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Staus bei Einreise Kroatien wegen Corona-Kontrollen: Abzocke an slowenischen Grenzübergängen

Grenzkontrollen Slowenien: Abzocke bei Einreise Kroatien bei Kontrollen
Urlauber mussten bei der Einreise nach Kroatien bis zu sechs Stunden im Stau ausharren, weil die neue Einreiseregelung mehr als gründlich kontrolliert wurde.

Chaos an der slowenisch-kroatischen Grenze am letzten Wochenende: Während die kroatischen Grenzer fast schon übertrieben genau die neuen Einreisebestimmungen nach Kroatien (getestet-geimpft-genesen, SeaHelp berichtete) und für kilometerlange Staus mit Wartezeiten von bis zu sechs Stunden sorgten, wurden Rückreisende aus Kroatien an der kroatisch-slowenischen Grenze regelrecht abgezockt und von den Slowenen zur Kasse gebeten.

Kroatien-Rückkehrer in Slowenien abgezockt

Kroatien-Rückkehrer, die die Staus an der Grenze umgehen wollten und auf kleinere Grenzübergänge ausgewichen sind, wurden, wie mehrfach berichtet, zunächst an der kroatisch-slowenischen Grenze von den Slowenen entsprechend kontrolliert und „abgefertigt“. 300 Meter hinter der Grenze auf slowenischem Territorium wartete die slowenische Polizei und kassierte die Rückreisenden ab wegen „illegaler Einreise in den Schengenraum“, wie es offiziell hieß.

Die Begründung: Man habe statt der internationalen Grenzübergänge einen Grenzübergang benutzt, der ausschließlich den slowenischen Bürgern vorbehalten sei. Damit sei man illegal in den Schengenraum eingereist. Pro Person im Fahrzeug kostete die Abkürzung dann 400 Euro, im Ermessensspielraum der Polizei könnten die Strafen bis auf 1.200 Euro pro Person erhöht werden.

Der Begriff „Abzocke“ trifft dieses zweifelhafte Spiel recht gut, denn schon bei der Kontrolle durch die Grenzer hätte man den Reisenden die Möglichkeit geben müssen, umzukehren. Oberste Aufgabe eines jeden Beamten in Europa ist es schließlich, Straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu verhindern. In diesem Fall wurden durch die Grenzer Urlauber, die aus Kroatien zurückkehrten, wissentlich in die Kostenfalle geschickt. Ein geschockter Urlauber: „Slowenien sollte sich einmal überlegen, ob dieses Verhalten zum Bild des Landes Slowenien passt, dass sich nach außen hin gern als tourismusfreundlich präsentiert“. Hier der Link zu den „erlaubten“ Grenzübergängen.

Auch ÖAMTC warnt Urlauber

Auch der ÖAMTC warnt mittlerweile: „Immer wieder kommt es vor, dass Reisende, um Staus zu entgehen, keinen internationalen Grenzübergang nutzen – sondern einen anderen, der jedoch nur für Slowenen zugelassen ist“, weiß ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner. Im konkreten Fall haben die Reisenden nicht den Grenzübergang „Zavrč“ genutzt, sondern „Goričak 1“. „Damit kommen die Reisenden jedoch ‚illegal‘ nach Slowenien und verstoßen gegen das dortige Gesetz zum Schutz der Schengen-Außengrenze. Es droht eine Geldstrafe bis zu 1.200 Euro – und das pro mitreisender Person“, erklärt die Expertin. Sie warnt: „Im Nachhinein kann man nicht mehr dagegen vorgehen.“

Nur über internationale Grenzübergänge

Die dringende Empfehlung der ÖAMTC-Juristin lautet daher: „Auch wenn man verständlicherweise den klassischen Grenzübergängen wegen Staugefahr ausweichen möchte, sollte man unbedingt darauf achten, einen internationalen Grenzübergang von Kroatien nach Slowenien zu nutzen.“

Karte der internationalen Grenzübergänge

Um Urlauber davor zu bewahren, Opfer der Slowenien-Abzocke zu werden, hat SeaHelp noch einmal die Karte mit den erlaubten internationalen Grenzübergängen hier veröffentlicht.

 

ÖAMTC Karte mit Internationalen Grenzübergängen
Wer sich dazu entscheidet, auf einer Ausweichroute einen anderen Grenzübergang zu wählen, sollte sich vorher vergewissern, ob es sich um einen internationalen Grenzübergang handelt. Sonst kann es teuer werden, denn wie das die Slowenen derzeit handhaben, lässt sich wohl mit „Abzocke“ am besten beschreiben. | Grafik ÖAMTC

 

Kroatien kontrollieren neue Einreiseregeln – lange Staus

Kritik müssen sich am ersten Urlaubswochenende mit verstärktem Einreiseverkehr nach Kroatien auch die kroatischen Grenzer gefallen lassen. Urlauber berichten von einer ausgiebigen Kontrolle der notwendigen Reiseunterlagen, insbesondere der Papiere rund um die vorgeschriebenen neuen Maßnahmen, die bei der Einreise den Nachweis einer Impfung, eines Tests oder der Genesung von COVID-19 erfordern. Das führte zu bis zu sechs Stunden Stau, bzw. Wartezeit an den Grenzen bei der Einreise nach Kroatien. Auch die Vorab-Registrierung unter EnterCroatia half nicht, die Wartezeiten an den Grenzen zu verkürzen.

Besserung erwartet

Eine Rücksprache mit der kroatischen Zentrale für Tourismus ergab, dass man sich des Problems annehmen werde und schon für das kommende Wochenende sollte sich die Situation bei der Einreise nach Kroatien relativ normalisieren.

Kroatien als Urlaubsland boomt

Handlungsbedarf besteht auf jeden Fall, denn in der Zeit vom 1.7.2021 bis 7.7.2021 waren nach Auskunft der Kroatischen Zentrale für Tourismus im Vergleich zum Vorjahr 40 % mehr Urlauber nach Kroatien eingereist. Insgesamt haben bereits über 600.000 Gäste ihren Urlaub in Kroatien genossen. Der Anteil von 100.000 deutschen Urlaubern an der Gesamtzahl der Urlauber bewegt sich dabei auf Vorjahresniveau, mit über 40.000 österreichischen Gästen hat der Anteil der Österreicher deutlich zugenommen.

Normalität an der Grenze wird erwartet

Nicht zuletzt deshalb sollte an der Grenze wieder ein Stück weit Normalität einkehren und statt der strikten Kontrollen jeder einzelnen Person wäre es wünschenswert, sich auf Stichproben zu beschränken, um den Verkehrsfluss zu gewährleisten.

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