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Segler-Silvesterball in Pula: Auf den Spuren der österreichischen Marine

Ehemaliges k.u.k. Marineoffizierskasino in Pula
Stattlich und repräsentativ - das ehemalige k.u.k.-Marineoffizierskasino mit dem Café Mozart, in dem auch die Kaiser Karl I. von Österreich und der deutsche Kaiser Wilhelm II. mehrfach weilten.
Ein Segler-Silvesterball im ehemaligen k.u.k.-Marineoffizierskasino in Pula, bei dem als Dresscode neben Frack und langem Abendkleid ausdrücklich auch historische Uniformen erwünscht sind, hört sich für Nicht-Österreicher, aber auch für viele Bewohner der Alpenrepublik vordergründig erst einmal befremdlich an, um es vorsichtig auszudrücken.

Österreich und Marine – da muss man schon weit in den Geschichtsbüchern zurückblättern, um fündig zu werden. Doch im Gegensatz zu vielen anderen Nationen pflegen die Österreicher einen deutlich differenzierteren, positiven Umgang mit ihrer Historie. Deshalb möchte auch der Veranstalter, Wolfgang Siebenhandl, den ersten Ball dieser Art nicht als eine Veranstaltung für die Ewig-Gestrigen sehen, sondern den Teilnehmern in locker-gediegener Atmosphäre vermitteln, welchen Einfluss das wie immer auch zu beurteilende Verhalten seiner Vorfahren in Europa, insbesondere im kroatischen Pula hinterlassen hat. Dabei kann der ehemalige Lehrer und aktive Segler zwar auf ein profundes geschichtliches Wissen zurückgreifen, doch mit einer Unterrichtsstunde soll die Veranstaltung nichts gemeinsam haben: „Mein Ziel ist es, Geschichte an bestehenden Objekten begreifbar zu machen und gleichzeitig die österreichische Ballhaus-Tradition aufrecht zu erhalten“, so Wolfgang Siebenhandl zu dem ehrgeizigen Projekt.

[dimage url=“https://www.sea-help.eu/wp-content/uploads/2019-10-14_news_seahelp_360-grad_seahelp_news_silvesterball-pula_segler_panorama-1-scaled.jpg“ ontrol=true zoom_level=“20″ anim_speed=“-0.5″ auto-rotate=true]Wiener Walzer im kroatischen Pula – in diesem geschmückten Festsaal des Wiener Ringstraßenstils soll die Ball-Kultur [Ballhaus ist streng genommen die Bezeichnung für eine Sporthalle, die für Ballspiele konzipiert war. Erst gegen Ende des 19.Jh. werden sie manchmal auch für Tanzzwecke genützt.] wieder aufleben, denn hier tanzten schon Österreichs Marineoffiziere mit ihren Damen im Dreiviertel-Takt.

Was Touristen, die quasi im „Schweinsgalopp“ die üblichen Reiseführer-Ziele in Kroatien abhaken und auf ihrem Handy verewigen, damit die soeben geschossenen Bilder für immer und ewig in einem der unzähligen Cloud-Speicher verschwinden, ist letztlich der übergeordnete historische Hintergrund, der solche Motive überhaupt erst ermöglichte. Die schnelllebige Generation Facebook & Instagram, die bei dem Wort „historisch“ schon mal geneigt zu sein scheint, auszusteigen, sollte dennoch weiterlesen, denn Geschichte und deren Spuren können durchaus spannend sein – zumindest dann, wenn sie nicht oberlehrerhaft vermittelt und später benotet wird.

Viele werden sich fragen, warum Besucher in Kroatien so oft an Österreich erinnert werden. Die Antwort liefert die Geschichte: Schon im Jahr 1797 fiel Venetien und mit auch das heutige Dalmatien im Rahmen des Friedensvertrages von Campoformio an Österreich als Ausgleich für den Gebietsverlust der österreichischen Niederlande, dem heutigen Belgien und Luxemburg. Von 1867 bis 1918 zählte das heutige Kroatien zur k.u.k.-Monarchie, nach dem russischen Reich flächenmäßig das zweitgrößte Land Europas (1908). Und dieser Einfluss hinterließ seine bis jetzt noch deutlich sichtbaren Spuren in Form von repräsentativen Bauten, die ebenso wie die damals entstandene Infrastruktur immer noch genutzt werden. Städte wie beispielsweise Pula oder Opatija, einst Sehnsuchtsorte der Mächtigen der k.u.k.-Monarchie, legen ein beeindruckendes Zeugnis darüber ab, wie die seinerzeit enorme Wirtschaftskraft der Doppelmonarchie zu ihrem Aufbau und ihrer Entwicklung beigetragen hatte.

Die steinernen Zeitzeugen aus jener Epoche sind quasi immer noch präsent, werden auch heute noch größtenteils zu anderen Zwecken genutzt und erinnern auch jetzt noch, wie im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt, an eine Zeit, in der Österreich und Ungarn fast ganz Europa beherrschten. Insbesondere in Pula, dem Haupthafen der österreichischen Marine, sind die Spuren noch allgegenwärtig. Die gerade wegen finanzieller Schieflage in die Schlagzeilen geratene Uljanik-Werft gibt noch heute als Gründungsdatum den 9. Dezember 1856 an, den Tag, an dem Kaiser Franz Joseph I. den Grundstein zum Ausbau des Hafens Pula legte. Ob die Eisenbahn-Anbindung über Triest nach Wien oder der Ausbau des Straßennetzes bis hin zu zahlreichen herrschaftlichen Villen und Verwaltungsgebäuden – der Einfluss Österreichs auf die Entwicklung der Region tritt deutlich zutage und untermauert, dass Pula aus mehr besteht als nur dem Kolosseum.

[dimage url=“https://www.sea-help.eu/wp-content/uploads/2019-10-14_news_seahelp_360-grad_seahelp_news_silvesterball-pula_segler_panorama-2-scaled.jpg“ ontrol=true zoom_level=“20″ anim_speed=“-0.5″ auto-rotate=true]Das ehemalige k.u.k.-Marineoffizierskasino in Pula ist immer einen Besuch wert – auch wegen der zeitgenössischen Bilder und Schriften, die hier in einem gesonderten Raum der Öffentlichkeit gewidmet sind.

Man kann interessierten Besuchern nur anraten, einmal auf den Spuren der k.u.k.-Monarchie in Pula zu wandeln, hier gibt es immer noch viel zu entdecken, auch wenn sich der vergleichsweise eher junge Staat Kroatien eher auf seine eigene Historie konzentriert. Und die Bauten aus jener Zeit bieten – um den Bogen zurück zu spannen zur „Generation Handy“, durchaus interessante Fotomotive, die es nicht verdient haben, im Nirwana der Speichermedien zu verschwinden.

Hier das Programm:
Segler-Silvesterball am 31.12.2019 im ehemaligen k.u.k. Marineoffizierskasino in Pula.

Ballgarderobe
Damen | langes Abendkleid, modern oder historisch
Herren | schwarzer Anzug, Smoking, Frack oder historische Uniform

Gesamtkosten lt. Angebot pro Person
ab Linz, Wien | € 370,00
ab Hartberg, Gleisdorf, Graz | € 350,00

SeaHelp-Mitglieder erhalten 10 % Ermäßigung

Für Buchung lt. Angebot (auf Anfrage auch ohne Transfer und/oder Hotel) klicken Sie hier.
Arrangement
30.12. 2019
vormittags Bustransfer ab Wien, Linz, Hartberg, Gleisdorf, Graz, Lebing nach Pula
Abendessen mit Live Musik
Übernachtung im Hotel Pula ***

31.12.2019
Frühstück im Hotel
geführter Stadtrundgang oder Hafenrundfahrt
Bustransfer vom Hotel zum Ball
19:00 Gala-Dinner
21:00 Balleröffnung Musik E4 – Ballorchester
24:00 Mitternachtseinlage von Dance-Austria
fröhliches Weitertanzen im Neuen Jahr
Das Marinemuseum ist den gesamten Abend zugänglich.
Übernachtung im Hotel (Transfer vom Ball zum Hotel im Halbstundentakt)

01.01.2020
Frühstück
Heimreise

(02.01.2020 Bei einer ausreichenden Anzahl an Interessierten ist auch eine Heimfahrt am 02.01.2020 möglich: Aufpreis 60€ auf Basis HP/Person)

[dimage url=“https://www.sea-help.eu/wp-content/uploads/2019-10-14_news_seahelp_360-grad_seahelp_news_silvesterball-pula_segler_panorama-3-scaled.jpg“ ontrol=true zoom_level=“20″ anim_speed=“-0.5″ auto-rotate=true]Ein Hauch von k.u.k.-Monarchie weht auch heute noch durch die Gänge des ehemaligen Marineoffizierskasinos.

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