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Geheimtipp: Ausflug zum größten Binnensee Südeuropas – dem Skadarsee in Montenegro

Wie heisst der größte Binnensee in Südeuropa? Richtig – Skadarsee (1). Wie, noch nie gehört? Der Skadarsee, auch Skutarisee oder Shkodrasee, montenegrinisch Skadarsko Jezero, ist nicht nur der größte See der Balkanhalbinsel, er ist – je nach Sichtweise – auch größer als der Gardasee, und damit eben auch der größte Binnen-See Südeuropas. SeaHelp stellt den verträumten, naturnahen See, der im Grenzgebiet zwischen Montenegro und Albanien liegt, und noch immer einen Geheimtipp für Bootsfahrer und Naturliebhaber darstellt, vor.

Montenegro hat für Yachtbesitzer nicht nur die traumhaft schöne Bucht von Kotor zu bieten (siehe SeaHelp-Törntipp „Montenegro mit der Yacht“ mit vielen nautischen Highlights) oder – für Wanderer, welche die Bootsschuhe einmal gegen die Wanderstiefel tauschen wollen – die Tara Schlucht, den längsten und tiefsten Canyon Europas, es gibt da noch ein weiteres Ausflugsziel, welches für ausländische Besucher oft noch ein echter Geheimtipp ist: der Skadarsee, ein zauberhaftes Fleckchen Erde, dünnbesiedelt und naturbelassen, den Besucher wie aus einem Märchen mit einem Meer aus unzähligen Seerosen empfangend.

Der Skadarsee, der auch Skutarisee oder Shkodrasee genannt wird (montenegrinisch Скадарско језеро, Skadarsko Jezero) ist der größte See der Balkanhalbinsel und – je nach Sichtweise – neben dem 370 Quadratkilometer großen Gardasee der größte See Südeuropas. Der malerische See, der im Grenzgebiet zwischen Montenegro und Albanien liegt, ist politisch zweigeteilt: der montenegrinische Anteil an der Fläche des Sees ist etwas größer als der albanische. Nach Südwesten ist er durch das bis zu 1.600 Meter hohe Rumija-Gebirge von der nur 20 Kilometer entfernt liegenden Adria getrennt, während sich an der Nordostseite ein weit gedehntes, teilweise versumpftes Flachland anschließt.

 

Skadarsee Nationalpark
Foto: Montenegro Touris Boardadobe

 

Nach der Schneeschmelze kann der Skadarsee bis auf 540 Quadratkilometer Fläche anwachsen

Der Skadarsee ist an seiner längsten Stelle 48 Kilometer lang und bis zu 14 Kilometer breit. Theoretisch ist er „nur“ 368 Quadratkilometer groß (davon 219 km² in Montenegro und 149 km² in Albanien). Doch da der Wasserspiegel des Sees je nach Jahreszeit bis zu fünf Meter schwankt, variiert auch seine Oberfläche stark. Die kann dann schnell auf bis zu 540 Quadratkilometer anwachsen, häufig passiert das bei Hochwasser nach der Schneeschmelze. Dann ist der Skadarsee sogar noch größer als der Bodensee, der es im Schnitt auf 536 Quadratkilometer bringt.

 

© Vedran Ilic | Foto: Montenegro Touris Boardadobe

 

Der Hauptzufluss ist die Morača (2) auf montenegrinischer Seite, der Abfluss zur Adria ist die Buna (3), die fast auf ihrer gesamten Länge von 44 Kilometern die Grenze zwischen Albanien und Montenegro markiert. Mit einer durchschnittlichen Breite von 150 Metern und einer Tiefe von drei Metern gilt die Buna eigentlich als schiffbar, auch wenn dort heute kaum Schiffe verkehren.

Die durchgängige Schiffbarkeit der Buna ist ein Zukunftsprojekt der Anrainerstaaten

Die durchgängige Schiffbarkeit der Buna (auch Bojana genannt) ist jedoch ein gemeinsames Zukunftsprojekt der Nachbarstaaten Montenegro und Albanien. Als erster Schritt wurde bereits die neue Flussquerung in Skadar (Albanien) als Drehbrücke (4) angelegt, so wurde ein erstes Nadelöhr erfolgreich beseitigt. Zudem soll der Fluss in den nächsten Jahren eine Schleuse erhalten, um die aktuell stark schwankenden Wasserstände (bis zu vier Meter Unterschied) besser regulieren zu können.

Aktuell ist das Befahren der Buna, von der Adria kommend, zum Skadarsee nur mit kleinen Booten möglich. Skipper sollten in den östlichen Mündungsarm des Flusses einfahren, sich am östlichen Ufer halten und nach etwa zwei Kilometern Flussfahrt bei einer albanischen Polizeistation einklarieren.

Entlang des südwestlichen, montenegrinischen Ufers des Skadar-Sees liegen einige kleine pittoreske Inseln wie Beška (5), Moračnik (6), Starčevo (7) oder Grmožur (8), auf denen sich verschiedene kleine Kirchen und Burgruinen befinden. Etwa in der Mitte des Nordostufers befindet sich ein schmaler Arm, der rund 15 Kilometer weit ins Land hineinreicht. Das Ost- und Nordufer ist meist flach und schwer zugänglich. Am steileren Südwestufer finden sich diverse Orte: Virpazar (9) im Norden, südlich davon Godinje (10), Bobovište (11) und Ckla (12), jenseits der Grenze Zogaj (13) und Shiroka (14).

 

Foto: Montenegro Touris Boardadobe

 

Der See beheimatet mehr als 20 endemische Tier- und Pflanzenarten

Das Seebecken selbst gilt als ein sensibles Ökosystem, das über 20 endemischen Tier- und Pflanzenarten beheimatet. Wichtig ist der Skadar-See insbesondere als Rast- und Brutplatz für Zugvögel aus Nordeuropa. Sie überwintern am See oder nutzen ihn im Frühjahr auf ihrem Zug als Rastplatz. Dementsprechend wurde der montenegrinische Teil des Skadarsees bereits 1983 zum Nationalpark erklärt und 1996 in die internationale Ramsar-Liste schützenswerter Feuchtgebiete aufgenommen. 2005 folgte Albanien, seitdem steht auch der albanische Teil als Naturreservat unter Schutz.

 

 

Ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung des Sees ist zunächst Virpazar (9), eine kleine Gemeinde direkt am Ufer des Sees. Hier starten viele Touren in die Umgebung, es gibt Restaurants, Cafés und Shops. Wer will, besteigt eines der Ausflugsboote und tuckert für ein paar Stunden über den See.

Ab Virpazar starten Ausflugsboote zu mehrstündigen Törns auf den See

Entweder man startet um sieben Uhr in der Frühe zu einem zweistündigen Ausflug, oder man entscheidet sich für einen siebenstündigen, geführten Törn, der dann auch eine Wein-Tour inklusive Verkostung beinhaltet. Ausflüge kann man von hier aus auch zu den Klosterinseln Beska (5), Gorica (15) und Moracnik (6) buchen, besonders empfehlenswert für kultur- und geschichtsinteressierte Reisende.

 

 

Virpazar (9) ist auch Grenzhafen für den Schiffsverkehr auf dem Skadar-See zwischen Montenegro und Albanien (Hafenamt: Tel. 020-711126). Von Virpazar in Richtung des nordwestlich gelegenen Örtchens Rijeka Crnojevića (16) gelangt man nach ca. 20 Kilometern an einen Aussichtspunkt (17), von dem aus man einen grandiosen Blick auf eine schöne, natürlich gewundene Flusschleife hat.

 

 

Wer selbst ein Motorboot steuern will, chartert ab dem Eco Resort in Plavnica

Wer jedoch individuell zu einer Bootstour mit kleinen, modernen und spritzigen Motorbooten auf den Skadarsee durchstarten will, sollte nach Plavnica am gegenüberliegenden, nördlichen Ufer von Virpazar (9) fahren. Dort befindet sich das Eco Resort mit einem Viersterne-Hotel (18), einem Bootshafen und Chartermöglichkeiten für kleinere Boote (plavnica.me, Tel. 081-443700, Bootsführerschein Binnen erforderlich).

Zur komfortablen Anlage des Eco Resorts gehört eine Marina mit 80 Liegeplätzen, Slipanlage und Bootsservice. Wer will, übernachtet direkt im Resort oder in einer der Pensionen oder Hotels am See.

Am günstigsten fliegt man über Belgrad nach Podgorica (19) am Nordufer des Sees, von dort sind es nur ca. 13 km mit dem Taxi oder dem Mietwagen zum Eco Resort in Plavnica. Wer mit dem eigenen Auto plus Boot auf dem Trailer anreisen möchte: auch das ist möglich, zu beachten ist dabei, dass die Route dann auch durch die Nicht-EU-Staaten Bosnien-Herzegowina und Mazedonien führt.

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