Immerhin absolvierten die SeaHelp-Einsatzkräfte 2019 insgesamt 648 Einsätze nur in Kroatien, waren 2367 Stunden auf der Adria und legten dabei 11.462 Seemeilen zurück. Die aus dem Einsatzgeschehen erhobenen Daten liefern wertvolle Anhaltspunkte, wenn es um die Sicherheit im Wassersport geht. Doch nicht nur an der Adria, wo eine sehr detaillierte Statistik geführt wird, auch an anderen Stützpunkten gab es viel zu tun: Insgesamt kommt SeaHelp europaweit auf 1734 Einsätze in 2019.
Zurück zur Adria-Region: Mit einer weiter zunehmenden Zahl an Wassersport-Touristen in Kroatien stieg naturgemäß auch das Einsatzgeschehen an: 648 Mal mussten die „Gelben Engel der Adria“ ausrücken, um Skippern in Not zu helfen. Im Jahr 2018 waren es 598 Einsätze, zu denen SeaHelp gerufen wurde. Insgesamt 55 Mal wurden die Einsatzkräfte mit Bergungen beauftragt, im Vorjahr musste SeaHelp nur 22 Mal mit großen gerät zu Bergungen ausrücken.
342 Mitglieder mussten 2019 abgeschleppt werden. im Vorjahr, bei einem deutlich geringeren Einsatzaufkommen, waren es noch 380 Schleppvorgänge. Wolfgang Dauser, SeaHelp-CEO: „Wir arbeiten ständig an der Schulung unserer Einsatzkräfte mit dem Ziel, kleine Defekte direkt am Einsatzort zu beheben, um nach Möglichkeit den Betroffenen die sofortige Weiterfahrt zu ermöglichen. Außerdem ist es natürlich unser Ziel, den Mitgliedern einen möglichst unbeschwerten Urlaub zu gewährleisten.“ Wenn aber wirklich die Schleppleine zum Einsatz kommen muss, bietet SeaHelp ab sofort in den höherwertigen Mitgliedschaftsmodellen deutlich verlängerte Schlepp-Strecken an, die für Mitglieder im kostenlosen Service inkludiert sind.
Während das Thema „Kein Strom an Bord“ mit 2018 noch 51 SeaHelp-Einsätze verursachte, reduzierten sich Elektrik-Probleme 2019 auf 44 Einsätze. Ob die vermehrte Berichterstattung von SeaHelp dazu einen Beitrag leistete, kann nicht abschließend festgestellt werden. aber eine deutlich höhere Anzahl an Wassersport-Touristen bei signifikant reduzierten Problemen lassen zumindest darauf schließen. Übrigens: auf der Austrian Boat Show – Boot Tulln hält SeaHelp Vorträge zu genau diesem Themenbereich.
Fast verdoppelt haben sich allerdings die allgemeinen technischen Probleme an Bord, was letztlich auf einen schlechteren Wartungsstand der Boote allgemein schließen lässt. Manchmal gehen Skipper allerdings auch zu sorglos vor: Wenn 19 Mal SeaHelp-Einsatzboote ausrücken müssen, um Kraftstoff liefern zu müssen, weist dies allgemein hin davon, dass die betroffenen Skipper sich vor Fahrantritt wenig Gedanken über den Zustand ihres Schiffes gemacht haben.
Ein Dauerbrenner in Kroatien bleiben die Treibstoff-Probleme. Darunter fallen verstopfte Kraftstofffilter bei Dieselaggregaten bzw. Beeinträchtigungen bei Benzin-Motoren. Insgesamt 47 Einsätze im Jahr 2019 im Vergleich zu 26 Einsätzen 2018 dürften allerdings nur die Spitze des Eisbergs darstellen. Viele Eigner laufen, wie SeaHelp berichtete, auch deshalb Werkstätten an. Sie beheben das Problem in den meisten Fällen allerdings nur vorübergehend. Damit nicht der nächste Kraftstoff bedingte Werkstattaufenthalt vorprogrammiert ist, bietet SeaHelp seinen Mitgliedern an, über die MFT Mikrofiltertechnik aus Geesthacht eine professionelle Reinigung des gesamten Kraftstoff-Systems durchführen zu lassen. Die Profi-Tankreiniger sind übrigens vom 26. 4 bis 5. 5. 2020 wieder auf „Adria-Tournee“ und können noch kostengünstig für SeaHelp-Mitglieder zu einer Tankinspektion bzw. Tankreinigung gebucht werden.
Zugenommen haben 2019 auch die medizinischen Notfall-Transporte sowie die Ersatzteillieferungen, während Brände an Bord nur zweimal die SeaHelp-Einsatzboote zum Ausrücken zwangen. Im Vorjahr mussten sie noch sechs Mal dazu ausrücken.
Und zu guter Letzt: Mit Beginn der detaillierten Aufzeichnungen bis zum Ende Dezember 2019 legte SeaHelp 113.687 Seemeilen im Dienste seiner Mitglieder zurück. Oder umgerechnet: 210.548 Kilometer. Wäre ein Einsatzboot allein unterwegs gewesen, hätte es in dieser Zeit mehr als fünf Mal die Erde am Äquator umrundet.
SeaHelp Einsatzentwicklung 2008-2019
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