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SeaHelp im Dauereinsatz: Ostsee-Sturmhochwasser 2023

Ostsee-Sturmflut 2023: Viele Segelyachten gesunken

Das SeaHelp-Team um Einsatzleiter René Haar hatte in den letzten Tagen alle Hände voll zu tun. Grund war das Ostsee-Sturmhochwasser in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 2023, nach aktueller Einordnung der Behörden das schwerste Ostsee-Sturmhochwasser seit dem von 1872. „Ein Jahrhundert-Hochwasser“, resümiert auch SeaHelp-Einsatzleiter René Haar.

So etwas hatte René Haar noch nicht gesehen: „Brückenanlagen wurden zerstört, Schwimmbrücken wurden zum Teil ausgehoben, Leinen sind gerissen oder von Dalben und Pollern gerutscht, wodurch die Schiffe auf Drift gegangen sind und weitere Schäden verursachten“, sagt der erfahrene SeaHelp-Retter, der mit seinem Team für das Einsatzgebiet Flensburg und dänische Südsee verantwortlich ist. Schiffe seien auf Brücken oder Dalben aufgespießt worden oder hätten sich gegenseitig zerschlagen.

Schuld daran war das Ostsee-Sturmhochwasser in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 2023, nach aktueller Einordnung der Behörden das schwerste Ostsee-Sturmhochwasser seit dem Sturm-Hochwasser von 1872. „Ein Jahrhundert-Hochwasser“, resümiert auch Einsatzleiter René Haar. Der höchste gemessene Scheitelwasserstand habe 2,27 Meter über Mittelwasser in Flensburg betragen. Der Schaden an den Küsten, Stränden, beim Hochwasserschutz, in den Häfen und an den Booten in Deutschland wurde von offizieller Seite auf etwa 200 Millionen Euro geschätzt.

Sturm Babet war auf ein Hochdruckgebiet über Skandinavien getroffen – das führte zu starken Ostwinden

Wie war es dazu gekommen? Ein Tiefdrucksystem war von der Westküste Spaniens über den Golf von Biskaya und Großbritannien hinweggezogen und wurde dort bereits als Sturm Babet bezeichnet. Babet traf auf ein Hochdruckgebiet über Skandinavien, was zu außerordentlich starken Ostwinden geführt hatte – ein Lehrbeispiel für die Entstehung eines Sturmhochwassers. Das BSH (Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie) hatte am Vortag vor dem aufkommenden Hochwasser an der deutschen Ostseeküste gewarnt.

Viel Arbeit für das SeaHelp-Team von René Haar: „im Vorfeld des Ostsee-Sturmhochwassers sicherten wir unzählige Schiffe und auch einige Hafenanlagen“, sagt der Rettungs-Profi. Oftmals vergebens: Eigner, die ihre Yachten nicht ordnungsgemäß gesichert hätten, hätten sich vermehrt losgerissen, seien auf Drift gegangen und hätten andere Schiffe beschädigt oder versenkt, sagt Haar.

 

Ostsee-Sturmflut 2023: Sicherung von Booten und Yachten

 

Einige der durch den Sturm losgerissenen Yachten konnten durch SeaHelp gesichert werden

Einige der losgerissenen Yachten habe er und sein Team sichern können. Direkt nach dem Sturm seien diese unter Kräne verbracht und so vor dem Untergang gerettet worden. „Bei den Yachten, die bereits untergangen waren, waren die Schäden so gravierend, dass eine Bergung ohne Kran zumeist nicht mehr möglich war“, sagt René Haar, da habe „schweres Gerät“ herangemusst.

 

 

An der deutschen Ostseeküste seien in Flensburg Werte von 2,27 Meter über dem mittleren Wasserstand gemessen worden, teilten offizielle Stellen kurz nach dem Hochwasser mit, in diesen Teilen der Ostsee sei es damit „das schwerste Hochwasser der letzten einhundert Jahre“ gewesen. In Deutschland seien „vor allem Flensburg sowie die küstennahen Gebiete der sich entlang der Ostsee anschließenden Kreise Schleswig-Flensburg und Rendsburg-Eckernförde in Schleswig-Holstein betroffen“ gewesen, hiess es dort weiter.

Das Ostsee-Sturmhochwasser vom 20. Oktober hat für die SeaHelp-Retter „alles bisher Dagewesene getoppt“

Mehr als zweitausend Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten, Polizei und Technischem Hilfswerk seien im Einsatz gewesen, hiess es. Auch das kleine SeaHelp-Team Ostsee war im Dauereinsatz. „In meinem Berufsleben habe ich schon so einiges gesehen“, sagt René Haar, der in Flensburg einen Service für Yacht- und Bootsmotoren betreibt. Das Ostsee-Sturmhochwasser vom 20. Oktober habe aber für ihn „alles bisher Dagewesene getoppt“.

 

 

Was können Eigner tun, um im Falle des nächsten drohenden Sturmhochwassers ihre Schiffe zu sichern? „Die Eigner oder Besitzer der Yachten sollten rechtzeitig die entsprechenden Wasserstands-Berichte lesen und Wetterberichte abhören“, rät René Haar. Kritisch werde es an der deutschen Ostseeküsten bei längeren Ostwindlagen. „Schiffe sollten in geschützte Häfen, wenn vorhanden an Schwimmbrücken, verleget werden“, so der Rettungsprofi.

Kritisch wird es an der deutschen Ostseeküsten bei längeren Ostwindlagen, Schiffe sollten dann in geschützte Häfen verbracht werden

Sei dies nicht möglich, sollte versucht werden, doppelte Leinen auszubringen, welche dem steigenden Wasserpegel angepasst werden könnten, rät der SeaHelp-Mann weiter. Zudem sollte beachtet werden, dass bei einem solchen Sturmhochwasser wie dem vom 20. Oktober „die meisten festen Brückenanlagen ab circa 1.20 Meter über Normal Null nicht mehr oder nur schwer betretbar“ sind.

 

Ostsee-Sturmflut 2023: Überschwemmung

 

Und: für die Sicherung der Yacht sei generell der Eigner zuständig. Allerdings könnten auch Dritte wie SeaHelp mit der Sturmsicherung beauftragt werden, wenn man weit weg wohne – und SeaHelp-Mitglied sei.

 

24h NOTRUF EUROPA: 0043 50 43 112

In einem Notfall können die Einsatzboote von SeaHelp mittels der praktischen SeaHelp-App, oder unter der kostenlosen Notrufnummer für Europa 0043 50 43 112 (bzw. unter der alternativen Notrufnummer für Europa 00385 919 112 112 gerufen werden.

Download SeaHelp-App:

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