Sollte es trotz guter Vorbereitung des Törns, einer guten Wartung der Yacht und guter Seemannschaft dennoch einmal zu einer unerwarteten Panne auf dem Wasser kommen, können die Crews viel tun, um einen eventuell nötigen Einsatz der SeaHelp-Mitarbeiter zu beschleunigen. Zudem kann eine gute Vorbereitung der havarierten Besatzung helfen, den Rettern beim Eintreffen die Arbeit zu erleichtern und die Abläufe zu optimieren.
Trotz aller Vorsicht kann es durchaus einmal passieren, dass die Crew in eine Notfall-Situation gerät, und die Yacht Unterstützung durch ein SeaHelp-Einsatzboot benötigt. Die Ursachen dafür können vielfältig sein und können die die Besatzung auch unverschuldet treffen, zum Beispiel, wenn sich eine Leine im Propeller verfängt, die Starterbatterie ihren Geist aufgegeben hat oder die Yacht Grundberührung hatte. Für diesen „Fall der Fälle“ sollte die Crew vorbereitet sein, und wissen, wie man korrekt einen Notruf absetzt.
Am besten soll im Notfall der Notruf über die SeaHelp-App abgesetzt werden
„Muss ein Notruf abgesetzt werden, so sollte das am besten über die SeaHelp-App erfolgen“, rät der erfahrene SeaHelp-Einsatzleiter Marko Orlic, denn so könne der Standpunkt am genauesten ermittelt werden. Dazu bewege man in einem ersten Schritt ganz einfach den roten Notruf-Button (SOS) der SeaHelp-App von links nach rechts und bestätige zusätzlich den Notruf durch das Absenden einer Notruf SMS-Nachricht.
„Dabei wird dann automatisch eine Notruf-SMS an die SeaHelp-Einsatzzentrale abgesetzt, welche sowohl die Handy-Nummer als auch die korrekten, aktuellen Positionsdaten beinhaltet und übermittelt“, erklärt Marko Orlic.
Ein SeaHelp-Mitarbeiter aus der Einsatzzentrale ruft dann umgehend zurück, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. Für die Einsatzkräfte ist es hilfreich, bereits vorab zu erfahren, ob es sich um eine Eigner- oder eine Charteryacht handelt, wie groß (lang) die Yacht ist, und ob es sich um eine Motor- oder um eine Segelyacht handelt.
Auch das Problem an Bord sollte möglichst präzise geschildert werden: sollte zum Beispiel der Motor ausgefallen sein, ist es wichtig, die Rahmenbedingungen genau zu schildern, zum Beispiel:
- Ist noch genügend Kraftstoff in den Tanks?
- Sind die Batterien ausreichend geladen?
- Steht der Ganghebel auf Neutral?
- Handelt es sich um einen Quickstopp, oder wurde ein Alarm ausgelöst?
- Gibt es einen weiteren Motor an Bord?
Je nach Erfordernis rückt dann sofort ein SeaHelp-Einsatzboot aus und/oder es werden weitere erforderliche Maßnahmen unverzüglich eingeleitet.
Gut zu wissen: die SeaHelp-App mit der Notruf-Funktion steht allen Skippern zur Verfügung
„Die SeaHelp-App mit der Notruffunktion steht ausnahmslos allen Skippern zur Verfügung, egal, ob sie eine Mitgliedschaft abgeschlossen haben oder nicht“, sagt SeaHelp-Geschäftsführer Wolfgang Dauser. Der einzige Unterschied zwischen Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern bestehe in den Kosten für den Einsatz: „Während für Mitglieder fast alle SeaHelp-Dienstleistungen gemäß dem Status der gebuchten Mitgliedschaft kostenlos sind, können Hilfeersuchen von Nicht-Mitgliedern nur gegen Erstattung der in der SeaHelp-Preisliste festgelegten Kosten für den jeweiligen Aufwand bearbeitet werden“, sagt Wolfgang Dauser.
Zudem sei zu beachten, dass bei gleichzeitigem Eingang mehrerer Hilfe-Ersuchen gleicher Prioritätsstufe in der Einsatzzentrale, etwa nach einem Unwetter, SeaHelp-Mitglieder vorrangig behandelt werden würden; SeaHelp rate daher dazu, eine entsprechende Mitgliedschaft abzuschließen, so Wolfgang Dauser weiter.
Auf das Eintreffen des Einsatzbootes sollte die Crew bei einer Panne vorbereitet sein
Vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte sollten wenn nötig Schwimmwesten angelegt werden, und bei Ausfall des Motors oder ähnlicher Probleme sollte – insbesondere bei einer Leegerwall-Situation – nach Möglichkeit rechtzeitig ein (Not-) Anker ausgebracht werden, um eine Strandung oder eine Grundberührung zu verhindern. „Bei Wassereintritt sollte die Bilgepumpe kontrolliert werden und im Zweifel erst einmal die Motoren ausgeschaltet werden“, rät Einsatzleiter Marko Orlic, denn häufig gelange das Wasser durch den Motorenraum ins Boot. Schließlich: bei einer Bergung sollte zuerst überprüft werden, ob jemand an Bord verletzt ist.
„Beim Eintreffen des SeaHelp-Einsatzbootes sollte die Crew dann auf sich aufmerksam machen, den Einsatzkräften wenn vorhanden Ihre SeaHelp-Mitgliedsnummer mitteilen und die Bootsdokumente bereithalten“, rät Einsatzleiter Marko Orlic.
Wenn Leistungen in Anspruch genommen werden sollen, die nicht in dem gebuchten Mitgliedschafts-Paket eingeschlossen sind, solle sich die Crew zuerst die Kosten beziffern lassen. Die Zahlung solle dann nach durchgeführter Intervention erfolgen, danach wird eine originale SeaHelp-Rechnung ausgehändigt. Mögliche Zahlungsarten sind neben Barzahlung (in Kuna) auch Kreditkarte (Master oder Visa).