Für viele Patienten mit chronischer Nierenerkrankung ist es wichtig, mobil zu bleiben und auch weiterhin mit dem eigenen oder gecharterten Boot auf Urlaubstörn gehen zu können und so ihre Unabhängigkeit zu bewahren. Auch wenn das Reisen als Dialyse-Patient eine gute Planung und besondere Vorkehrungen erfordert, besteht auch für diese Menschen die Möglichkeit, zu reisen.
Wenn ein Patient typische Beschwerden einer zu starken Ansammlung von Giftstoffen im Körper aufweist, wird eine Dialyse durchgeführt. Dem Portal internisten-im-netz.de zufolge kann das außerdem angezeigt sein, wenn bei der Untersuchung durch den Arzt weitere Krankheitszeichen, wie z. B. eine Herzbeutelentzündung oder entzündete Haut, entdeckt werden.
Auch sehr stark erhöhte Harnstoff- und Kreatinin-Werte im Blut können danach eine Dialyse notwendig machen. Schließlich können eine Dialyse auch dann lebensrettend sein, wenn sich ein Mensch vergiftet hat und seine Organe die giftigen Substanzen nicht rechtzeitig aus dem Körper entfernen können.
SeaHelp erreichten zu diesem Thema in der letzten Zeit einige Anfragen, denn: betroffen von typischen Beschwerden, die eine Dialyse erforderlich machen, sind auch Sportskipper. Sie fragen sich: Kann ich mit Dialyse eigentlich mit dem Boot verreisen?
Das Dialyse-Verfahren muss in der Regel zeitlebens wiederholt werden, da der Körper fortwährend Giftstoffe produziert
Zunächst muss einmal geklärt werden, was eine Dialyse eigentlich ist: bei der Dialyse handelt es sich um ein Verfahren, mit dem das Blut eines Menschen von den betreffenden giftigen Stoffen gereinigt werden kann, wenn seine Nieren dazu nicht mehr allein in der Lage sind – soweit die gute Nachricht. Die weniger gute: das Verfahren muss in der Regel zeitlebens wiederholt werden, da der Körper fortwährend Giftstoffe produziert.
Und: bei der Hämodialyse (Blutwäsche mit Maschine) wird der Blutkreislauf des Patienten an eine „künstliche Niere“ angeschlossen. Dieses Gerät heißt Hämo-Dialysemaschine und reinigt das Blut des Patienten. Die eigentliche Blutreinigung findet im Dialysator statt, dem Filter dieser Maschine.
Das bedeutet, dass die Patienten an das Vorhandensein einer entsprechenden Hämo-Dialysemaschine gebunden sind. Oder anders ausgedrückt: wenn sie verreisen wollen, können sie sich nur solche Urlaubsziele aussuchen, in denen ein entsprechendes Equipment vorhanden ist, und es zusätzlich auch freie Termine für eine Behandlung gibt.
Dialyse-Patienten auf Urlaubs-Törn müssen sicherstellen, dass es Marinas oder Häfen in der Nähe eines Dialysezentrums gibt
Das gilt für Sportskipper wie auch für Landurlauber gleichermaßen, bei Urlaubern, die ihre freie Zeit auf einem Boot verbringen, kommt noch dazu, dass entsprechende Häfen oder Marinas angelaufen werden können müssen, die sich in der Nähe eines entsprechenden Dialysezentrums befinden.
Konkret auf Kroatien bezogen ist zu beachten, dass es hier teilweise lange Wartezeit bei den jeweiligen auf Dialyse spezialisierten Zentren gibt, die entsprechend einzuplanen ist. Wichtig ist auch, dass nicht jedes kroatische Zentrum für die benötigte Dialyse geeignet ist.
SeaHelp rät deshalb dazu, sich selbst eine kleine Checkliste zu erstellen, welche rechtzeitig vor dem Urlaubstörn „abgearbeitet“ werden sollte: zunächst sollte man vorab mit seinem eigenen Dialysezentrum daheim abklären, welche Zentren im Urlaub geeignet sind. Danach könnte man dann eine grobe Urlaubs-Vorab-Planung für den Törn erstellen.
Eine Checkliste kann dabei helfen, die Dialyse im Urlaubsland zu planen und sicherzustellen
Dann sollte, ebenfalls bereits im Vorfeld, mit dem entsprechenden Dialysezentrum im Urlaubsland Kontakt aufgenommen und abgeklärt werden, welche Filter vor Ort vorhanden sind. Außerdem sollten Informationen darüber eingeholt werden, welche Termine konkret zur Verfügung stehen. Erst danach – und nach einer entsprechenden fixen Terminvereinbarung – sollte der Törn „feinjustiert“ und schließlich festgemacht werden.
Die Kroatische Gesellschaft für Nephrologie, Dialyse und Transplantation der Kroatischen Ärztekammer (HDNDT), der Dachverband der Ärzte, die Patienten mit Nierenerkrankungen, Bluthochdruck und Nierenversagen behandeln, hat im Netz eine Liste mit zur Verfügung stehenden Dialysezentren in Kroatien veröffentlicht.
Die kroatische Ärztekammer hat eine Liste von Dialysezentren veröffentlicht – viele davon befinden sich an der Küstenlinie der kroatischen Adria
Unter www.hdndt.org (Deutsche Übersetzung | Google) werden insgesamt 21 Dialysezentren an der Küstenlinie der kroatischen Adria aufgeführt, von Umag im Norden bis Korcula im Süden. Angegeben sind jeweils die genaue Anschrift sowie Mail-, Tel.- und Fax-Kontakte. Weitere 21 Zentren befinden sich laut Karte im Inland.
Beherzigt man die oben genannte kurze Checkliste, sollte es für die meisten Dialysepatienten möglich sein, einen unbeschwerten Kroatien-Urlaub mit dem Boot zu verbringen, und ihre notwendige Behandlung auch dort fortzusetzen.
Wichtig ist jedoch in jedem Fall, vorher den eigenen Arzt daheim zu konsultieren, bevor man konkrete Reisepläne macht. Wichtig ist außerdem, dass man eine ausreichende Menge an Medikamenten einpackt.
Will ein Patient an einem stationären Ort eine private Heim-HD-Behandlung durchführen lassen, sollte vorab dafür gesorgt werden, dass die notwendigen Geräte und Verbrauchsmaterialien vor der Ankunft des Reisenden am Zielort sind.
Auch möglich ist, mit einem Dialysezentrum (oder der Krankenkasse) am Zielort zu vereinbaren, eine Hämo-Dialyse in deren Einrichtungen durchzuführen. Hier sollte man sich vorab bei der jeweiligen Krankenkasse darüber informieren, ob und wie eine „Feriendialyse“ übernommen wird.
Empfohlen wird, alle persönlichen Informationen und Daten zur Medikation mitzunehmen
Empfohlen wird, in jedem Fall alle persönlichen Informationen und Daten zur Medikation mitzunehmen, dazu gehören (neben der Versichertenkarte) vor allem eine Medikamenten- und Allergieliste sowie alle notwendigen Behandlungs-Anweisungen.
Generell sollte man eine vollständige Liste aller Materialien erstellen, die man für die entsprechende Behandlung benötigt, und die man mitnehmen muss. Bei Heim-HD-Patienten gilt zudem, dass man weit im voraus planen sollte (empfohlen wird eine Vorlaufzeit von zwei Monaten), um sicherzustellen, dass etwa bestimmte Lieferungen rechtzeitig ankommen oder entsprechende Änderungen noch rechtzeitig vorgenommen werden können.