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Boots-Momente richtig festhalten: 10 Tipps für das perfekte Urlaubs-Sommerfoto

10 Tipps für das perfekte Foto an Bord.
© M. Müncheberg

Sommer, Sonne, Sonnenschein – die warme Jahreszeit hat Europa endlich fest im Griff, und die Menschen zieht es aufs Wasser. Ob auf dem See, auf einem Kanal oder mitten auf dem Meer – bei gutem Licht und blauem Himmel ist der Sommer die ideale Jahresszeit für ein Fotoshooting. Aber aufgepasst: Auch wenn das Wetter schön ist, gelingen gute Fotos nicht von allein. Mit diesen Fakten, Tricks und Tipps gelingen Ihre Fotos noch besser. Dabei gelten die Regeln von früher auch im Digitalzeitalter.

Tipp 1: Bewegungen gekonnt einfangen

Bereits kleine Bewegungen der Crew bringen Natürlichkeit ins Bild und lassen es nicht gestellt wirken. Außerdem trägt die Bewegung dazu bei, dass man sich nicht verkrampft und die Pose nicht steif wirkt. Im Gegensatz zu den abgehackten Posen ergeben fließende, alltägliche Bewegungen bessere Fotos. Generell gilt: Bewegungen am besten mit offener Blende fotografieren. Denn je offener die Blende (= kleine Blendenzahl), desto kürzer die Verschlusszeit. So verschwimmt die Bewegung nicht, sondern kann „eingefroren“ werden.

Tipp 2: den Portrait-Modus nutzen

Mittlerweile besitzt fast jedes Handy den sogenannten Portrait-Modus, welcher die Person vor der Kamera fokussiert und dafür den Hintergrund verschwommen darstellt. Dieser Modus eignet sich besonders für Nahaufnahmen bis zur Taille. Mit dem Portrait-Modus lässt sich das Hauptmotiv eines Bildes spielend leicht herausarbeiten und so buchstäblich in den Vordergrund rücken.

Außerdem verleiht er dem Bild einen professionellen Look, als sei das Foto mit einer teuren Kamera mit einem großen Tele-Objektiv gemacht worden. Nicht zuletzt verleiht der Modus dem Bild eine gewisse Tiefenwirkung, was es interessanter aussehen lassen kann.

Mit einem „richtigen“ Foto-Apparat gilt: offene Blende = unscharfer Hintergrund. Meint: je offener die Blende, desto geringer ist auch die Schärfentiefe, was den Hintergrund wunderbar verschwimmen lässt. Fotografen sagen: nimmst du Blende 2.8, erscheint das Bokeh in wahrer Pracht (Bokeh: von japanisch boke „unscharf, verschwommen“ ist ein in der Fotografie verwendeter Begriff für die Qualität eines Unschärfebereichs).

 

Foto auch einmal im Hochformat aufnehmen.
Auch mal im Hochformat fotografieren.© M. Müncheberg

 

Geschlossene Blende = große Schärfentiefe, meint: die Schärfentiefe nimmt zu, je größer die Blendenzahl gewählt wird (d.h.: je „kleiner“, also geschlossener, die Blendenöffnung ist). Mit Werten über 8 bis 11 gelingt es, nicht nur den Vordergrund scharf zu stellen. Dabei gilt es zu beachten, dass die Verschlusszeit oder die ISO-Zahl erhöht werden muss.

Tipp 3: Richtiges Licht ist das A und O

Es ist vielleicht nicht die beste Idee, Fotos bei direkter Sonneneinstrahlung zu schießen. Auf der einen Seite ist es schwer, aufgrund der Helligkeit die Augen offen zu halten, auf der anderen Seite können die Bilder dadurch leicht überbelichtet werden. Merksatz: Wenn die Sonne lacht, nimm Blende acht. Diese Blendeneinstellung ist bei hellem Licht meist der beste Kompromiss, Bilddetails zu retten. Automatische Belichtungsprogramme schwächeln in dieser Disziplin mitunter und verfälschen die Farben.

Die sogenannte „Goldene Stunde“ der Fotografie findet zweimal pro Tag statt, in der Stunde nach Sonnenaufgang und in der Stunde vor Sonnenuntergang. Das bedeutet: Die Sonne steht tief, taucht alles in orange-rötliches Licht, bewirkt lange Schatten und schafft einfach eine schöne Atmosphäre. In der Stunde des Sonnenuntergangs, in der sogenannten „blauen Stunde“, ist der Himmel besonders blau. Die Kontraste sind abgemildert und das Licht hat eine besonders schöne Stimmung. Anschließend gilt: Fast schon Nacht? Dann nimm Blende 2,8.

Tipp 4: Spiele mit den Hintergrundfarben

Im Sommer strahlt die Natur in den knalligsten Farben: Gelbe Felder, grüne Wiesen, bunte Blumen und beiger Sand am Ufer, blaues Wasser. Das sollte sich jeder (Hobby-)Fotograf zunutze machen. Farbenfrohe Bilder wirken ansprechender und lebhafter als farblich eintönige Fotos und vermitteln fröhliche Emotionen und sommerliche Stimmungen.

Dazu macht die Kombination von Komplementärfarben das Foto zu einem Eye Catcher, da zwischen den einzelnen Bildelementen, z. B. zwischen einem orangenen Top und einem grünen Hintergrund, ein leuchtender Kontrast entsteht. Nicht zuletzt spielen Farben eine nicht unwichtige Rolle hinsichtlich einer ästhetisch ansprechenden Komposition eines Fotos.

Tipp 5: Auf Vorder-, Mittel- und Hintergrund achten

Der Hintergrund eines Bildes sollte in der Regel ruhig und nicht zu farbenfroh sein, sonst lenkt es den Betrachter störend vom eigentlichen Motiv ab. Bei Landschaftsaufnahmen gilt die Regel umgekehrt, denn um den Aufnahmen Tiefe zu verleihen, stimmt dort der Satz: Vordergrund macht Bild gesund.

 

Raumdarstellung im Foto (Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund).
Raumdarstellung im Foto (Vordergrund, Mittelgrund, Hintergrund).© M. Müncheberg

 

Tipp 6: Das Wasser sollte nicht „ausfließen“

Achten Sie beim Fotografieren auf dem Wasser darauf, dass der Horizont „gerade“ (also horizontal) ist, sonst wirkt das Bild beim Betrachten später so, als würde das Wasser „ausfließen“. Wie immer gilt auch hier: Ausnahmen bestätigen die Regel. So kann ein „schiefer“ Horizont beispielsweise die Szene künstlich dramatisieren.

Tipp 7: Ungewöhnliche Perspektiven

Manchmal ist es besser die Seite zu wechseln, sich einen höheren Punkt zu suchen oder auch mal in die Knie zu gehen, um einen guten Bildausschnitt zu bekommen. Beispiel: Sie wollen ein Crewmitglied an der Winsch (auf einer Segelyacht) fotografieren? Stellen Sie sich nicht vor die Person, sondern, legen Sie sich mit dem Rücken in die Plicht und machen das Foto „von unten“ – das erhöht die Spannung und macht das Bild interessant.

 

Grundregeln brechen: Mit ungewöhnlichen Perspektiven traumhafte Fotos machen.
Grundregeln brechen: Mit ungewöhnlichen Perspektiven traumhafte Fotos machen.© M. Müncheberg

 

Eine gute Bildkomposition kann übrigens auch darin bestehen, Dinge wegzulassen. Apropos weglassen: statt wild drauflos zu knipsen, überlegen Sie sich vorher, ob das Motiv / die Situation es wert ist, abgelichtet zu werden. Wenn ja: nehmen Sie sich etwas Zeit für einen spannenden Bildaufbau (siehe unten), notfalls kann man auch ein wenig „arrangieren“.

Tipp 8: Goldener Schnitt und Drittel-Regelung

Apropos Bildaufbau: die Umsetzung des goldenen Schnitts bedeutet in der Fotografie, einfach gesagt, dass wir – z.B. bei einem Portrait – den Kopf nicht mittig, sondern entweder im vorderen oder hinteren Drittel platzieren. Diese Aufteilung wird von uns als wesentlich stimmiger und angenehmer empfunden.

 

Blick über die Schulter lenkt den Blick des Betrachters.
Blick über die Schulter lenkt den Blick des Betrachters.© M. Müncheberg

 

Der goldene Schnitt besteht ungefähr aus einem 1/3 und 2/3 Verhältnis. Das Raster der Kamera kann hierbei sehr behilflich sein, denn es zeigt die passenden Schnittpunkte perfekt auf. Den goldenen Schnitt kann man natürlich auch wunderbar bei bei Motiven auf dem oder am Wasser anwenden und so ein perfektes Bildergebnis erzielen.

Die Drittel-Regel für die Bildaufteilung ist relativ einfach: während des Fotografierens kann man das Bild in drei Teile dritteln, und das Motiv auf einem der zwei horizontalen oder vertikalen Linien, oder besser: an deren Schnittpunkten positionieren. Das erhöht die Spannung und macht das Foto noch interessanter.

 

Bildaufbau nach Regeln (Goldener Schnitt, Drittel-Regel, usw.)
© M. Müncheberg

 

Tipp 9: Blitzen oder nicht?

Gegensätze ziehen sich auch bei einfachen Regeln scheinbar an, denn: Scheint keine Sonne durch die Ritzen, musst du schleunigst blitzen. Doch Vorsicht mit dem direkten Blitz, sonst werden die Gesichter im Gegensatz zum Hintergrund eventuell zu stark überbelichtet. Wer lieber auf einen Blitz verzichtet, sollte zuerst die Blende öffnen und sich dann Verschlusszeit sowie ISO-Einstellung zuwenden.

Oft kann man Hobby-Fotografen dabei beobachten, wie sie mit dem Handy oder dem eingebauten Kamera-Blitz weit entfernte Objekte in der Dunkelheit „anblitzen“. Eine bessere Idee könnte es sein, hier den Automatik-Modus der Kamera auszuschalten (oder den Blitz direkt abzuschalten), und – bei einer Kamera – stattdessen auf den P-Modus (Programmautomatik) zu schalten.

In diesem Kamera-Modus erfolgt eine automatische Einstellung von Blende und Belichtungszeit/Verschlusszeit. Die ISO-Einstellung kann man je nach Lichtbedingung und Einsatzbereich übrigens leicht selbst anpassen. Je dunkler es ist, desto länger wird die Belichtungszeit – auf einen festen Untergrund achten (oder ein Stativ verwenden!)

Tipp 10: Freude am Fotografieren

Investieren Sie am besten vor Urlaubsantritt ein paar Minuten, um Ihre Kamera besser kennenzulernen. Dann sind ISO-Zahlen, Programm-Automatiken oder der Weißabgleich keine Fremdwörter mehr für Sie. Der Spaß am Fotografieren kommt dann von ganz allein.

Fehlt nur noch eine schöne Stimmung, die üblicherweise der beste Indikator dafür ist, um zur Kamera zu greifen. Die eigentliche Kunst besteht dann darin, diese schöne Stimmung auch auf das Bild zu übertragen – mit den vorgenannten Tipps sollte das nun kein Problem mehr darstellen.

 

Wenn dein Foto nicht gut genug ist, warst du nicht nah genug dran.
Wenn dein Foto nicht gut genug ist, warst du nicht nah genug dran.© M. Müncheberg
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