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Für den Fall der Fälle: Das gehört in die Bordapotheke

Bordapotheke, was muss rein? Erste Hilfe Kasten an Bord der Yacht.

Manche behaupten, es sei das wichtigste Gepäckstück an Bord eines (Segel-) Bootes: die Bordapotheke. Welche Medikamente auf See wichtig sind, und warum die Bordapotheke ein wichtiger Bestandteil der Törn-Vorbereitung ist, erklärt unser Skipper-Tipp der SeaHelp-Redaktion für einen gelungenen Törn.

Was tun, wenn es während eines Törns zu Verletzungen kommt, ein Crewmitglied seekrank wird oder Krankheitssymptome auftreten? Man sollte sich bereits bei Törnstart bewusst sein, dass es für Tage oder sogar Wochen auf See keine Apotheke in Reichweite gibt, und dass auch ärztliche Hilfe nicht in Anspruch genommen werden kann.

Deshalb sollte jeder Skip (und auch jedes Crewmitglied) bei der Planung des bevorstehenden Törns für das Vorhandensein einer professionellen medizinischen Grundausstattung an Bord sorgen. Eine gute Grundausstattung kann hier zunächst ein Erste Hilfe-Kasten sein, wie er für Pkw vorgeschrieben ist. Die Bordapotheke sollte jedoch mehr enthalten, denn auf See lauern spezifische Gefahren, die abgedeckt werden sollten: insbesondere Seekrankheit, Sonnenbrand können auftreten, aber auch Durchfall, Insektenstiche, Hautabschürfungen, Quetschungen oder Prellungen können vorkommen.

Medikamenten-Auswahl: Hausarzt und Apotheker beraten professionell

Bei Auswahl und Beschaffung der Medikamente (die auf jedes Crewmitglied individuell abgestimmt sein sollte), helfen Hausarzt und Apotheker. Achtung: teilweise sind die Medikamente verschreibungspflichtig. Generell ist man schon einmal auf der sicheren Seite, wenn Arzneimittel mitgeführt werden, die helfen gegen: Seekrankheit, alle Arten von Magen-Darm-Beschwerden, Fieber, Schmerzen, Infektionskrankheiten und Juckreiz sowie Hautverbrennungen (Sonnenbrand).

Außerdem sollte in eine gut sortierte Bordapotheke gehören: Verbandsmaterial, Kompressen, Kühlpads (daran denken, diese im Kühlfach aufzubewahren, falls vorhanden), Schere, Pinzette, Jod, Fieberthermometer, Blutdruck-Messgerät, Pflaster, verschiedene Antibiotika (ggf. Unverträglichkeiten beachten), sterile Einmalhandschuhe, Rettungsdecke.

Beachtet werden sollte, dass es sich hierbei lediglich um Empfehlungen handelt; die individuellen Bedürfnisse der Mitsegler sind zu beachten und vor Törnbeginn abzuklären, Langfahrtsegler werden eine erweiterte Bordapotheke benötigen, und wer in warmen Revieren unterwegs ist sollte beispielsweise die Tropen-Tauglichkeit der Medikamente überprüfen (lassen) und ggf. Mittel zur Malaria-Prophylaxe mitzuführen.

Im Zweifel gelten die Sicherheits-Richtlinien der KA und des GL

Im Zweifel gilt, dass die Bordapotheke nach den Sicherheitsrichtlinien der Kreuzer-Abteilung bzw. des Germanischen Lloyd ausgestattet sein sollten, denn diese sind in verschieden große Fahrtgebiete gestaffelt. Auch hier ist es so, dass Umfang und Auswahl den individuellen Bedürfnissen (und der Altersstruktur) der Crew angepasst werden müssen. Keinesfalls sollte die vorhandene Bordapotheke die Mitsegler davon abhalten, ihre persönlich benötigten Medikamente mitzuführen.

Und – nicht nur die korrekte Befüllung, auch die richtige Lagerung der Bordapotheke sollte beachtet werden: hier empfiehlt sich eine Lagerung an einem kühlen und trockenen (und am besten auch wassergeschützten) Ort. Trotzdem sollte jeder Mitsegler die Bordapotheke schnell erreichen können (und wissen, wo sich diese befindet). Sind Kinder an Bord, sollte sichergestellt sein, dass diese den Kasten nicht ohne weiteres erreichen/öffnen können. Eine Taschenlampe in der Nähe kann ebenfalls sinnvoll sein.

Auf der sicheren Seite ist man, wenn man die Medikamente in den Originalverpackungen belässt. Dann kann das Mindesthaltbarkeitsdatum überprüft und nach Ablauf Medikamente einfach ausgetauscht werden. Achten sie außerdem darauf, die Beipackzettel bei den Medikamenten zu belassen. So können im Falle eines Falles Fragen zu Anwendung, Dosierung und Nebenwirkungen geklärt werden.

Wichtig: geeigneter Impfschutz aller Crewmitglieder je nach Fahrtgebiet

Neben der gut sortierten Bordapotheke sollte auch auf einen geeigneten Impfschutz aller Crew-Mitglieder geachtet werden. Je nach Urlaubsland können bestimmte Impfungen sinnvoll und/oder vorgeschrieben sein – am besten vorher informieren und auffrischen, so ist sichergestellt, dass man vor Ort geschützt ist. Auch hier berät im Zweifel ein Arzt oder das Tropeninstitut.

Besonderes Augenmerk ist in diesem Zusammenhang dem Thema Covid zu widmen – im Idealfall wurden alle Crewmitglieder rechtzeitig vor Törnbeginn (also mindestens zwei Wochen vorher) doppelt gegen Corona geimpft oder können eine überstandene Infektion dokumentieren, und die Segler haben einen frischen (negativen) Test dabei.

Für SeaHelp-Premium-Mitglieder: kostenfreie telemedizinische Unterstützung

Kommt es an Bord zu einem Unfall, einer Verletzung oder Krankheits-Symtomen bei einem der Crewmitglieder, kann im Notfall jede Minute zählen. Bis eine ärztliche Versorgung sichergestellt ist, hilft ein Notfall-Sanitäter telefonisch. Diese telemedizinische Unterstützung ist für Premium-SeaHelp-Mitglieder inklusive und kostenfrei.

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