Wenn die SeaHelp-Einsatzzentrale in Punat bekannt gibt, dass die Überholung der ersten SeaHelp-Einsatzboote für die kommende Saison abgeschlossen ist, gilt das quasi als unüberhörbarer Weckruf für die kommende Wassersport-Saison in Kroatien. Bereits Mitte Februar meldete Punat „Vollzug“: Die in Tribunj stationierte Bolero musste sich in der Werft umfangreichen Wartungsmaßnahmen unterziehen, damit das Einsatzboot auch in 2021 zuverlässig seinen Dienst verrichten kann.
Erste Einsätze schon im Januar 2021
Motoren, Antriebe, Elektronik und natürlich das Unterwasserschiff wie auch die Schläuche waren Gegenstand einer kritischen Betrachtung durch die geschulten Augen der SeaHelp-Service-Crew. Als man das Einsatzboot danach wieder zu Wasser ließ, machte es sich direkt auf den Weg nach Tribunj, Dalmatien, um rechtzeitig zu Beginn der kommenden Saison den Mitgliedern wieder hilfreich zur Seite zu stehen.
Motorprobleme vor Korcula
Wer allerdings meint, die SeaHelp-Einsatzkräfte seien in den Wintermonaten in Kroatien nicht bereit, Hilfe zu leisten, der sieht sich getäuscht: Bereits am 14. Januar mussten sie im Bereich Korcula ausrücken, um eine Yacht zurück in die ACI-Marina Korcula zu schleppen. Auf einer Testfahrt traten plötzlich Probleme auf, da war die Crew dankbar über die schnelle SeaHelp-Hilfe, durch die größere Schäden vermieden werden konnten.
Leine im Propeller
Am 5. Februar hatte sich im Propeller einer weiteren Yacht eine Leine verfangen, die sich nur durch einen Tauchgang entfernen ließ.
Einsatz mit Ansage
Und nur vier Tage später verabschiedete sich ein slowenischer Skipper noch von den zufällig getroffenen SeaHelp-Mitarbeitern an der Mole in Punat mit den Worten: „Ich fahre jetzt raus, aber euch werde ich hoffentlich nicht brauchen…“ Aus dem, was eher im Spaß gemeint war, wurde kurz darauf bitterer Ernst. Sein Beiboot, gezogen von der Yacht, füllte sich aufgrund des Windes und des Wellengangs zusehends mit Wasser, er war aufgrund der stürmischen See nicht in der Lage, den Schaden zu beheben. Die SeaHelp-Mitarbeiter waren selbstverständlich sofort vor Ort und lösten die prekäre Lage, indem sie das Beiboot auspumpten und Skipper, Yacht und Beiboot wieder in den sicheren Hafen geleiteten.
Erste Eigner in Kroatien
Auch wenn derzeit noch die Grenzen weitestgehend geschlossen sind und Quarantäne bzw. PCR-Test wegen der Corona-Pandemie in Kroatien drohen, einige Eigner scheinen davor nicht zurückzuschrecken und sind bereits bei ihren Schiffen. Offensichtlich kennt das Engagement, wenn es um stichhaltige Begründungen geht, warum das Boot oder die Yacht dringend besucht werden muss, im wahrsten Sinne des Wortes keine Grenzen.
Marinas melden: Kaum Sturmschäden
Dabei hat sich bis heute noch nicht allzu viel getan. Wie die SeaHelp-Redaktion aus zahlreichen Marinas erfuhr, hielten sich die Schäden durch die bisher eher moderat ausgefallenen Winterstürme in Grenzen, kleinere Schäden, wie sie in jedem Winter auftreten, erledigen in den meisten Marinas die Marineros in eigener Regie.
Corona-Neuinfektionen sinken
Und auch die Corona-Pandemie scheint mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf dem Rückzug zu sein. Die Inzidenzzahlen sinken stark, in Istrien lag die 7-Tage-Inzidenz am 8. Februar unter 20 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner. Ab 15. Februar sind, wenn sich der positive Trend so fortsetzt, weitere Lockerungen geplant. Cafés dürften dann im Freien wieder Getränke verkaufen, die bei den Kroatien so geliebten Fitness-Studios werden unter Einschränkungen geöffnet, so hieß es aus Kreisen der kroatischen Regierung. Eine weitere Neubewertung der Situation soll am 1. März erfolgen, hieß es weiter.
Tourismusministerin warnt vor zu schneller Öffnung
Auch die Ministerin für Tourismus und Sport, Nikolina Brnjac, zeigte sich mit der derzeitigen Entwicklung zufrieden, fand aber auch mahnende Worte: „Vergessen wir nicht, was in Portugal passiert ist, das an Silvester nachgegeben hat und sich jetzt in einer äußerst schlechten Situation befindet.“
Kroatiens Tourismus bereitet sich auf 2021 vor
Das Ministerium für Tourismus hat bereits mit dem Projekt „Sicherer Aufenthalt in Kroatien“ ebenfalls damit begonnen, die kommende Tourismussaison vorzubereiten. Einzelheiten dazu werden in den nächsten Tagen und Wochen kommuniziert.