Besser kann man seine Dankbarkeit wohl kaum vorleben: Als bei Marc Guitarts sechs Jahre alter Tochter Krebs diagnostiziert wurde, bestand kaum noch Hoffnung. Doch die behandelnden spanischen Ärzte vollbrachten ein kleines medizinisches Wunder und konnten ihr Leben retten. Aus Dankbarkeit für die außerordentliche Hilfe im Hospital Sant Joan de Déu in Barcelona wollte er mit einer ganz besonderen Aktion etwas zurückgeben und initiierte einen ungewöhnlichen Spendenmarathon: Zusammen mit seinem Freund Alberto Lorente plante Marc Guitart, die Strecke von Palma de Mallorca bis Barcelona schwimmend zurückzulegen, um Spenden für die Klinik zu sammeln.
Abwechselnd wollen beide die Distanz von gut 300 Kilometern im Wasser absolvieren. Der Start erfolgte am 13. September, das Ziel in Barcelona soll am 19. September erreicht werden, wenn die Witterungsbedingungen mitspielen.
SeaHelp Mallorca unterstützt die gemeinnützige Aktion
Weil die personelle Unterstützung zwar gewährleistet war, aber noch ein entsprechendes Begleitboot fehlte, wandte sich Marc Guitart an den Mallorca-Stützpunkt von SeaHelp. Doch weil die SeaHelp-Einsatzboote im Bereich der Balearen eher in Not geratenen Skippern helfen und ihre Anwesenheit dort dringend erforderlich ist, hatte der SeaHelp-Stützpunktleiter eine gute Idee.
Begleitboot organisiert
Getreu dem Motto, Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat, organisierte er in seinem großen Netzwerk schließlich ein geeignetes Begleitboot für das schon fast kühne Unterfangen. Marc Guitart: „Ohne die schnelle, unkomplizierte Hilfe von SeaHelp, uns ein geeignetes Begleitboot zu organisieren, hätten wir den Spendenmarathon auf den letzten Metern vor dem Start noch absagen müssen.“
Auch Rafael Nadal unterstützt
So konnte das Projekt mit seinen namhaften Unterstützern, zu denen auch der Tennis-Star Rafael Nadal zählt, dann doch noch wie geplant starten – die beiden Schwimmer sind bereits abwechselnd im Wasser. Auf die Frage, wovor sie denn besonders großen Respekt haben, kam von Marc Guitart eine eher ungewöhnliche Antwort: „Nicht vor den Haien, wie viele vielleicht denken werden, sondern vor den Quallen, die einem schon erhebliche Verletzungen zufügen können. Und natürlich davor, dass das Begleitboot den Schwimmer nachts aus den Augen verliert.“
Sicherheit steht im Vordergrund
Doch ähnlich wie auch bei SeaHelp steht die Sicherheit im Vordergrund: Ausgestattet mit einen GPS-Sender und wasserfesten LEDs kämpfen sich die beiden Schwimmer derzeit abwechselnd im Fünf-Stunden-Rhythmus durch die um diese Zeit schon recht raue See, um langsam, aber sicher ihr Ziel in Barcelona zu erreichen. Auch das Begleitboot verfügt über eine umfangreiche Sicherheitsausstattung: Angefangen vom Satelliten-Telefon, um im Notfall auch im „Funkloch“ Hilfe herbeirufen zu können, über medizinische Reserven und einen Defibrillator.
5 bis 7 Stunden im Wasser
Mit an Bord ist auch ein Physiotherapeut, der sich um das muskuläre Wohlergehen der beiden Marathon-Schwimmer sorgt, denn bei den einzelnen Schwimmeinheiten, die zwischen fünf und sieben Stunden dauern, kann sich schon mal der eine oder andere Muskel melden.
Spielt das Wetter mit?
Wer mit den beiden spricht, erkennt aber schnell: Aufgeben ist für sie wohl kaum eine Option, außer, es besteht Gefahr für Leib und Leben. Die könnte allerdings schneller entstehen als gedacht, denn ein mächtiges Sturmtief soll in den nächsten Tagen ihren Weg zwischen den Balearen und Barcelona kreuzen. Die SeaHelp-Redaktion und natürlich das gesamte SeaHelp-Team wünscht ihnen Glück und Erfolg auf ihrer ungewöhnlichen Reise.