Wer jetzt noch aus Deutschland oder Österreich an die Adria nach Italien, Slowenien oder Kroatien reisen will, findet sich im Dschungel der gegenseitigen Reisewarnungen im Rahmen der Corona-Pandemie kaum noch zurecht. Eine falsche Entscheidung, und daheim drohen Quarantäne und ein, manchmal auch zwei teure PCR-Tests. Die SeaHelp-Redaktion hat sich einmal die Mühe gemacht, das Dickicht der Reisewarnungen gründlich zu durchforsten, damit man auf einem Blick erkennt, was man darf und was man in Zeiten des Coronavirus besser lassen oder mit äußerster Vorsicht angehen sollte.
Deutsche Reisewarnung für fast ganz Österreich
Eines aber vorweg: Wenn sich Österreichs Gesundheitsminister Anschober im deutschen Fernsehen anlässlich der deutschen Reisewarnung für Österreich mit den Worten, „er sei kein Freund von inflationären gegenseitigen Reisewarnungen“ zitieren lässt, sei vor diesem Hintergrund noch einmal daran erinnert, wie er selbst seinerzeit mit dem Thema „Reisewarnung Kroatien“ verfahren ist. Diejenigen seiner Landsleute, die 14 Stunden und länger im Stau gestanden haben, werden das sicher nicht so schnell vergessen.
Reisewarnung Österreich für Kroatien
Das österreichische Außenministerium teilt auf seiner Homepage mit, dass eine partielle Reisewarnung (Sicherheitsstufe 5) für Kroatien im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19) für das gesamte Staatsgebiet mit Ausnahme der Regionen Brod-Posavina, Istrien, Koprivnica-Križevci, Osijek-Baranja, Šibenik-Knin, Varaždin und Zadar besteht.
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Weiter heißt es im amtlichen Text: Für die Regionen (Brod-Posavina, Istrien, Koprivnica-Križevci , Osijek-Baranja, Šibenik-Knin, Varaždin und Zadar) gilt ein Hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 4). Mit anhaltenden Einschränkungen im Flug- und Reiseverkehr sowie weitgehenden Einschränkungen im öffentlichen Leben ist bis auf weiteres zu rechnen. Von nicht unbedingt notwendigen Reisen wird daher abgeraten. Ohne Einschränkungen (PCR-Test/Quarantäne) darf man nur aus den Regionen
Regionen Brod-Posavina, Istrien, Koprivnica-Križevci, Osijek-Baranja, Šibenik-Knin, Varaždin, Zadar nach Österreich einreisen.
Reisewarnung Deutschland für Kroatien
Deutschland warnt aktuell (Stand 22.10.2020) vor Reisen in folgende Regionen Kroatiens, deren Gespanschaften derzeit als Risikogebiete gelten: Bjelovar-Bilogora (seit 24. Oktober), Dubrovnik-Neretva (seit 9. September), Grad (Stadt) Zagreb (seit 17. Oktober), Krapina-Zagorje (seit 7. Oktober, Lika-Senj (seit 23. September), Međimurje (seit 17. Oktober), Požega-Slawonien (seit 9. September), Sisak-Moslavina (seit 7. Oktober), Split-Dalmatien (seit 20. August), Varaždin (seit 24. Oktober), Virovitica-Podravina (seit 16. September), Vukovar-Syrmien (seit 7. Oktober), Karlovac (seit 24. Oktober), Osijek-Baranja (seit 24. Oktober), Zagreb (seit 24. Oktober). Die beliebten Küstenregionen Istrien, Sibenik und Zadar sind von der Reisewarnung ausgenommen, während die Gespanschaften Karlovac, Osijek-Baranja, Zagreb, Varaždin und Bjelovar-Bilogora als Risikogebiete aktuell hinzugefügt wurden.
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Reisewarnung Österreich für Slowenien
Für Slowenien gilt ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 4) im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19). Ab dem 23.10.2020 ist auch die Küstenregion (zwischen Koper und Portoroz) rote Zone. Damit ist ganz Slowenien rote Zone. Hier auch zum Nachlesen auf der Seite des österreichischen Außenministeriums:
Aus Slowenien darf man ohne Einschränkungen nach Österreich einreisen.
Reisewarnung Deutschland für Slowenien
In Slowenien gelten folgende Regionen für deutsche Urlauber als Risikogebiete: Gorenjska (seit 7. Oktober), Goriška (seit 24. Oktober), Jugovzhodna Slovenija (seit 17. Oktober), Koroška (seit 30. September), Osrednjeslovenska (seit 7. Oktober), Podravska (seit 17. Oktober), Pomurska (seit 17. Oktober), Posavska (seit 24. Oktober), Primorsko-Notranjska (seit 23. September), Savinjska (seit 7. Oktober), Zasavska (seit 7. Oktober). Kürzlich hinzugefügt wurden die Regionen Posavska und Goriška als Risikogebiete. Hier der Link
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Reisewarnung Österreich für Italien
Auch hier kann man auf der Homepage des österreichischen Außenministeriums lesen: Für ganz Italien sowie für den Vatikan (Hl. Stuhl) und San Marino gilt Hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 4) in Zusammenhang mit der Ausbreitung des Coronavirus (COVID-19). Alle Personen, die nach Italien einreisen, müssen während der gesamten Reise das ordnungsgemäß ausgefüllte Selbstdeklarationsformular mitführen. Mehr dazu hier. Auch für Einreisen aus Italien gilt aktuell für Österreicher keine Quarantänepflicht.
Reisewarnung Deutschland für Italien
Für deutsche Staatsbürger, die derzeit nach Italien reisen wollen, gelten folgende Reisewarnungen: Abrruzzen (seit 24. Oktober), Aostatal (seit 24. Oktober), Emilia-Romagna (seit 24. Oktober), Friaul-Julisch Venetien (seit 24. Oktober), Kampanien (seit 17. Oktober), Latium (seit 24. Oktober), Ligurien (seit 17. Oktober), Lombardei (seit 24. Oktober), Piemont (seit 24. Oktober), Sardinien (seit 24. Oktober), Toskana (seit 24. Oktober), Umbrien (seit 24. Oktober), Venetien (seit 24. Oktober), autonome Provinz Bozen-Südtirol (seit 24. Oktober). Hier der Link.
Wird Kroatien von den Österreichern anders behandelt?
Schaut man sich (Stand 23. 10. 2020) die 7-Tage-Inzidenzen an, fällt auf, das Österreichs Regierung dem bei österreichischen Urlaubern besonders beliebten Kroatien offensichtlich eine Sonderbehandlung im Vergleich zu Slowenien zuteil werden läßt: Während der 7-Tage-Inzidenz-Wert für Slowenien bei 250,9 liegt (Stand 21. Oktober 2020), gilt lediglich die Warnstufe 4. Für Kroatien gilt Warnstufe 5 mit Ausnahme unter anderem der Küstenregionen Istrien, Sibenik, Zadar (Warnstufe 4), obwohl Kroatien nur eine 7-Tage-Inzidenz von 144 aufweist. Das heißt: Wer aus Slowenien nach Österreich einreist, muss nicht in Quarantäne, wer aus Kroatien einreist (außer Istrien, Sibenik, Zadar) muss sich sehr wohl in Quarantäne begeben oder einen PCR-Test vorweisen. Vor diesem Hintergrund sollte eigentlich das österreichische Gesundheitsministerium die Aussagen seines Ministers noch einmal reflektieren.
Transit immer möglich
Trotz der Reisewarnungen – ein Transit durch Slowenien, Österreich oder Italien ist jederzeit möglich. Wegen der rasanten Entwicklung der Corona-Pandemie empfehlen wir allerdings vor Reiseantritt, die aktuelle Situation am Zielort zu überprüfen. Das gilt insbesondere auch für die örtlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im jeweiligen Zielgebiet.