Es ist gedacht für den Worst Case: wenn eine Yacht wegen einer Havarie zu sinken droht und aufgegeben werden muss, kommt das BRS-System (Boots-Rettungs-System bzw. Boat Rescue System) zum Einsatz. Das patentierte, leicht zu installierende Kit, das vom 16. bis 18. November 2021 auch auf der Metstrade in Amsterdam vorgestellt wird, soll vor Untergang, Feuer und Meeresverschmutzung schützen. SeaHelp empfiehlt das System und benutzt es an Bord seiner Einsatzboote.
Das ungünstigste (anzunehmende) Ereignis, das eine Yacht-Crew ereilen kann, ist, wenn es an Bord zu einer Havarie gekommen ist, Wasser eindringt, und feststeht: die Yacht muss aufgegeben werden.
Nicht nur, dass die Crew nun zusehen muss, wie sie möglichst schnell ins Dingi kommt oder die Rettungsinsel startklar macht, oft drohen dabei auch beträchtliche Werte in Minutenschnelle vernichtet zu werden, hohe Bergungskosten stehen an, und die Folgen (sowie die damit korrelierenden Kosten) für die Umwelt durch austretendes Öl und Kraftstoff können ebenfalls erheblich sein.
Die Buyoancy Bags können schnell mit einem Feuerlöscher aufgeblasen werden
Gut, wer in diesem Szenario das Rettungs-Kit des slowenischen Unternehmens BRS Boat an Bord hat. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Kit um ein einfaches, aber überaus effektives System zur Rettung von Schiffen: aufblasbare Gummischläuche, sogenannte Buyoancy Bags mit einem Fassungsvermögen von 850 Litern, können mit einem handelsüblichen 2 Kilogramm-C02-Feuerlöscher schnell aufgeblasen werden und halten die Yacht durch den so im Nu vergrößerten Auftrieb auch bei einem größeren Leck zuverlässig über Wasser.
Beim schnellen Befüllen der Buyoancy Bags hilft ein spezieller Adapter, an den jeder handelsübliche C02-Feuerlöscher angeschlossen werden kann. Wie bei einem Turbolader können die Säcke dank mehrfacher Durchleitung des Luft-C02-Gemisches so in Rekordzeit befüllt werden.
Bei richtiger Konfiguration kann das BRS eine Yacht vor dem Untergang retten
„SeaHelp hatte die Chance, das BRS-Kit live in der Basis in Punat zu testen“, sagt Marko Orlić von SeaHelp Adria. Sein Fazit: Das Boat Rescue System habe seine Funktion bei der Demonstration zuverlässig erfüllt. „Dank einfacher Handhabung lässt sich das lediglich 13 Kilogramm wiegende Set auch in Stress-Situationen schnell befüllen“, sagt Orlić. Die anwesenden Vertreter von SeaHelp seien sich nach der Präsentation einig gewesen, dass das BRS-System bei richtiger Konfiguration eine Yacht tatsächlich zuverlässig vor dem Untergang retten könne.
Obwohl zwischen der Havarie und dem Untergang zumeist mehrere Minuten bis zu einer halben Stunde vergehen können (soweit man hier überhaupt von einem Durchschnitt ausgehen kann), und diese Zeit eigentlich ausreichen sollte, um die Säcke befüllen zu können, sei es empfehlenswert, das Kit vor der Verwendung einmal auszuprobieren, empfiehlt der SeaHelp-Manager. So könne sichergestellt werden, dass das System dann im Notfall auch wirklich schnell und zuverlässig funktioniere.
Mit dem BRS kann die Crew an Deck der havarierten Yacht auf Hilfe warten
Die Anwendung des BRS-Sets habe dann neben den genannten Vorteilen auch den positiven Effekt, dass die Crew in der jeweiligen Notsituation an Deck auf Hilfe warten könne – „wie auf einem Rettungsfloß“, sagt Marko Orlić. Zudem seien „größere Objekte im Wasser erfahrungsgemäß viel leichter zu erkennen als etwa im Meer schwimmende Menschen mit Rettungswesten“.
SeaHelp hat die Vorteile des Systems erkannt und führt jeweils ein BRS-Kit auf jedem SeaHelp-Einsatzschiff mit – für den Fall der Fälle. Die Einsatz-Erfahrungen der SeaHelp-Mitarbeiter zeigten, dass ein BRS-Set mit sechs Schwimmbeuteln zu je 850 Litern Fassungsvermögen (Gesamt-Kapazität 5.100 Liter) ausreichen, um eine sinkende 12-Meter-Yacht zuverlässig an der Wasser-Oberfläche halten zu können; im Schnitt füllt sich das System dabei in maximal fünf Minuten vollständig auf.
SeaHelp-Mitglieder erhalten beim Kauf dieses Produkts 10 Prozent Rabatt, wenn sie die SeaHelp-Mitgliedsnummer vorlegen. Das BRS-System ist aktuell zu sehen auf der Metstrade 2021, 16. Bis 18. November, RAI Amsterdam.