Eine Radaranlage unterstützt die sichere Navigation bei unsichtigem Wetter und ist ausgesprochen hilfreich, wenn Sie in der Nacht, bei Schlechtwetter oder bei Nebel unterwegs sind. Objekte wie Seezeichen, Pfähle, andere Schiffe (auch ohne Beleuchtung) und sogar Regenfronten und selbstverständlich auch die Inseln und Küstenlinien, die Sie optisch durch die Sichteinschränkung nicht erkennen, werden vom Radar erfasst und am Bildschirm dargestellt.
Moderne Radaranlagen können mit der Overlay-Funktion das Radarbild direkt in die Seekartendarstellung des Plotters einblenden und liefern damit quasi ein beschriftetes Radarbild, da sich die vom Radar erkannten Objekte wie Bojen, Seezeichen und die Landmassen ja mit der Seekarte decken.
Bei den Radaranlagen gibt es allerdings verschiedene Bauarten, die sich von der Funktion in einigen Punkten deutlich unterscheiden.
Konventionelle Radaranlagen
Diese Systeme (Raymarine HD, Garmin HDx, Furuno) haben einen starken Mikrowellen-Sender (ab 2 kW bis 12kW – je nach Anlagengröße) und bieten eine SEHR gute Auflösung in allen Bereichen. Speziell bei starkem Niederschlag spielen diese Systeme Ihre Stärke aus, da sie leicht durch die große Feuchtigkeit in der Luft durchdringen können. Diese Anlagen haben aber einen blinden Bereich der ca. 20 – 25m beträgt. Zudem sollen diese Anlagen so montiert sein, dass sich kein Mannschaftsmitglied im Sendekegel (typisch 25° vertikal) aufhalten kann. Die analogen Systeme sind meist einfarbig, die digitalen Systeme liefern unterschiedliche Farben – je nach Signalstärke des Echos. Regen etc. liefert z.B. ein schwächeres Echo als Inseln oder Schiffe in der unmittelbaren Umgebung.
Breitband Radaranlagen
Diese Radarantennen (z.B. 3G/4G von Simrad/Lowrance) haben eine sehr geringe Sendeleistung und sind bei starkem Niederschlag oder auf größere Distanzen deutlich unterlegen. Für „Schönwetter-Fahrer“, die manchmal auch in der Nacht unterwegs sind, können diese Systeme gut verwendet werden und haben auch einen kleineren, blinden Bereich als die konventionellen Antennen.
Puls-Kompressions-Radaranlagen
Diese Systeme (z.B. Raymarine Quantum) liefern mit geringer Sendeleistung (und damit auch geringem Stromverbrauch) in allen Bereichen gute Ergebnisse. Der blinde Bereich ist hier sehr klein und Objekte, die nur 5,6m entfernt sind, können schon dargestellt werden. Diese Antennen arbeiten vollautomatisch und vom Benutzer ist praktisch keine Einstellung erforderlich.
Puls-Kompressions-DOPPLER-Radaranlagen
Diese Antennen (z.B. Raymarine Quantum2) können zusätzlich zu den Funktionen der Quantum Antenne im Doppler-Modus automatisch bewegliche Objekte erfassen und bewerten. Objekte, die sich zu Ihrem Schiff her bewegen und damit eine Kollisionsgefahr darstellen werden ROT und Objekte, die sich entfernen werden GRÜN markiert.
Bedienung einer modernen Radaranlage
Die Bedienung moderner Radaranlagen ist ungleich einfacher als dies noch von wenigen Jahren war. Durch intelligente Software in den Multifunktionsbildschirmen und einen vielfachen Rechenleistung durch Quad-Prozessoren (z.B. bei der Raymarine Axiom-Serie) wird praktisch keine Einstellarbeit vom Benutzer mehr gefordert, um bereits ein gutes Radarbild zu erhalten.
Neben der Wahl des gewünschten Bereich (Reichweite) haben die Einstellung von TUNE und GAIN an jeder Radaranlage den größten Einfluss auf das Bild. Damit werden die Empfindlichkeit und die Sendeverstärkung geregelt. Bei den meisten modernen Radaranlagen erfolgt diese Einstellung automatisch. Nur unter ganz speziellen Umständen kann hier eine manuelle Nachregelung das Bild verbessern….
Bei allen Radarsystemen kann es jedoch Einschänkungen durch Seegang oder Regen kommen. Hier gibt es Regler, die diese Effekte wegfiltern können. Beachten Sie aber bitte, dass wenn diese Filter manuell betätigt und zu weit aufgedreht werden, hier auch Zielobjekte weggefiltert werden können.
Die Overlay-Funktion ist die Einblendung des Radarbildes in die Seekarte. Damit dies gut funktioniert, muss ein elektronischer Kompass (das kann auch der Kompass des Autopiloten sein) im System angeschlossen werden. Die Transparenz der Radarechos – so werden die Reflektionen von Objekten am Radarbild genannt – kann geregelt werden, damit die Beschriftung auf der Seekarte UND das Radarbild gleichzeitig gut sichtbar sind. Wenn auch ein AIS-Empfänger im System ist, werden auch Schiffe die mit AIS ausgestattet sind am Radarbild „beschriftet“.
Radaranlagen – maximale Sicherheit an Bord
Schlussendlich kann gesagt werden, dass Radaranlagen die Sicherheit auf See deutlich erhöhen. Durch die verschiedenen, verfügbaren Modelle kann für jede Anwendung das passende System konfiguriert werden. Lassen Sie sich VOR dem Kauf eines Radarsystems von einem Spezialisten für Yachtelektronik beraten, um genau für Ihre Bedürfnisse die richtige Anlage zu erhalten.
Information und Beratung
Weitere Informationen über Navtex erhalten Sie persönlich oder per E-Mail von der Firma WERNER OBER GmbH & Co KG – Yachtelektronik.
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