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10 Tipps für mehr Umweltschutz: Wenig Müll, vorsichtig ankern und die richtige Sonnencreme

Umweltschutz an Bord: Darauf sollten Sie beim nächsten Törn achten.

Urlaubstage an Bord sind nur dann besonders schön, wenn die Natur nahezu unberührt und intakt ist. Wenn das Wasser klar und die Strände sauber sind. SeaHelp hat zehn Tipps zusammengestellt, wie Wassersportler ganz einfach aktiv zum Umweltschutz beitragen können – damit wir auch in Zukunft kristallklare Buchten und traumhafte Strände genießen können und die Artenvielfalt in den Ozeanen und an den Küsten erhalten bleibt.

Umweltschutztipp 1:

Müll vermeiden!

Das Müll nicht über Bord entsorgt wird versteht sich von selbst, aber jedes bisschen Müll, das an Bord eingespart wird, entlastet nicht nur den meist kleinen Mülleimer, sondern trägt auch zur Verringerung des Müllvolumens in der Urlaubsregion bei. Also: Statt Plastik-Eimalverpackungen besser wiederverwendbare Behälter nutzen, Gemüse und Obst lose im Einkaufsnetz transportieren und Wasser besser in großen Galonen als vielen kleinen Plastikflaschen einkaufen.

Umweltschutztipp 2:

Die richtige Sonnencreme

Rund 14.000 Tonnen Sonnencreme landen Schätzung zufolge jedes Jahr im Meer. Viele Sonnencremes, vor allem wasserfeste, schützen unsere Haut zwar zuverlässig vor Sonnenbrand, nicht aber die Umwelt. Achten Sie bei Kauf von Sonnenpflege-Produkten darauf, dass sie frei von Mikroplastik sind und keine wasserlöslichen, synthetischen Polymere sowie den chemischen UV-Filter Octocrylene enthalten. Im Hawaii-Riffgesetzt ist klar festgehalten, welche Inhaltsstoffe von Cremes Gewässer und Korallenriffe nachhaltig schädigen. Vor allem die Lichtschutzfilter Oxybenzon (Benzophenone-3) und Octinoxate (Ehylhexyl Methoxycinnamate) stehen im Verdacht, Korallenriffe zu schädigen und zu Korallenbleiche zu führen.

In Hawaii sind seit Beginn des Jahres 2021 der Verkauf und die Verwendung von Sonnenpflegeprodukten, die diese Inhaltsstoffe enthalten, verboten. Viele Hersteller haben dies zum Anlass genommen, die umweltgefährdenden Stoffe nicht mehr in ihren Sonnencremes zu verwenden.

Umweltschutztipp 3:

Treibstoff sparen

Sparsamer Umgang mit dem Sprit schon nicht nur die Umwelt, sondern auch das Portemonnaie. Ein paar Knoten weniger auf dem Tacho haben einen beeindruckenden Effekt auf die Spritanzeige, ebenfalls lässt sich der Verbrauch reduzieren, wenn weniger Energie an Bord benötigt und dementsprechend weniger geladen werden muss. Der Verzicht auf eine Klimaanlage hat dabei einen genauso positiven Effekt wie ein nicht vorhandener Gefrierschrank. Wer dennoch nicht auf Eiswürfel in seinem Cocktail verzichten möchte, kann an Land einen Beutel Eiswürfel kaufen, die sich auch bei Wärme im Bordkühlschrank sehr gut länger als 24 Stunden halten.

 

Umweltschutz an Bord: Treibstoff sparen mit ein paar Knoten weniger

 

Umweltschutztipp 4:

Buy local

Keniaböhnchen im Frühling? Frische Erdbeeren im November? Wer seine Speisenauswahl nach den Jahreszeiten richtet und sich beim Einkaufen vorrangig auf lokale Produkte aus der Region beschränkt, vermeidet den aufwändigen und teuren Transport frischer Lebensmittel über weite Distanzen. Beim Gang über einen regionalen Markt locken frisches Obst und Gemüse, die gerade reif sind und Saison haben. Oft entstehen so die besten Rezeptideen für die abendliche Mahlzeit an Bord!

Umweltschutztipp 5:

Richtig ankern

Geankert wird nur auf den ausgewiesenen Flächen und auf einem Sandfleck! Wer seinen Anker tief in das Seegras eingräbt, riskiert, dass beim Schwoien, wenn die Kette über den Grund schleift, 40 bis 50 Zentimeter breite Furchen in die Seegrasfelder gerissen werden. So wird die biologisch wichtige Kinderstube für viele Fischarten und Schalentiere zerstört. Doch nicht nur für die Fauna sind die Seegraswiesen wichtig: Sie schützen die Strände vor Erosion und wandeln obendrein Kohlendioxid in Sauerstoff um. Seegraswurzeln wachsen nur rund einen Millimeter pro Jahr, so dass es sehr lange dauert, durch Anker verursachte Verletzungen wieder zu heilen.

Mehr Informationen zum richtigen Ankern in unserem Beitrag „Ankern, aber richtig: 10 Tipps für das perfekte Ankermanöver„.

Umweltschutztipp 6:

Beach cleaner

Im Wasser treibt eine Plastiktüte, die Flut hat Plastikmüll angeschwemmt und am Strand liegt noch eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe? Sicher, es ist nicht schön, den Müll anderer wegzuräumen. Aber ihn zur Kenntnis zu nehmen und dann doch liegen zu lassen, ist noch schlimmer. Es braucht nicht nur den internationalen Coastal Cleanup Day (offizielle Webseite), um mit gutem Beispiel voranzugehen und zum Wohle der Umwelt aktiv zu werden.

 

Umweltschutz an Bord: Coastal Cleanup Day

 

Umweltschutztipp 7:

Souvenirs

Eine leere Muschel vom Strand, ein Fläschchen Sand aus der Lieblingsbucht – viele Umweltschützer sehen die Mitnahme dieser natürlichen Souvenirs kritisch und empfehlen, lieber ein Erinnerungsfoto zu machen, als Teile der Natur, und wenn sie noch so klein und unbedeutend erscheinen, mitzunehmen. Ausschlaggebend für diese Empfehlung war die Meldung, dass an einem sardischen Strand der Sand ausgeht – weil zu viele für sich persönlich ein kleines Gefäß abgefüllt haben.

Wer in der Touristenregion auf der Suche nach einem landestypischen Souvenir ist, sollte beim Kauf darauf achten, dass es wirklich vor Ort hergestellt wurde. In China hergestellte Produkte sind aus nachhaltiger Sicht nur als Souvenirs geeignet, wenn man gerade in China Urlaub macht. Also besser auf lokalen Märkten und bei Kunsthandwerkern und traditionellen Händlern stöbern, was sich als Reisesouvenir eignet, das auch nach Jahren noch gerne zur Hand genommen wird.

Umweltschutztipp 8:

Die richtige Distanz

Wer auf dem Wasser unterwegs ist, hat Gelegenheit Meerestiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten und sich daran zu erfreuen, wenn sich während des Törns unverhoffter Besuch einstellt. Eine Delfinschule, die am Bug des Schiffes spielt, ist ein ebenso magisches Erlebnis wie eine große Meeresschildkröte zu entdecken oder einen majestätisch über den Grund schwebenden Rochen. Um die Tiere nicht zu stören, sollte der Motor gedrosselt werden, Tierkolonien an Land, auf den Klippen, Stränden und Felsen sollten mit einem Schutzabstand von rund 100 Metern passiert werden.

Umweltschutztipp 9:

Sauberes Geschäft

Am besten für die Umwelt wäre es, wann immer möglich, Toiletten und Waschräume an Land zu nutzen. Wer lieber an Bord seine Privatsphäre genießen möchte, sollte darauf achten, umweltfreundliche Reinigungsmittel und recyceltes Toilettenpapier zu verwenden. Und den integrierten Tank, in den die Abwasser an Bord geleitet werden, in den Häfen fachgerecht auspumpen zu lassen.

Umweltschutztipp 10:

Hinterlassen Sie nur Ihre Fußspuren!

Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass man den Strandabschnitt, an dem war, die Klippe, zu der man eine kleine Exkursion unternimmt, genauso hinterlässt, wie man sie vorgefunden hat. Das heißt auch, dass man – wenn es keinen Mülleimer vor Ort gibt – seinen Müll wieder mit an Bord nimmt und im nächsten Hafen in einen der Container wirft. Die Natur und die nächste Generation von Wassersportlern wird es Ihnen danken!

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