Gegen den Wassereinbruch konnte die Crew nicht mehr ankämpfen und musste das Schiff aufgeben. Den Pannendienst-Spezialisten von SeaHelp, die erst einen Tag nach dem Zwischenfall gerufen wurden, blieb letztlich nichts anderes mehr übrig, als den durch das Salzwasser völlig zerstörten Motorsegler zu bergen und nach Heiligenhafen zu schleppen.
Nenad Kapuc, SeaHelp-Ostsee-Chef, unterstützte die Bergung tatkräftig. „Bei rechtzeitiger Benachrichtigung bestanden durchaus Chancen, das Schiff zu retten“, so sein Statement. In diesem Zusammenhang wies er noch einmal auf die SeaHelp-App hin, die hier sicherlich wertvolle Hilfe hätte leisten können.
Über die Ursache des Motorausfalls herrscht derzeit noch Unklarheit. Experten mutmaßen allerdings, dass die „Hinterlassenschaften“ der Dieselpest die Kraftstoffzufuhr blockiert haben könnten, denn in ruhiger See lief der Motor einwandfrei. Erst, als der Wellengang stärker wurde und das Schiff in Richtung Fahrwasser Heiligenhafen eindrehte, stoppte der Motor plötzlich. Parallel dazu stellte der Schiffsführer ein deutliches Aufschaukeln fest. Alles Anzeichen, dass sich am Tankboden festgesetzte Rückstände von Bakterien lösen und dann den Kraftstofffilter verstopfen.
Vor diesem Hintergrund weist SeaHelp nochmals ausdrücklich darauf hin, den Tanks besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Pro Saison lassen sich mittlerweile fast bis zu 20 % aller SeaHelp-Einsätze auf Probleme des Kraftstoffsystems, bei Dieselmotoren insbesondere die Dieselpest, zurückführen. Bei entsprechender Tankhygiene ließen sich derartige Zwischenfälle durchaus vermeiden, so ein SeaHelp-Sprecher.
Livestream auf YouTube vom 05.03.2021