H2C-Boat heißt ein neues, innovatives Rib aus den Niederlanden. Kürzlich wurde das von einem E-Motor angetriebene Boot anlässlich einer Segelregatta erstmals präsentiert. Das Besondere: an Bord befindet sich eine Wasserstoffzelle sowie ein Wasserstoff-Tank. SeaHelp engagiert sich im Bereich der E-Mobility auf dem Wasser auf und stellt in loser Folge interessante, zukunftsweisende Projekte vor.
Die Zukunft auf dem Wasser ist elektrisch – in loser Folge stellen wir neue, innovative Projekte vor, die sich den E-Antrieben auf Booten widmen (siehe schon unsere News zu ed-tec des ehemaligen Chefstrategen von VW, Michael Jost). Ein mindestens ebenso spannendes, neues Projekt wurde nun von der niederländischen Segelorganisation Watersportverbond bei den Segelweltmeisterschaften 2023 in Den Haag vorgestellt: das erste emissionsfreie, wasserstoffgetriebenes RIB, das H2C-Boat.
„Das H2C-Boat revolutioniert den Segelsport und ebnet den Weg in eine nachhaltigere und umweltfreundlichere Zunkunft“, heißt es von Torqeedo, nach eigener Aussage Marktführer für elektrische Mobilität auf dem Wasser, das an Entwicklung und Ausrüstung des Projekts maßgeblich beteiligt war.
An Planung und Bau des innovativen Bootes waren mehrere Organisationen und Unternehmen sowie die TU Delft beteiligt
Verantwortlich für die Realisierung war neben dem mittlerweile zur DEUTZ-Gruppe gehörenden bayerische Unternehmens das niederländische Start-up H2 Marine Solutions. Das H2C Boat war das Resultat einer erfolgreichen Zusammenarbeit auch mit De Stille Boot und der Technischen Universität Delft (TU Delft).
Torqeedo unterstützte das Projekt durch die Bereitstellung des Deep Blue 50R Außenbordmotors, der Deep Blue 40 Lithium-Ionen-Batterie und durch einen maßgeblichen Beitrag zum Energie-Managementsystem. Angetrieben wird das H2C Boat von einer 40 kWh Deep Blue-Batterie sowie einer zusätzlichen Wasserstoffkapazität von 51 kWh.
Das H2C-Boot soll eine leise und komplett emissionsfreie Alternative zu herkömmlichen vergleichbaren RIBs bieten können
Die an Bord befindliche Wasserstoff-Brennstoffzelle dient als Reichweiten-Verlängerer und soll nach Hersteller-Angeben einen „Betrieb von mindestens fünf Stunden auf dem Wasser“ ermöglichen. Das innovative Boot mit einer Länge von sechs Metern und einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h soll, wenn es nach den beteiligten Unternehmen geht, „eine leise und emissionsfreie Alternative zu herkömmlichen RIB-Booten“ bieten können.
“Beim Segeln geht es darum, die Kraft der Natur, des Windes und der Wellen zu nutzen. Von nun an können wir die Reichweite, Laufzeit und Leistung, bieten, die im Segelsport gebraucht werden”, sagte Fabian Bez, CEO von Torqeedo, bei der Vorstellung des H2C-Bootes. Die Zusammenarbeit mit H2 Marine Solutions sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, den Seeverkehr nachhaltiger zu gestalten.
Der ökologische Fußabdruck von Großveranstaltungen auf dem Wasser soll verbessert werden; die Idee zum H2C-Boot stammt von Segeltrainer Jaap Zielhus
Marcel Schaap, Gründer und Geschäftsführer von De Stille Boot, betont die weitreichenden Auswirkungen des H2C-Boat-Projekts: “die Anwesenheit von Hunderten von RIB-Booten bei den Weltmeisterschaften zeigt das Potential dieses Projekts, den ökologischen Fußabdruck von Segelveranstaltungen zu reduzieren.” Durch die neuen Nachhaltigkeitsziele der Segelgemeinschaft soll der Einsatz von emissionsfreien RIB-Booten bei großen Regatten bis 2030 zur Realität werden.
Ursprünglich entstanden war das Projekt H2C-Boat durch eine Idee des niederländischen olympischen Segeltrainers Jaap Zielhuis während der Weltmeisterschaften 2018 in Dänemark. Die gute, zielgerichtete und schließlich erfolgreiche Partnerschaft zwischen dem Sailing Innovation Centre, dem Watersportverbond, der TU Delft, De Stille Boot, Intelligent Energy, Hyfly, der Koedood Marine Group und der Habbeké-Werft war maßgebend für den Erfolg des Projekts.
Die Entwicklung des H2C-Boats mit Wasserstoff-Antrieb war Teil des Zephyr-Projektes – mit dem Ziel die Emissionen immer weiter zu reduzieren
Die Entwicklung des H2C-Boats war außerdem Teil des Zephyr-Projektes, das darauf abzielt, die Umsetzung einer erneuerbaren Wasserstoffkette im maritimen Sektor der Niederlande zu demonstrieren – von der erneuerbaren Stromerzeugung bis zur Nutzung in Schiffen – mit dem Ziel die Emissionsabgaben immer weiter zu reduzieren.
“Die Brennstoffzellentechnologie im maritimen Sektor befindet sich noch in der Entwicklung. Als Pioniere der Elektrifizierung haben wir unsere elektrischen Antriebssysteme so konzipiert, dass sie erneuerbare Energien nutzen, von Solar- und Windenergie bis hin zu Energie aus Brennstoffzellen, die mit Wasserstoff oder anderen CO2-neutralen, flüssigen Kraftstoffen betrieben werden”, sagt Torqeedo-CEO Bez.