Wenige Touristen in Kroatien
Etwas überrascht schien der Eigner wegen der schnellen Hilfe schon zu sein, denn bei den zurzeit noch wenigen Touristen vor Ort hatte er zwar gehofft, aber nicht unbedingt damit gerechnet, dass auch SeaHelp durchgehend aktiv ist. Für ihn war es, so teilte er mit, bereits das zweite Mal, dass er SeaHelp-Hilfe in Anspruch nehmen musste. Ein untrügliches Zeichen für den Nutzen einer Mitgliedschaft.
Problemlose Anreise nach Dalmatien
Mindestens genauso interessant hörte sich seine Reise nach Kroatien an. „Wir sind am Donnerstag ganz spontan ins Auto gestiegen, nachdem wir gehört hatten, dass die Grenzen offen seien. Nach Kroatien zu gelangen, war wirklich kein Problem. An der deutsch-österreichischen Grenze wurde der Verkehr auf eine Spur reduziert, die Deutschen kontrollierten bei der Ausreise überhaupt nicht, die Österreicher schauten einmal ins Fahrzeug und winkten uns durch.
Entspannte Kontrollen an der Grenze
An der österreichisch-slowenischen Grenze ging man dann schon etwas genauer zur Sache. Insbesondere ließen sich auch die slowenischen Grenzer die Bootspapiere zeigen, wohl um sicher zu gehen, dass die Urlauber auch wirklich Slowenien nur für den Transit nutzen wollten. Es scheint sich auch unter den slowenischen Grenzern herumgesprochen zu haben, das Deutsche nur aus einem triftigen Grund wie den Besitz einer Immobilie oder eines Bootes, einen gebuchten Chartertörn oder ein gebuchtes Hotel bzw. Appartement einreisen dürfen. Aber dann ging es auch problemlos weiter auf slowenischen Straßen.
Sehr freundlich, aber bestimmt verliefen dann die Kontrollen an der slowenisch-kroatischen Grenze. Die dort stationierten Grenzbeamten scannten offensichtlich die Ausweise aller vier Reisenden, warfen einen kurzen Blick auf die Bootspapiere und erfragten nochmals den Zielort. Nachdem auch die Handynummer hinterlassen war, konnten sie die Grenze passieren.
Nur ein Restaurant in Vodice geöffnet
Alles in allem nahm der Bootseigner die Situation gelassen hin, denn er hätte eigentlich mit deutlich mehr Hindernissen und Aufenthalt an den Grenzen gerechnet. Jetzt kann er es aber umso mehr genießen, denn in der Region Vodice sind derzeit kaum Touristen eingetroffen. „Nur ein Restaurant hat in Vodice derzeit geöffnet“, schildert der Skipper, der sich aber vor Ort sehr gut auskennt.
Vorbildliche Vorsichtsmaßnahmen in den Marinas
Und er lobt die Vorsichtsmaßnahmen, zumindest in den Marinas. „Beim Betreten der Marina wird zunächst Fieber gemessen, dann auf die Beachtung der Abstandsregeln hingewiesen“, schildert er weiter. Das läuft hier derzeit alles unter Beachtung der auferlegten Maßnahmen zum Infektionsschutz, so sein Fazit.
Besonders freut ihn aber die Tatsache, dass sich Dalmatien in Zeiten der Corona-Pandemie einmal von seiner ganz anderen Seite zeigt: Bis auf ein paar Einheimische so gut wie kein Schiffsverkehr auf der Adria und auch deutlich weniger Verkehr auf den Straßen. „Es ist noch wie im tiefsten Winter, nur mit doch schon sehr sommerlichen Temperaturen.“ Aber das wird sich zu Pfingsten offensichtlich ändern.
SeaHelp rechnet Pfingsten mit mehr Einsätzen
Übrigens: Sea-Help hatte auch während der gesamten Corona-Zeit die Einsatzbereitschaft aller Stützpunkte aufrechterhalten und keinen einzigen Mitarbeiter entlassen oder in Kurzarbeit geschickt. Man war auch auf Anforderung für die Mitglieder aktiv. Die letzten zwei Monate erwiesen sich als deutlich ruhiger wie im Vergleichszeitraum der letzten Jahre, aber nun rechnet SeaHelp gerade zu Pfingsten mit einem deutlich gesteigertem Einsatzgeschehen, denn die Erfahrung aus den Vorjahren hat gezeigt: Einsätze werden durch einen späteren Saisonbeginn nicht weniger, sondern treten zu geballter auf. Das liegt in der Natur der Sache: Fehler, die sich im Winterlager schleichend entwickelt haben wie in diesem Fall die abnehmende Leistungsfähigkeit der Batterien oder beispielsweise verschmutzte Kraftstofffilter sind nicht plötzlich verschwunden, sondern treten halt später auf.