Urlaub Kroatien 2019 vs. 2020: Noch im letzten Jahr regten sich, vor allem in den sozialen Medien, unzählige Nutzer über den angeblichen Massentourismus in Kroatien auf und belegten es mit steigenden Tourismuszahlen. Einige drohten sogar, dem Land an der Adria für immer den Rücken zu kehren. Aktuell gilt Kroatien mit der wohl schönsten Küste Europas von den Infektionszahlen her als deutlich sicherer im Vergleich zu Deutschland und Österreich, doch die Touristen bleiben aus, wie die Zahlen der ausländischen Besucher belegen. Dabei sollten die meisten mittlerweile wissen: Das Corona-Virus verbreitet sich bei hohen Temperaturen und leichtem Wind an der Adria deutlich weniger als bei großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen oder an Arbeitsplätzen mit niedrigen Temperaturen, wie man sie von der deutschen Fleischindustrie kennt.
Fast leere Strände in Kroatien
Betrachtet man die aktuellen Tourismuszahlen im Vergleich zum Vorjahr, stellt sich zwangsläufig die Frage: Wo ist angesichts leerer Strände und ebenso leerer Appartements die Spezies von Nörglern, die ganze Strände und Buchten am liebsten für sich allein hätten?
Starker Rückgang der Tourismuszahlen
Wie die kroatischen Behörden berichten, gingen die Tourismuszahlen stark zurück. Notierte die kroatische Statistik-Plattform e-Visitor vom 3. bis 16. Juni des Jahres 2019 1.307.090 Ankünfte und 5.689.451 Übernachtungen, waren es vom 1. bis 14. Juni 2020 gerade einmal 215.720 Ankünfte und 1.033.509 Übernachtungen. Ein Rückgang der Tourismuszahlen, der auch an der kroatischen Wirtschaft nicht spurlos vorüber geht.
Istrien bei Urlaubern derzeit sehr gefragt
Dabei lässt sich hinsichtlich der Destinationen ganz klar ein Nord-Süd-Gefälle in Kroatien ausmachen. Während Istrien im Norden noch ganz passabel abschneidet, nehmen die Besucherzahlen deutlich ab, je weiter man nach Süden gelangt. Noch schlechter ist es derzeit um die Inseln in Dalmatien bestellt, auf die sich bisher kaum ein Urlauber verirrt hat. Geht man näher ins Detail, muss man feststellen, das Porec, Umag, Medulin, Rovinj und Mali Losinj bis Mitte Juni noch die meisten Urlauber begrüßen konnten. Sie kamen überwiegend aus Deutschland, Slowenien, Österreich und der Tschechischen Republik.
Wirtschaftliche Folgen unabsehbar
Leidtragende sind in erster Linie auch die kroatischen Hotels, die allein im ersten Halbjahr 2020 mit einem Umsatzrückgang von 4,3 Milliarden Kuna rechnen, wie führende Verbände des Hotel- und Gaststättengewerbes mitteilten. Aber auch private Appartementvermieter in Kroatien, die mit dem Geld der Touristen einen Teil der Kredite für Gästeappartements abtragen, sehen ebenso schweren Zeiten entgegen wie Restaurantbetreiber und alle anderen Personen, die bisher an der Wertschöpfungskette Tourismus partizipierten.
Wenig Gäste – aber guter Service
Dabei entwickelt gerade jetzt das von Tourismus abhängige Kroatien seinen besonderen Reiz. Erste Rückkehrer, die Pfingsten ihren Urlaub an der Adria verbracht haben, berichten von wenig besuchten Stränden, hervorragendem Service in den Restaurants und einem ganz neuen „Kroatien-Feeling“ in Zeiten der abklingenden Corona-Pandemie.
Erholung pur – aber bitte mit Abstand
Das gilt nicht nur für Yachteigner, die mit den neuen Abstandsregeln an den beliebten Ankerplätzen und Marinas derzeit überhaupt keine Probleme haben, sondern auch für Chartercrews, die die neue Freiheit im Urlaub bestens genießen. Deshalb unser Tipp: Jetzt im Urlaub Kroatien besuchen und das Land aus einem ganz neuen Blickwinkel kennenlernen. Gern auch auf den „Touristenpfaden“, aber noch ganz ohne Touristen.