Die Kooperation von Porsche mit der österreichischen Frauscher Bootswerft geht in die zweite Runde: Nach dem offenen Daycruiser 850 Fantom Air kommt nun die Frauscher x Porsche 850 Fantom als klassisches Runabout mit geschlossenem Vordeck und Kajüte. Auch das neue Sportboot verfügt über den vollelektrischen Antrieb aus dem Porsche Macan Turbo. SeaHelp sprach anlässlich der Premiere des neuen Bootes auf der diesjährigen boot in Düsseldorf mit Jörg Kerner, Baureihen-Entwickler Porsche E-Macan, über die Zukunft auf dem Wasser.
Ein Vorreiter für nachhaltige Mobilität zu sein, ist das erklärte Ziel von Porsche und eine Ambition, die sich nicht allein auf Renn- und Straßenfahrzeuge beschränkt. Gemeinsam mit der renommierten Frauscher-Bootswerft aus Österreich hat der Sportwagenhersteller ein Elektroboot entwickelt, das mit Porsche-typischer E-Performance auch auf dem Wasser überzeugen soll – ab sofort in zwei verschiedenen Ausführungen.
Während es zweitürige Porsche Sportwagen unter anderem als Coupé und Cabrio gibt, lässt Frauscher die Wahl zwischen Runabout und Air – also zwischen geschlossenem Vordeck, klassischem Look, Kajüte unterm Vorschiff oder einem Mittelsteuerstand mit Sitz- und Liegegelegenheiten auch am Bug. Nach der offenen eFantom wird nun auch die geschlossene Variante Frauscher x Porsche 850 Fantom als Teil der auf 25 Stück limitierten First Edition angeboten.
„Die eFantom steht wie unsere Sportwagen für ein exklusives Erlebnis und außergewöhnliche Performance. Als eleganter Daycruiser mit innovativem, leistungsstarkem Antrieb setzt sie in der maritimen Welt neue Maßstäbe. Diesen Weg setzen wir gemeinsam mit Frauscher und der neuen 850 Fantom fort“, sagt Lutz Meschke, stellvertretender Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Finanzen und IT der Porsche AG.
Beide 8,67 Meter langen und 2,49 Meter breiten Elektroboote überzeugen mit beeindruckender Beschleunigung, sportlichem Durchzugsvermögen, souveräner Leistung, zeitlosem Design und luxuriöser Ausstattung. Alles Attribute, die ebenso auf den Porsche Macan zutreffen, der mit dem Anspruch angetreten ist, das sportlichste Modell in seinem Segment zu sein und aus dem der Antrieb für die eFantom stammt. Porsche nutzt für den Technologietransfer von der Straße aufs Wasser die stärkste Variante des vollelektrischen SUV – den Hinterachs-Motor des Macan Turbo.
SeaHelp sprach anlässlich der Premiere des neuen Bootes auf der diesjährigen boot in Düsseldorf mit Jörg Kerner, Baureihen-Entwickler Porsche E-Macan, über E-Mobility auf dem Wasser und warum sich E-Motoren hervorragend als Bootsantriebe eignen.
Wie wichtig ist dieses Boot für Porsche?
Jörg Kerner: Für uns ist ganz wichtig, dass wir auch mit diesem Boot zeigen, dass wir nachhaltig an der Kooperation mit Frauscher Interesse haben und daran festhalten. Man muss hier wissen, dass es sich um den Antrieb der Hinter-Achse vom Macan Turbo handelt; die E-Maschine ist die Hinterachs-Maschine vom Macan Turbo. Die sitzt in einem eigenen, angepassten Gehäuse, aber die ganzen aktiven Teile sind identisch, genauso wie der Wechselrichter und die Batterie und die ganze Ladegeschichte ist eins zu eins aus dem Fahrzeug. Ich glaub, das ist einfach einmalig, dadurch kann man natürlich auch auf die Batterie acht Jahre Garantie geben.
Was sind die Vorzüge eines E-Antriebs auf dem Wasser?
Jörg Kerner: Ich meine, ein Elektromotor grundsätzlich hat natürlich genau die Eigenschaften, die ein Boot benötigt, relativ hohes Moment bei geringer Drehzahl, um mit guter Performance anzufahren. Auch wenn man mit solchen Booten Wasserski fahren möchte, braucht man ein gutes Take-Off-Verhalten, das passt einfach exzellent zur Elektromobilität. Wenn man auf Verbrennungsmotoren schaut, und diese mit E-Motoren vergleicht, dann sieht man, dass Verbrenner erstmal hochlaufen, da ist das E-Boot schon -zig Meter weit weg. Das Grundprinzip beim E-Motor ist einfach extrem gut – und wir wollen die neueste Technologie auch auf dem Wasser.
Wodurch wird die Leistung der E-Antriebs begrenzt?
Jörg Kerner: Die Hauptlimitierung des Moments ist der Z-Antrieb. Wenn wir einen größeren verbauen würden, würde einfach der Wirkungsgrad deutlich schlechter, und es geht halt dann extrem auf die Reichweite. Deshalb glauben wir, dass diese Mischung eigentlich genau die richtige ist. Es macht einfach irgendwann auch keinen Sinn mehr, weil, es wird einfach sehr stark auf die Reichweite gehen, und wir glauben dass es so jetzt der beste Kompromiss ist. Für uns war es wichtig, das neueste Produkt zu nehmen, um einen nachhaltigen Antriebsstrang zu zeigen. Wir haben jetzt das zweite Boot zusammen gemacht, und das zeigt, wie stark das Interesse an einer Zusammenarbeit ist.
Sind E-Antriebe die Zukunft auf dem Wasser?
Jörg Kerner: Ob es eines Tages nur noch elektrische Antriebe auf dem Wasser geben wird, ist eine schwierige Frage. Die Frage bekomme ich auch oft für die Straße gestellt. Ich glaub einfach, wenn man das einmal von der sozialen Akzeptanz her sieht, von der Verantwortung, die wir für unsere Umwelt haben, dann ist das genau der richtige Weg. Auf dem Wasser muss man natürlich eines ganz klar sagen, da ist das Thema Reichweite und das Thema Lade-Infrastruktur.
Aber ich nehme mal das Beispiel Gardasee, da stören sich doch einige Leute sehr an den lauten Geräuschen der Verbrennungsmotoren, da hat man natürlich mit den E-Booten eine ganz andere Akzeptanz. Ich bin der Meinung, dass man selbst etwas tun sollte, bevor es regulatorisch jemand anderes tut. Man sollte immer einen Schritt voraus sein, dann muss auch niemand etwas verbieten, sondern man kann zeigen, dass es geht.
Bleiben wir beim Beispiel Gardasee – wenn ich richtig informiert bin, dann kommen da in diesem Jahr drei neue Schnell-Ladesäulen, wenn man da zwei oder drei von diesen Säulen installiert hat, dann hat man eigentlich eigentlich schon genug, um den ganzen südlichen Teil des Gardasees ohne Einschränkung nutzen zu können. Man geht ja doch mal gern geschwind ein Kaffeele trinken an der Promenade, wenn man währenddessen sein Boot lädt, hat man nicht mal genug Zeit, um in Ruhe seinen Cappuccino auszutrinken und sein Stück Kuchen zu essen, so schnell geht das. Von daher glaube ich, dass wir das Thema Einschränkungen schnell gelöst bekommen.
Es ist so ähnlich wie auf der Straße. Ganz wichtig: es muss Spaß machen, Veränderungen kriegst du über die neue Technologie erst hin, wenn es Spaß macht. Und dass E-Mobilität Spaß machen kann, haben wir auf der Straße hinlänglich bewiesen. Auf dem Wasser ist das nur eine Frage der Zeit. Wir sind da auf einem super Weg, auch dank der schönen Kooperation mit Frauscher.
INFO FRAUSCHER x PORSCHE 850 FANTOM
Im Boot leistet die PSM-Maschine bis zu 400 kW. Sie sitzt im Rumpf des Bootes und lässt sich über einen Z-Antrieb direkt steuern. Die Steuergeräte sind wassergeschützt in einer Box mit Porsche Schriftzug untergebracht. Der Wirkungsgrad des Motors ist dank modernster Leistungselektronik optimiert und ermöglicht durch den Einsatz von Siliziumkarbid im Pulswechselrichter besonders hohe Schaltfrequenzen.
Aus dem Macan stammt auch die Hochvolt-Batterie mit einer Bruttokapazität von 100 kWh. Drahtseildämpfer als Aufhängung absorbieren die immensen Stöße, die bei Wellengang und hoher Geschwindigkeit unweigerlich entstehen. Die neue 850 Fantom bietet Platz für bis zu sieben Passagiere. An die Badeplattform am Heck schließt sich eine weiträumige Liegefläche mit komfortablen Polstern an. Das Studio F. A. Porsche in Zell am See und Style Porsche in Weissach waren maßgeblich an der Gestaltung des Cockpits beteiligt. In der Kajüte laden großzügige Sitz- und Liegegelegenheiten zum Verweilen ein. Die erste Frauscher x Porsche 850 Fantom, vorgestellt in Düsseldorf, ist in der Porsche Farbe Oakgreen Metallic Neo lackiert und mit einer Polsterung in Trüffelbraun mit Nahtpaket 930 in Orange ausgestattet.
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