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UKW-Funk (Seefunk) auf Yachten: Neues digitales Datenaustausch-System VDES kommt

UKW-Funk (Seefunk) ist seit vielen Jahren eines der wichtigsten Kommunikationsmittel auf Yachten. Das wird auch in Zukunft so bleiben, denn speziell in Seenotfällen oder beim Anmelden in Marinas ist das Funkgerät dem Mobilfunk deutlich überlegen. Bestimmte Kanäle sollen zukünftig jedoch ausschließlich für VDES genutzt werden. SeaHelp sprach über die bevorstehenden Änderungen mit Yachtelektronik-Spezialist Werner Ober.

Durch die Weltfunkkonferenzen 2015 und 2019 der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) wurde festgelegt, dass die Voraussetzungen geschaffen werden sollen, um ein neues digitales Datenaustausch-System auf UKW-Kanälen (VHF Data Exchange System, kurz VDES) einzuführen.

„Es wurde entschieden, dass bestimmte UKW-Kanäle des Anhangs 18 der VO-Funk künftig ausschliesslich für VDES genutzt werden sollen“, sagt Yachtelektronik-Spezialist Werner Ober, der ein Unternehmen gleichen Namens in Lustenau betreibt.

Das neue digitale Datenaustausch-System VDES ist auf dem Vormarsch

Betroffen seien hiervon die Kanäle 24, 84, 25, 85, 26, 86, 27 und 28; wichtig zu wissen: diese Kanäle dürfen dann nicht mehr für analoge Sprachübertragung genutzt werden können. „Deutschland, Holland und Belgien haben die Richtlinie bereits übernommen und haben den Schiffen mit der entsprechenden Flagge eine Frist bis zum 1. Januar 2024 für die Umstellung gesetzt. Auf europäischer Ebene sollten die notwendigen Umstellungen bereits zum 1. Januar 2023 abgeschlossen sein“, sagt Werner Ober.

An VDES werde „schon lange“ gearbeitet, sagte Ernst Cerny von der österreichischen Fernmelde-Behörde, aber in Österreich werde sich „hier vermutlich noch länger nichts ändern“. Allerdings gelte es „insbesondere in Deutschland, Holland und Belgien die Entwicklung genau zu verfolgen“, denn: einige Kanäle würden im ATIS-Bereich auf digital umgestellt, und auch die Frequenzen von RX & TX würden verschoben.

Sportskipper sollten sich genau informieren, denn bestimmte Kanäle sollen bald nicht mehr für analoge Sprachübertragungen genutzt werden können

Im Ergebnis dürften dann im ATIS-Modus die Kanäle 25, 25, 26 84 85 & 86 nicht mehr am Gerät vorhanden sein, wenn ATIS in Betrieb sei, sagt Werner Ober. Diese Kanäle dürften dann in den betroffenen Ländern (die VDES bereits umgesetzt haben) auch im Normalbetrieb nicht mehr verwendet werden, so der Yachtelektronik-Profi.

Außerdem dürften die Kanäle 2019, 2020, 2078 und 2078 in allen ATIS-Modi nur noch zum Empfang verwendet werden; Senden sei dann nur noch mit einer privaten Lizenz erlaubt. Zudem müssten die Kanäle 27 und 28 in alle ATIS-Modi komplett vom internationalen Frequenzband entfernt werden. Das gleiche gelte für Kanal 96 (privater Kanal in Belgien).

Der Zeitpunkt, wann die einzelnen Länder VDES umsetzen, ist noch nicht bekannt.

As zusätzliche Sprachkanäle hinzugefügt würden die Kanäle 1027 und 1028, sagt Werner Ober. Kanal 31 (Holland) werde in „Marina“ umbenannt und sei nun auch der neue Belgische Privatkanal. Auch die Verwendung als Privatkanal in Holland bleibe mit den neuen Namen unverändert.

Der Yachtelektronik-Spezialist rät allen Sportskippern, insbesondere wenn sie Holland, Deutschland und Belgien unterwegs sind, sich vorher genau zu informieren, wie der aktuelle Stand der Umsetzung der Vorschriften in der betreffenden Region sei.

Der genaue Zeitpunkt, wann die einzelnen Länder VDES umsetzen, sei nicht bekannt, so Werner Ober. Darüber würden aktuell „verschiedene Informationen“ kursieren.

Information und Beratung:

Spezialist für die Beratung und den Einbau von Yachtelektronik ist die Firma WERNER OBER GmbH & Co KG – Yachtelektronik.

 

Werner Ober GmbH & Co KG
Yachtelektronik
Reichsstraße 38
6890 Lustenau | Österreich

Tel: +43 (0)5577 824 19
Email: werner.ober@yachtelektronik.at
Web: www.yachtelektronik.at

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