Schon bald könnte die Quarantäne-Pflicht für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten aufgehoben werden, wie deutsche Medien berichten. Bei Einreisen aus dem Schengen-Raum und vermutlich auch aus der EU soll es ab 2021 ausreichen, dem Gesundheitsamt spätestens 72 Stunden nach der Wiedereinreise aus einem Risikogebiet ein negatives Testergebnis, einen Impfnachweis oder einen Immunitätsnachweis vorzulegen. Sollten diese Pläne in die Realität umgesetzt werden, können auch Kroatienreisen selbst unter Corona-Bedingungen wieder stattfinden.
Keine Quarantäne für geimpfte Reiserückkehrer
Wo Rauch ist, da ist meist auch Feuer, sagt ein Sprichwort. Wenn solch ein Entwurf, über den bereits verschiedene Medien berichten, gezielt an die Öffentlichkeit lanciert wird, dürfte auch ein realer Hintergrund dahinterstecken. Fakt ist: In vielen europäischen Ländern ist man von einer Impfung gegen das Coronavirus noch nicht restlos überzeugt. Mit dem „Zuckerl“, wer in Corona-Risikogebiete reisen möchte, sollte sich vorher impfen lassen, könnte man natürlich einen Großteil der Impfgegner zwar nicht umstimmen, aber letztlich doch dazu bewegen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen.
Keine Quarantäne bei Immunitätsbestätigung
Außerdem: In Deutschland und Österreich steigt die Zahl derer, die eine COVID-19-Erkrankung bereits durchgemacht haben. Auch für diese Personen würden sich weiterführende Maßnahmen kaum empfehlen – sie mit einem PCR-Test oder Antigentest zusätzlich zu belasten, wäre in der Gesamtheit der epidemiologischen Maßnahmen kaum zielführend. Eine Immunitätsbestätigung sollte hier reichen.
Letzter Ausweg: Coronatest bis zu 72 Stunden nach Rückkehr
Wer sich aber weder impfen lassen möchte und auch eine Coronavirus-Erkrankung noch nicht durchgemacht hat, für den bliebe immer noch die Möglichkeit, sich innerhalb von 72 Stunden nach der Rückkehr von einer Reise testen zu lassen.
Nachverfolgung wäre sichergestellt
Fände solch eine Regelung im Bundestag entsprechende Zustimmung, käme allerdings auf die deutschen Gesundheitsämter deutlich mehr Arbeit zu. Die Reiseanmeldungen der einzelnen Reiserückkehrer aus Coronavirus-Risikogebieten müssten den örtlich zuständigen Gesundheitsämtern zugeleitet werden, die wiederum könnten, die Daten abgleichen und Fristen überwachen, gegebenenfalls dann aber auch tätig werden. Mit der Abkehr vom klassischen Fax, wie es noch in vielen Amtsstuben in Deutschland zu finden ist, sollte darin aber auch kein Problem bestehen.
Reisebranche nach Wegfall der Quarantänepflicht im Aufwind
Immerhin liegt die Reisebranche faktisch am Boden. Die Lufthansa erhielt aus Steuergeldern milliardenschwere Zuwendungen, musste aber trotz alledem Mitarbeiter entlassen. Reiseveranstalter und Reisebüros stehen finanziell mit dem Rücken zur Wand. Würde man mit der Rücknahme der Quarantänepflicht nach Rückkehr aus Risikogebieten den Tourismussektor zumindest teilweise wiederbeleben, wäre das ein wichtiger Schritt in Richtung Normalität.
Weihnachtsüberraschung für Eigner und Chartergäste
Da man davon ausgehen darf, dass sich auch Österreich den deutschen Maßnahmen anschließen wird, wäre das auch für die unzähligen Wassersportler und Chartergäste, deren Reiseziele bzw. Boote und Yachten an der Adria liegen, eine nette vorweihnachtliche Überraschung.
Win-win-Situation
Wohlgemerkt, bisher ließ sich alles nur im Konjunktiv verfassen, doch scheint es sich hierbei um mehr als reine Spekulation zu handeln, die da – möglicherweise gezielt – schon mal nach außen gedrungen ist, um erste Reaktionen zu testen. Für Gesundheitsministerien, die Touristikbranche, aber auch die vom Tourismus abhängigen Länder entsteht faktisch eine Win-win-Situation: Reisen ohne Quarantäne nur mit Impfung! Und wenn schnell geht, könnte das auch noch Teile der Skisaison in Österreich retten.