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Die Situation in Kroatien: Hohe Corona-Inzidenzen in Ballungsgebieten – Weihnachtsmärkte sollen stattfinden

Weihnachtsmarkt in Rijeka trotz Corona-Lage
Trotz hoher 14-Tage-Inzidenzwerte, auf den Weihnachtsmarkt in Rijeka mag man nicht verzichten. Ob das zeitgemäß ist, mögen andere beurteilen.

Das Corona-Virus SARS-CoV—2 hat Europa, insbesondere aber die bei Deutschen so beliebten Urlaubsländer wie Österreich, Slowenien, Italien und Kroatien fest im Griff. Steigende Inzidenzzahlen ziehen bei den verantwortlichen Politikern hektische Maßnahmen nach sich, die sich vordergründig auf Weihnachten und Silvester beziehen, aber auch auf die bevorstehende Skisaison, die wohl wegen des Coronavirus deutlich anders ausfallen wird, als in den Jahren zuvor. In den südlichen Ländern, insbesondere den Adria-Anrainern Italien, Slowenien und Kroatien blickt man allerdings auch jetzt schon auf die Sommersaison 2021.

Kroatien hinter Österreich und Slowenien

Schaut man auf die 14-Tage-Inzidenzen (Stand 25.11.2020), lässt sich das Virusgeschehen deutlich besser einordnen: Österreich mit 1030,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb von 14 Tagen nimmt die traurige Spitzenposition ein, gefolgt von Slowenien (978,6), Kroatien (926,6) und Italien (761,4). In Deutschland liegt die 14-Tage-Inzidenz zum Stichtag bei 307,9 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern.

Gesundheitssystem überlastet

Man soll die Situation gerade in Kroatien nicht klein reden: Das Gesundheitssystem arbeitet am Anschlag, die Krankenhäuser sind in den Gebieten mit den höchsten Infektionszahlen überfüllt, auch die Notzelte, die eiligst vor den Krankenhäusern aufgeschlagen wurden, sind teilweise schon vollends belegt. Außerdem herrscht mittlerweile ein Mangel an Pflegekräften, wie Medien berichten.

Durchschnittlich weniger Neuinfektionen in Küstengebieten

Deutlich besser gestellt zeigen sich immer noch die Küstenregionen mit Ausnahme der großen Ballungszentren wie Rijeka und Split. Hier hat sich das Coronavirus mittlerweile breit gemacht, ebenso wie in Zagreb und den östlichen Regionen.

Kroatien: Weihnachtsmärkte trotz Corona

Doch während Deutschland und Österreich bis zum Weihnachtsfest strenge Maßnahmen ergreifen, die einem Lockdown gleichen, scheint man in Kroatien mit dem „Virus-Feuer“ zu spielen: Wer dieser Tage durch den Hotspot Rijeka wandelt, glaubt seinen Augen kaum zu trauen: Die Häuschen für den Weihnachtsmarkt sind bereits in Stellung gebracht, wie zu hören war, sollen sie aber wegen der Corona-Pandemie etwas weiter auseinander stehen. Selbst die Eisbahn steht bereits.

 

Weihnachtsmarkt in Rijeka: Vorbereitungen in der Fußgängerzone
Same procedure as every year – Trotz Corona hat man in der Fußgängerzone von Rijeka Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt getroffen, natürlich inklusive Eisbahn!

 

Die Redaktion enthält sich an dieser Stelle jeglichen Kommentars und möchte das den Lesern auf der SeaHelp-Facebook-Seite überlassen. Wir stellen nur die Fakten samt den Eindrücken aus Rijeka vom 25.11.2020 dar.

 

Weihnachtsmarkt in Rijeka: Abstand der Stände soll größer wer
Die Stände auf dem Weihnachtsmarkt in Rijeka will man aber – so war zu hören – noch etwas weiter auseinander stellen.

 

Blick auf die jeweiligen Regionen entscheidend

Zur Faktenlage gehört allerdings auch, das viele Kroaten diese Aktivitäten selbst nur mit einem gewissen Kopfschütteln begleiten – die Unterschiede zwischen den Großstädten und den eher touristisch geprägten Regionen, in denen man auch jetzt noch überwiegend die Abstands- und Hygieneregeln beachtet, treten immer stärker zu Tage und werden uns wohl bis ins nächste Jahr hinein begleiten. Ein Blick auf die pauschalen Zahlen wird dem Land längst nicht mehr gerecht, man sollte künftig nach Regionen entscheiden und dabei auch nicht immer die staatlich gezogenen Grenzen der einzelnen Gespanschaften im Blick haben.

Neue Corona-Hotspots: Vrbnik/Krk und Sali/Dugi Otok

Doch auch da gibt es Hotspots, deren Ursprung in den nicht eingehaltenen Corona-Regeln zu finden ist. In Vrbnik auf der Insel Krk soll ein Weinfest zu stark erhöhten Infektionszahlen geführt haben, wie berichtet wird. Und in Sali auf Dugi Otok waren des mehrere kirchliche Feiern, die letztlich dazu geführt haben, dass nach Medienberichten die Bewohner fast jeden zweiten Hauses unter Quarantäne stehen.

Wassersportler nehmen Sonderstellung ein

Trotz der zahlreichen Berichte in den Medien in Österreich und Kroatien sollte all das jedoch noch kein Grund zu verfrühter Panik unter den Wassersportlern sein. Die Küstengebiete mit Ausnahme von bevölkerungsstarken Ballungsgebieten wie Rijeka und Split weisen derzeit noch geringe Coronavirus-Neuinfektionen auf, die deutlich unter dem österreichischen Level liegen. Auch wenn es nicht offen kommuniziert wird: Offensichtlich schränken sich deren Bewohner, deren Einnahmen überwiegend vom Tourismus abhängen, deutlich stärker ein als die Großstädter.

Außerdem: Wenn bis zum Frühjahr das Thema „Impfungen“ für eine gewisse Immunität sorgt und Tests im ausreichenden Maße zur Verfügung stehen, sollte es zumindest für die Wassersportler, die eine Sonderstellung unter den Touristen einnehmen, deutlich weniger Einschränkungen geben. Und was die Quarantäne-Regelungen angeht, bleibt zunächst einmal abzuwarten, wie die Regierungen aus Deutschland und Österreich auf den zugegeben wichtigen Skitourismus trotz hoher Corona-Neuinfektionen reagieren. Wer in den Alpen Ski fahren kann, sollte auch Wasserski auf der Adria fahren dürfen.

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