1.154 UNESCO-Welterbestätten in 167 Ländern weltweit machen die Geschichte der Menschheit und des Planeten erlebbar. Neun davon befinden sich in Kroatien (siehe Übersicht in unserem News-Beitrag vom 1.9.2022). Dazu gehören auch die Ruinen des Diokletian-Palastes, der zwischen dem späten 3. und dem frühen 4. Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde. Von der ACI-Marina führt die Promenade direkt zum ehemaligen Palast-Ensemble.
Welterbestätten sind Zeugnisse vergangener Kulturen, materielle Spuren von Begegnungen und Austausch, künstlerische Meisterwerke und einzigartige Naturlandschaften. Ihnen gemeinsam ist ihr außergewöhnlicher universeller Wert, ihre Bedeutung nicht nur für nationale oder lokale Gemeinschaften, sondern für die gesamte Menschheit.
Eine dieser kroatischen Welterbestätten ist der historische Komplex von Split mit dem Diokletianpalast, dessen Ruinen auch heute noch in der ganzen Stadt zu finden sind. Die Kathedrale wurde im Mittelalter unter Wiederverwendung von Materialien aus dem alten Mausoleum erbaut.
Romanische Kirchen aus dem 12. und 13. Jahrhundert, mittelalterliche Befestigungsanlagen, gotische Paläste aus dem 15. Jahrhundert und andere Paläste im Renaissance- und Barockstil bilden den Rest des Schutzgebiets in der Gespanschaft Split-Dalmatien, welches 1979 Eingang in die Welterbeliste fand und insgesamt 20,8 ha misst.
Sportskipper, die Split mit der eigenen oder gecharterten Yacht einen Besuch abstatten wollen, machen am besten in der ACI-Marina fest
Sportskipper, die Split mit der eigenen oder gecharterten Yacht einen Besuch abstatten wollen, machen am besten in der ACI-Marina Split im südwestlichen Teil der Bucht fest. Von dort ist es ein kurzer Fußweg die Promenade entlang bis zum Palast des Diokletian.
Am Stadtanleger direkt vor dem Palastensemble ist nur ein kurzzeitiges Festmachen erlaubt. Alternativ können auch der Clubhafen Zenta östlich der Bucht von Split oder der Clubhafen Spinut im Nordwesten angelaufen werden.
Beim Diokletianspalast (kroatisch Dioklecijanova palača) handelt es sich um einen antiken Baukomplex, der als Alterssitz für den römischen Kaiser Diokletian diente. Der Palast bildet heute die Innenstadt der kroatischen Hafenstadt und wurde nach dem Ende der Römerzeit zu einer bewohnten Festung umgewandelt.
In der Folgezeit wurde der Komplex an unterschiedliche kulturelle Einflüsse angepasst; zahlreiche Gebäude oder bautechnische Veränderungen aus unterschiedlichen Epochen zeugen heute von der lebhaften Geschichte der Stadt Split. Errichtet wurde der Bau in den Jahren von 295 bis 305 n. Chr. Der Diokletianspalast habe sich damals durch seine außergewöhnliche strategische Lage in der Mitte des Römischen Reiches ausgezeichnet, heisst es.
Nach dem Tod von Diokletian fiel der Palast in das Eigentum der römischen Kaiser. So ist überliefert, dass der letzte Kaiser des Weströmischen Reiches, Julius Nepos, im Jahre 475 im Palast Zuflucht fand.
Im 7. Jahrhundert begann die Umwandlung des ehemaligen Palastes in eine mittelalterliche Stadt
Als im 7. Jahrhundert Awaren und Slawen in den Raum an der Bucht von Kaštela eindrangen, flüchteten Teile der Bevölkerung in den Palast. Damit begann die Umwandlung des ehemaligen kaiserlichen Sommerpalastes in eine mittelalterliche Stadt. Das Mausoleum des Diokletian wurde in der Folge in eine Kathedrale umgestaltet.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde die ursprüngliche Architektur verändert, doch die Einwohner dieser Stadt, die später Spalatum (von lat. Salonae Palatium), später dann Split genannt wurde, wussten – unter byzantinischer, venezianischer und österreichisch-ungarischer Herrschaft – die Struktur des Palastes zu nutzen und sie dabei so wenig wie möglich zu beschädigen.
Im Palastkomplex, der nach der typisch römischen Stadtplanung mit Decumanus und Cardo erbaut wurde, sollen damals etwa 500 Menschen gelebt haben. Im Laufe der Jahrhunderte wurden einige Gebäude umfunktioniert, neben dem Mausoleum (heute: die Kathedrale Sv. Dujma) betrifft das beispielsweise auch den sogenannten Jupiter-Tempel, der heute die Taufkapelle des Hl. Johannes ist. Dazu kamen neue Gebäudekomplexe und Bauwerke, wie der im 15. Jhdt. erbaute Glockenturm der Kathedrale, heute eines der Wahrzeichen von Split.
Einige der erhaltenen Bauwerke des ehemaligen Palast-Ensembles können – gegen Gebühr – besichtigt werden
Zu den Bauwerken, welche heute noch besichtigt werden können, gehört die oben genannte Kathedrale des Hl. Domnius – Sv. Dujma – mit ihrer charakteristischen achteckigen Kuppel. Sie ist ein architektonisches Meisterwerk und gehört zu den ältesten Kathedralen der Welt. Sv. Dujma vereint romanische und frühchristliche Architekturmerkmale; die Wände und die Decke der Kathedrale sind mit Mosaiken reich verziert.
Direkt neben der Kathedrale Sv. Dujma ragt der zwischen gut 60 Meter hohe Turm der Kathedrale über die Dächer des Palastes. Der Bau des imposanten Campanile begann bereits im 13. Jhdt. und wurde Mitte des 16. Jhdts. abgeschlossen. Zwischen 1890 und 1908 wurde der Turm nach Plänen des Architekten Alois Hauser restauriert. Wer will, steigt die knapp 500 Stufen zur Aussichtsplattform empor.
Gleich daneben befindet sich das sogenannte Peristyl, der prächtige Innenhof des Palastes. Der rechteckig angelegte Platz liegt zentral, am Schnittpunkt zwischen Decumanus und Cardo inmitten des Palastes. Die West- und die Ostseite des ungefähr 190 Quadratmeter großen Innenhofs säumen verzierte Säulenhallen. Das Peristyl dienste einst als zentraler Platz für Empfänge und Zeremonien.
An der Nordseite des Peristyls führen zwei seitlich angelegte Treppen über eine Veranda in das Vestibül, den Vorraum zu den ehemaligen kaiserlichen Gemächern. Das von außen rechteckig erbaute Gebäude weist im Inneren ein runden Gewölbe mit einer kreisförmigen Dachöffnung (Okulus) auf. Einst dienste das Vestibül als Versammlungsort und Treffpunkt.
In den eindrucksvollen Gewölbekellern befinden sich heute Galerien, Geschäfte und Souvenirshops
Ebenfalls an der Nordseite des Peristyls befindet sich eine Treppe, die zu den Kellerräumen des Palastes führt. Die Kellergewölbe, die man auch über das Bronzene Tor von der Riva aus erreicht, dienten einst als Vorratskammer und Lager. Heute findet man in den eindrucksvollen Gewölbekellern Galerien, Geschäfte und Souvenirshops.
Gegenüber dem Eingang der Kathedrale führt eine kleine Gasse zum sogenannten Jupitertempel. Der Tempel, welcher seit dem 12. Jhdt. als Taufkapelle des Hl. Johannes genutzt wurde, zählt zu den schönsten Bauwerken der Altstadt. Er steht auf einem Podest, vor dessen Stufen eine Granit-Sphinx wacht. Im Inneren befindet sich das Taufbecken, das aus Altar-Trennwänden entstand. Die Büste es Hl. Johannes des Täufers wurde vom kroatischen Bildhauer Ivan Mestrovic geschaffen.
An der Nordseite des Diokletianpalastes gelangt man durch das Goldene Tor in den Palastbereich, an der Ostseite ermöglicht das Silberne Tor, von den Römern Porta Orientalis genannt, den Zugang, das Porta Occidaentalis, wie die Römer das Eiserne Tor nannten, befindet sich im Westen, und direkt an der Riva befindet sich das Bronzene Tor, oder Porta Meridionalis, wie die Römer den Südzugang nannten.
Das Bronzene Tor ist im Vergleich zu den anderen Toren kleiner und unscheinbarer; im Falle eines Angriffs wäre dieses Tor ein Fluchtweg gewesen
Das Bronzene Tor, das in die sehenswerten Kellerräume des Palastes führt, ist kleiner als die anderen drei Portale und im Vergleich zu diesen sehr unscheinbar. Trotzdem war dieses Tor damals von großer Wichtigkeit, ermöglichte es doch zu Zeiten Diokletians den direkten Zugang zum Meer und den kaiserlichen Kellerräumen; im Falle eines Angriffs wäre dieses Tor ein Fluchtweg gewesen. Heute beginnen fast alle Führungen durch den Palast am Bronzenen Tor.
Viele Menschen besichtigen jedes Jahr den Palastkomplex, kein Wunder, zählt dieser doch heute zu den am besten erhaltenen römischen Bauwerken der Welt. Nach wie vor leben Menschen in den Gebäuden, und die vielen kleinen Cafés, Restaurants und Geschäfte zwischen den ehemaligen Palastmauern tun ihr Übriges zur Beliebtheit bei Touristen aus aller Welt.
Eintrittspreise:
Für bestimmte Bereich im Palast des Diokletian wird Eintritt verlangt. Tickets erhält man u.a. bei der örtlichen Touristeninformation und am Ticketoffice am Eisernen Tor. Wer mehrere oder alle Bereiche des Palastes besichtigen möchte, kann ein preiswertes Kombi-Ticket erwerben.
Preise (Beispiele):
„Blaues Ticket“ (Krypta, Baptisterium & Kathedrale) 9 Euro
„Rotes Ticket“ (Krypta, Baptisterium, Kathedrale & Schatzkammer) 10 Euro
„Grünes Ticket“ (Kathedrale, Schatzkammer & Glockenturm) 12 Euro
„Gelbes Ticket“ (Kathedrale, Baptisterium, Glockenturm) 13 Euro
„Lila Ticket“ (Glockenturm, Kathedrale, Krypta, Baptisterium, Schatzkammer) 15 Euro.
Einzelne Bereiche können zu Preisen zwischen 3 und 8 Euro besichtigt werden. Öffnungszeiten: Kellergewölbe des Palastes 8 bis 20 Uhr, Kathedrale Mo. Bis Sa. 8 bis 20 Uhr, Kathedrale So. 12 bis 18 Uhr (Änderungen vorbehalten).