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Restaurants in Kroatien: Sparen im Urlaub, ohne auf Qualität zu verzichten

Preissituation in Kroatiens Restaurants: Fakten statt Pauschalurteile

 Keine Frage, Kroatien ist bei Bootsfahreren aus deutschsprachigen Ländern beliebt wie eh und je. Viele Touristen beschwerten sich in dieser Saison jedoch über „Verteuerungen“,„stark gestiegene Preise“ und sogar „Abzocke“ in Restaurants. Diesem – oft unbegründeten – Pauschalurteil ist unsere SeaHelp-Redaktion in den vergangenen Monaten einmal nachgegangen und hat sich die Preissituation genau angeschaut.

Kroatien ist bei Sportskippern bekannt als ideales Segelrevier und Cruising-Gebiet für Motoryachten: es gibt viele geschützte Ankerbuchten, kristallklares Wasser, man kann Kultur und venezianische Kultur erkunden. Wer will, unternimmt mit dem Boot längere Törns oder macht einfach nur Inselhopping.

Die Marina- und Hafen-Infrastruktur funktioniert gut, und im Falle eines Falles sind die gelben Einsatzboote von Europas größtem Pannendienst auf dem Wasser, SeaHelp, nur ein paar Minuten entfernt, um schnell und unbürokratisch zu helfen.

Eines der Hauptargumente für viele Sportskipper, die Kroatische Adria (kroatisch Hrvatski Jadran), die sich an der Ostküste der Adria zwischen der Halbinsel Prevlaka und der Savudrijska vala erstreckt (aber auch die angrenzende Slowenische Riviera sowie im Süden die Montenegrinische Küste) zu besuchen, sind die vielen traditionellen Konobas, Restaurants und Cafés, die sich oft nur wenige Meter vom Ankerplatz direkt am Ufer befinden oder zumindest fußläufig in kurzer Zeit erreichbar sind.

Berichten von „stark gestiegenen Preisen“ in kroatischen Konobas ist die SeaHelp-Redaktion nachgegangen

Doch einige Kroatien-Urlauber berichteten, die Preise in den Restaurants seien in dieser Saison „stark gestiegen“. Klar ist, dass Verteuerungen im kulinarischen Bereich, so sie denn tatsächlich erfolgt wären und nicht nachzuvollziehen wären, die Urlaubsfreude schon ein ganzes Stück weit trüben können. Aus diesem Grund hat sich die SeaHelp-Redaktion in den letzten Monaten die Preis-Situation in den kroatischen Restaurants einmal genauer angeschaut.

Beispiel Bier: unsere SeaHelp-Crew hat im „Spirito“ fürs kleine Bier 7 Euro bezahlt und im „Riva“ in Punat lediglich 2,20 Euro. Das „Riva“ ist ein Café mit Restaurant mit Meerblick im Zentrum von Punat, beim „Spirito“ handelt es sich um ein Top-Restaurant mit gehobener Küche. Hier lohnt auf jeden Fall – vorher – ein Vergleich, um später Ärger über „überhöhte Preise“ zu vermeiden.

 

Spirito Summer Place Kroatien

 

Wer einen Tisch mit Seeblick will, muss diese Aussicht oft extra mitbezahlen

Gute Erfahrungen haben wir zum Beispiel in Punat im „Lara“ gemacht: dort bezahlten wir 3,20 Euro für ein (kleines) Bier; dieses Restaurant liegt in der „zweiten Reihe“ (ohne Meerblick), hat aber eine ausgezeichnete Küche. Teurer – aber dafür in der „ersten Reihe“ direkt am Wasser gelegen – ist das Bier dagegen in der „Konoba Ribarska Koliba“ in Veli Losinj. Insofern hat sich preislich nicht viel geändert: wer einen Tisch mit „Seeblick“ will, muss diesen zumeist auch mitbezahlen.

 

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Sparen kann, wer sich an einheimisches Bier und lokale Produkte hält, hier fallen keine Zusatzkosten für den teuren Import an

Oft lassen sich auch ein paar Euro sparen, wenn man einheimisches Bier bestellt, dazu gehört etwa Ozujsko, Karlovacko, Tomislav, Pan, Adria, LAB Split Craft oder das Istarsko. Bekannte internationale Biermarken müssen importiert werden, was regelmäßig den Preis in die Höhe treibt.

Dasselbe gilt übrigens uneingeschränkt für die (teilweise ausgezeichneten) kroatischen Weine. Und: natürlich zahlt man für ein Getränk auf der Touri-Hochburg Dubrovnik (bis zu neun Euro für ein Bier) ungleich mehr als an einem etwas weniger belebten Platz. Auch da hat sich nach unseren Recherchen nicht viel verändert.

Im Zweifel gilt: sich vorab zu informieren erspart oft eine böse Überraschung, wenn die Rechnung kommt

Jeder kann selbst entscheiden, ob und wo er ein Getränk bestellt, sollte sich im Nachhinein aber nicht über „immens gestiegene“ oder „überteuerte“ Preise beschweren. Oft ist es besser, sich vorab zu informieren, und gegebenenfalls bietet es sich eben auch mal an, in den Supermarkt an der Ecke zu gehen, um seinen Getränkevorrat für einen Sundowner an Bord zu bunkern.

Nach Erfahrungen der SeaHelp-Mitarbeiter muss man in Restaurants mit gehobener, experimenteller Küche in Kroatien derzeit mit Preisen pro Person zwischen 80 und 120 Euro rechnen, so beispielsweise im „Opat“ und „Ravni Žakan“ (Kornaten), „Spirito“ (Kaprije), „Zori“ (Sveti Klement) oder „Žmara“ (Zut). Eine Beschwerde eines Gastes, der für sich und seine 11 Kollegen) im „Žmara“ auf Zut 1.800 Euro bezahlt hatte, und diesen Preis für unangemessen und stark überteuert hielt, können wir nicht nachvollziehen.

Zum einen haben hier die vielen Getränke den Restaurantbesuch verteuert, zum anderen ist das einfach das falsche Lokal, wenn man preisbewusst essen gehen möchte. Eines ist es aber gewiss nicht: Abzocke.

 

 

Die Preise für gute, traditionelle kroatische Küche haben sich nach unserer Recherche nicht verändert

Unsere Erfahrung in dieser Saison nach muss man in Restaurants mit teilweise sehr guter maritimer Küche mit Preisen zwischen 30 und 50 Euro pro Person rechnen, etwa im „Lara“ (Punat) oder im „Vojko“ auf der (Insel Rab). Für traditionelle kroatische Küche zahlte man in diesem Sommer Preise zwischen 15 und 30 Euro pro Person. Da hat sich nicht viel geändert.

Ein gutes Beispiel hierfür ist das „Riva“ (Punat), aber auch einige Pizzerias und sogenannte Fastfood-Läden bieten teilweise eine gute Küche an. Auch hier gilt: Augen auf vor dem Restaurantbesuch, vergleichen lohnt sich. Das gilt auch für Lage und/oder die Region der Konobas – so zahlten wir zum Beispiel für das gleiche Gericht auf den Inseln 40, und auf dem Festland 80 Euro. Wer „blind“ in ein Restaurant hineinstolpert, und dann negative Erfahrungen sammeln muss, ist oft selbst schuld.

Restaurantbesucher sollten sich vorher darüber im klaren sein, welches Restaurant zu ihm „passt“

„Wichtig ist, dass sich jeder Restaurantbesucher im klaren sein sollte, welches Restaurant zu ihm passt, und wieviel er ausgeben möchte“, sagt SeaHelp-Geschäftsführer und Gourmet Wolfgang Dauser, der selbst jeder Saison mehrere Wochen mit dem Boot an der kroatischen Adria vebringt und regelmäßig verschiedenste Lokale „testet“.

Sein Tipp: Jedes Restaurant in Kroatien sollte eine Speisekarte vor dem Eingang haben, auf der die Speise-Auswahl sowie die Preise ersichtlich sind. So würden sich Mißverständnisse bereits im Vorfeld vermeiden lassen. Übrigens: viele Lokale in Kroatien besitzen inzwischen auch Online-Auftritte mit den entsprechenden Angeboten samt Fotos, und es gibt auf verschiedenen Netz-Portalen Bewertungen der Restaurants. Auch hier lohnt – vorher – ein Blick.

 

Spirito Summer Place: Aussicht

 

Viele Urlauber waren in dieser Saison etwas ungeduldiger und gereizter – oft der einzige Grund für Negativ-Posts in den sozialen Medien

„Vom Gefühl her habe ich nicht den Eindruck, dass Kroatien, Italien oder Slowenien in dieser Saison teurer geworden sind“, bestätigt Wolfgang Dauser den (nicht repräsentativen) Eindruck der SeaHelp-Redaktion. Was jedoch in dieser Saison augenfällig wurde, ist, dass „viele Urlauber etwas genervter, gereizter und sehr ungeduldig“ waren, so Dausers Resümee.

Die Gründe dafür können vielfältiger Natur sein und liegen vermutlich (unter anderem) darin begründet, dass bei vielen Touristen der finanzielle Druck im privaten Bereich zugenommen hat, oder dass es vielen einfach nicht so gut gelingt, im Urlaub mal „abzuschalten“.

Wenn dann einige dieser Urlauber lediglich negative Posts ins Netz stellen, kann schnell der Eindruck von Verteuerungen und Abzocke entstehen – den wir durch unsere eigenen Erfahrungen in diesem Sommer ausdrücklich nicht bestätigen können.

Nach SeaHelp-Recherche ging in Kroatien in dieser Saison teilweise der Umsatz deutlich zurück

Teilweise konnte die SeaHelp-Redaktion in dieser Saison auch – mitunter erhebliche – Umsatzrückgänge beobachten: „Restaurantbesitzer, mit denen ich gesprochen habe, reden von minus 20 Prozent bei den Restaurants in Kroatien und sogar von bis zu minus 30 Prozent in Italien“, berichtet etwa Wolfgang Dauser von seinen Erfahrungen dieses Sommers. Die Touristen würden „weniger Steaks, Scampi und Fisch“ essen, dafür aber „immer öfter Kotelett, Cevapcici und Spagetti“ bestellen, was „wesentlich günstiger“ sei.

Sein Fazit: viele Urlauber würden derzeit an der kroatischen Adria sparen, was im Urlaub einfach sei (wenn man die oben genannten Hinweise beherzigt). Ein Trend zu gestiegenen Preisen in Restaurants, Lokalen und Cafés, wie teilweise in den Online-Medien berichtet werde, sei jedenfalls nicht ersichtlich und könne so nicht bestätigt werden.

Buchempfehlung:Schlemmer-Törns in Kroatien – 66 Top-Restaurants an der Küste

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