressäugern kümmert.

Der tote Meeressäuger entpuppte sich sich dem ersten Anschein nach als ein „ca. 3,5 bis 4 Meter langer Zwergwal“

Nach kurzer gemeinsamer Suche hätten die beiden das Tier dann tatsächlich am angegebenen Ort entdeckt, welches sich dem ersten Anschein nach als ein „ca. 3,5 bis 4 Meter langer Zwergwal“ entpuppt habe, der offensichtlich nicht mehr gelebt habe, so Haar.

Während sich der Wasser-Ranger um das weitere Vorgehen gekümmert habe – die Entscheidung, was mit so einem Tier passieren solle, liege unter anderem beim ITAW Büsum der Universität Hannover – sei er schon wieder zu einem weiteren Einsatz beim Verein Missionförde gefahren, so Haar weiter.

„Dann kam das „Go“, das Tier abzuschleppen“, sagt René Haar. Der kleine Wal sei von einem seiner SeaHelp-Einsatzboote zum nächstgelegenen Kran beim Flensburger Yachtservice gezogen worden, von wo aus er dann per Lkw nach Büsum abtransportiert worden sei. Aufgrund der besonderen Auffindesituation in Leegerwall der Küste an einer Steinmole habe Haar für diese Aufgabe einen seiner Schiffsführer mit einem geeigneten Arbeitsboot geschickt.

 

 

Für einen Bartenwal ist der Zwergwal mit einer Länge von 6,8 bis 9,8 Metern recht klein

Für einen Bartenwal ist der Zwergwal mit einer Länge von 6,8 bis 9,8 Metern recht klein – nur der Zwerg-Glattwal ist noch kleiner. Weibchen können bis zu einem halben Meter länger werden als die Männchen. Der Körper ist schlank und stromlinienförmig, die auf dem hinteren Körperdrittel sitzende Finne ist relativ hoch und sichelförmig.

Die Schnauze des Zwergwals ist spitz, der Oberkiefer ist von oben gesehen dreieckig und trägt in der Mitte eine kleine Rostrumleiste. Im Oberkiefer sitzen etwa 300 gelbliche Barten. Die Anzahl der Kehlfurchen, die namensgebend für die Furchenwale sind, liegt bei 50 bis 70. Der Rücken ist dunkelgraubraun oder fast schwarz, die Seiten blaugrau, der Bauch heller. Der Übergang zwischen dunklem Rücken und den Körperseiten ist wellenförmig und verschwommen.

Im Gegensatz zu Schweinswalen sind Zwergwale in den Förden entlang der Küste eher die Ausnahme

Das in der Förde gefundene Tier habe eine Länge von etwa vier Meter gehabt, habe der Taucher Stephan Thomsen vom Unterwasserteam Flensburg geschätzt, berichtete die foerde.news am selben Tag. Anhand des Zustands des Tieres sei dieses danach innerhalb der letzten zwei Tage in die Förde gelangt, wo es dann vermutlich am Freitag oder in der Nacht zu Samstag verendet sei.

 

SeaHelp Flensburger Förde: Bergung Zwergwal
© Heiko Thomsen | Förde.news

 

Im Gegensatz zu Schweinswalen seien Zwergwale in den Förden entlang der Küste eher eine Ausnahme, berichtet die Förde.news weiter. Diese zögen in den Wintermonaten allerdings in Richtung Norden, und insbesondere die weiblichen Tiere würden auf der Suche nach Jungfisch als Nahrung auch in die Seitenarme der Meere streifen. Der verendete Wal solle in den kommenden Tagen obduziert werden, um sowohl das Geschlecht als auch die Todesursache bestimmen zu können, hiess es dort.

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