Wer wie wir in der Marina Baotic in Seget westlich Trogir ein Boot gechartert hat, oder die ACI-Marina gegenüber dem Kastell als Ausgangshafen wählt, sollte sich unbedingt Zeit nehmen, die UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt Trogir zu besichtigen. Die Römer trennten einst das alte Stadtzentrum durch einen Kanal vom Festland. Wer heute die Brücke zur Altstadt passiert, taucht ein in eine aufregende Geschichte der über 2.000 Jahre alten Stadt. Enge, pittoreske Gassen führen zu historischen Gebäuden und Plätzen, umrahmt von einer traumhaften Uferpromenade – Skipper-Tipp der SeaHelp-Redaktion für einen gelungenen Törn.
Ein Taxi bringt uns von dem mittlerweile modernisierten und erweiterten Flughafen von Split in wenigen Minuten zur 15 Kilometer östlich gelegenen Altstadt von Trogir, wo uns der Fahrer bedeutet, dass wir vom Nordtor aus besser ins Zentrum laufen sollten, denn für sein Taxi seien die kleinen Gassen einfach zu schmal. Ich checke im kleinen, charmanten Altstadt-Hotel Monika ein, wo unsere Crew die erste Nacht verbringt, bevor es am nächsten Tag zum Boot gehen soll. Vor uns liegt eine Segelwoche in Kroatien auf einem neuen, geräumiger 45 Fuss-Segelkat von Lagoon – traumhafte Aussichten!
Am Abend vor dem Törn-Start suchen wir ein ruhiges Restaurant ohne „Touri-Abzocke“ und werden fündig mit dem Calebotta in der Gradska Ulica 23 inmitten der Altstadt. Wir genießen den ausgezeichneten Service, das gute traditionelle Essen und die köstlichen regionalen Weine in dem romantischen Garten des beliebten Restaurants (Vorab-Reservierung empfehlenswert), umgeben von historischen Gebäuden – für uns eine perfekte Einstimmung auf die bevorstehende Segelwoche.
Trogir gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe – Führung durch 2.000 Jahre Geschichte
Tag zwei beginnt für uns bereits früh am Morgen – mit einer Führung durch die hübsche, verwinkelte und um diese Zeit noch menschenleere UNESCO-Welterbe-Stadt Trogir, die bereits im dritten Jahrhundert v. Chr. als griechische Siedlung Tragurion bekannt war. Seit dem 11. Jahrhundert (bis 1828) Bischofssitz, wurde die Stadt 1123 von Sarazenen erobert – und zerstört. Bereits im 12. und 13. Jahrhundert erlebte Trogir jedoch schon wieder einen starken wirtschaftlichen Aufschwung – der dauerte an bis 1420, als die lange Zeit der venezianischen Herrschaft anbrach.
Nach dem Fall Venedigs im Jahr 1797 war Trogir fast durchgehend bis 1918 österreichisch und fiel danach an das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen. Später wurde es Teil der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien, und seit 1991 gehört Trogir zum unabhängigen Staat Kroatien. Die Altstadt von Trogir gelte als „herausragendes Beispiel für städtebauliche Kontinuität“, sagt unser Stadtführer; die romanische Stadt stelle den „am besten erhaltenen romanisch-gotischen Komplex nicht nur an der Adria, sondern in ganz Osteuropa“ dar.
Romanik, Gotik, Renaissance und Barock – vereint auf einer kleinen Insel
In dem mittelalterlichen, teilweise von einer Stadtmauer umgebenen historischen Stadtkern befinden sich ein erhaltenes Schloss, ein Turm, zehn Kirchen und eine Reihe von gut erhaltenen Wohnhäusern und Palästen aus den Perioden der Romanik, Gotik, Renaissance und des Barock.
Wir besichtigen das westliche Hauptportal, welches als Meisterwerk des Bildhauers Radovan aus dem 13. Jahrhundert und das wichtigste Werk im romanisch-gotischen Stil in Kroatien gilt, die St.-Laurentius-Kathedrale aus dem 13. Jahrhundert, das nördliches Stadttor und die Stadtmauer, die Festung Kamerlengo aus dem 15. Jahrhundert, einen alten 700 Jahre alten Fürstenpalast, den Palast Cipiko (500 Jahre alt) sowie einen hübschen, genauso alten Uhrturm samt Stadt-Loggia aus dem 15. Jahrhundert.
Dann packen wir unsere Bordtaschen und machen uns mit einem Taxiboot auf den kurzen Wasserweg in die westlich gelegene Marina Baotic, wo unsere Lagoon 450F, frisch gereinigt und aufgetankt, bereits auf uns wartet.