Die Costa Daurada (katalanisch; span. Costa Dorada; Goldene Küste) ist ein 216 km langer Küstenstreifen im Nordosten Spaniens, der sich von Vilanova i la Geltrú im Norden bis zum unmittelbar südlich des Ebrodeltas gelegenen Alcanar im Süden erstreckt und somit den gesamten Küstenbereich der Provinz Tarragona bildet. SeaHelp besuchte die katalanische Region, welche sich wie keine zweite zum Marina-Hopping eignet, und neben Kultur und kulinarischen Genüssen auch viele Freizeit-Aktivitäten bietet.
Im ersten Teil unseres Marina-Specials über die Costa-Daurada stellen wir (von Nordosten nach Südwesten) folgende Marinas vor: Club Nautic Cambrils, Club Nautic de Salou, Club Nautic Hospitalet-Vandellos, Club Nautico d´Amettla de Mar. Im zweiten Teil folgen nun – weiter in südwestlicher Richtung segelnd – Port Calafat / Marina Sant Jordi, Club Nautic L Ampolla, Marina Sant Carles und Club Nautic les Cases d Alcanar.
Im Gegensatz zur weiter nördlich liegenden Costa Brava ist die Costa Daurada von langen, feinkörnigen und sanft abfallenden Sandstränden geprägt, die ideale Voraussetzungen für den Badetourismus bilden. Der Anteil von Sandstränden im Vergleich zu Felsküsten liegt an der Costa Daurada deutlich über dem anderer spanischer Küstenabschnitte.
Doch das ist längst nicht alles, was der 216 Kilometer lange Küstenstreifen im Nordosten Spaniens, der sich von Vilanova i la Geltrú im Norden bis zum unmittelbar südlich des Ebrodeltas gelegenen Alcanar im Süden erstreckt, und somit den gesamten Küstenbereich der Provinz Tarragona bildet, zu bieten hat.
Für die SeaHelp-Redaktion gab es in den letzten zwei Saisons nichts schöneres, als die Tage vor der Goldenen Küste mit dem Boot von Marina zu Marina zu segeln, die Zeit vor Anker in verträumten Buchten zu verbummeln, auf Landausflügen die interessante Geschichte und reiche Kultur der Region kennenzulernen und die kulinarischen Genüsse dieses Teiles von Katalonien zu verkosten.
Wer wie wir die Costa Daurada per Boot kennenlernen möchte, fliegt am besten bis Barcelona (alternativ nach Reus), und fährt von dort mit dem Mietwagen eineinhalb Stunden die etwa 115 Kilometer bis Cambrils. Nur wenige Kilometer westlich von Tarragona entfernt, befindet man sich nun schon mitten im Herzen der Costa Daurada.
5 + 6 Port Calafat und Marina Sant Jordi
(diese beiden Marinas gehören zusammen)
„Capitana del Port“ des Port Calafat ist Miriam Sirisi. In beiden Häfen zusammen finden 324 Boote bis zu 30 Metern Länge Platz. Im größeren Port Calafat beträgt der max. Tiefgang vier Meter. Für ein 12 Meter-Boot zahlt man pro Tag in der Hochsaison 60 Euro, 1.378 Euro / Monat und 5.169 Euro / Jahr. Es gibt Wasser und Strom an den Stegen sowie eine E-Ladestation für Pkw, außerdem gibt es einen Bootsverleih / Charter sowie Unterkünfte für Bootssportler. Info: portcalafat.com
Die beschauliche Marina Sant Jordi ist die kleinere der beiden Marinas und besitzt für uns wesentlich mehr Charme als ihre große Schwester Port Calafat. Es auch hier gibt Wasser und Strom an den Stegen sowie eine E-Ladestation für Pkw, außerdem gibt es auch in der Marina St. Jordi einen Bootsverleih / Charter sowie Unterkünfte für Bootssportler.
Wer mit dem eigenen oder gecharterten Boot an der Costa Daurada und rund um das Ebro-Delta im Süden Kataloniens unterwegs ist, sollte auch einen Abstecher in das nahe gelegene La Sénia einplanen: dort stehen auf dem Anwesen Els Carlets 35 tausendjährige Olivenbäume, aus denen eines der exklusivsten Ölivenöle der Marke Miliunverd – Arbor Sacris Luxury gewonnen wird – Führung durch den Olivenhain und Verkostung durch die sympathische Geschäftsführerin Eva Cabanes inklusive.
7. Club Nàutic Ampolla
Im Club Nautic gibt es 447 Wasser-Liegeplätze für Yachten bis max. 23 Meter Länge und sechs Meter Breite, der max. Tiefgang beträgt fünf Meter. Der Hafen kann bis zu 15 große Yachten aufnehmen (max. 20 Meter Länge). Für eine 12 Meter-Yacht zahlte man zuletzt 78 Euro / Tag, 462 Euro / Woche, 1.593 Euro / Monat und 8.700 Euro /Jahr. Ein Platz für eine 15 Meter lange Yacht kostet 112 Euro / Tag, 672 Euro / Woche, 2.241 Euro / Monat und 11.760 Euro / Jahr.
Es besteht die Möglichkeit, einen Liegeplatz zu kaufen, was preiswerter sein kann als langfristig zu mieten. In der Marina mit 190 bewachten Parkplätzen stehen Full-Service-Einrichtungen, eine Tankstelle und ein 50 Tonnen-Kran zur Verfügung. Das empfehlenswerte Restaurant / Café ist öffentlich zugänglich. Der Charme dieses Hafens lag für uns darin, dass es sich um einen sehr ruhigen Hafen handelt, der in der idyllischen Bucht von Fangar liegt und guten Schutz vor schlechtem Wetter bietet. Er ist leicht auf dem See- oder Landweg (Autobahn/Zug) zu erreichen und liegt nur einen halben Kilometer vom Biosphärenreservat Naturpark Ebro-Delta entfernt.
Tipp: ein Zwischenstopp im Club Nautic Ampolla ist schon deswegen ein Muss, weil man unbedingt das Casa Montero, das Restaurant im Club Nautic Ampolla besuchen sollte. Hier serviert die charmante Restaurant-Chefin Carmen Montero frische Austern und einen guten regionalen Rosé, die Karte ist vielfältig, raffiniert und dennoch nicht überteuert. Info: nauticampolla.com
Mindestens einen halben, besser: einen ganzen Tag sollten Wein-Liebhaber für den Besuch des Weingutes Les Vinyes del Convent am Eingang der kleinen Stadt Horta de Sant Joan in der Comarca Terra Alta in der Provinz Tarragona einplanen, eines der Highlights unseres Törns entlang der Costa Daurada.
Chef des Weingutes ist Elías Gil, der die vierte Generation einer traditionsreichen Weinproduzenten-Familie repräsentiert. Gern führt Gil für einen kleinen Obolus persönlich über sein Gut, erzählt Anekdoten aus der über 200jährigen Weinbau-Geschichte seiner Familie und organisiert Verkostungen seiner wirklich exzellenten Weine.
Die Reben von Les Vinyes del Convent wachsen in einer einzigartigen Landschaft, und die Weine stammen größtenteils aus der Rebsorte Grenache, dem Wahrzeichen der Region Terra Alta. Angeboten werden etwa die Weine Els Costums blanco, Els Costums tinto, Lola Bel, Los Ceps de la Via Verda Blanco, Los Ceps de la Via Verda tinto, Mas de Sotorres und Mon Pare. Eine Reminiszenz an Picasso, der 1909 in Horta de Sant Joan weilte (und dem in der kleinen Stadt sogar ein Museum gewidmet ist), ist der Wein Paisatges Picassians.
8. Marina Sant Jordi La Rapita
Der Yachthafen Sant Carles-Marina liegt in der Stadt La Rapita im Herzen des Ebro-Deltas, auf halber Strecke zwischen Barcelona und Valencia, Mallorca ist von hier aus nur ca. 100 Seemeilen entfernt. Der Hafen ist ein Joint Venture zwischen MDL Marinas (britischer Yachthafenbetreiber) und Ports i Marines (katalanischer Yachthafenbetreiber). Zur Verfügung stehen 842 Liegeplätze, davon 80 Prozent auf schwimmenden Pontons mit Fingern. Darüber hinaus gibt es eine eigene Bootswerft mit 12.000 Quadratmetern und einer Tragfähigkeit von bis zu 75 Tonnen.
Die maximale Länge als Heimathafen beträgt 33 Meter, zur Verfügung stehen zurzeit 25 Liegeplätze dieser Größe. Die maximale Breite beträgt 7,50 Meter. Für Kurzaufenthalte können auch Yachten bis zu 60 Meter am Wartesteg festmachen (nach Anmeldung). Seit 2010 gibt es in der Sant Carles-Marina ein Sonderangebot für Katamarane auf den Med-Liegeplätzen, bei dem Kats zum gleichen Preis wie Einrümpfer berechnet werden, ohne dass für ihre größere Breite ein zusätzlicher Aufpreis anfällt.
Die Tagespreise in der Hochsaison (Juni-Juli-August-September) kosteten zuletzt für eine 12 Meter-Yacht: 53,75 Euro, für 15m: 75,68 Euro, 20 Meter: 116,87 Euro. Die Monatsraten beliefen sich zuletzt (2023) in der Hochsaison (Juni-Juli-August-September) auf: 12 Meter: 681 Euro, 15 Meter: 921 Euro, 20 Meter: 1.310 Euro. Die Jahrespreise: 12 Meter: 6.132 Euro; 15 Meter: 8.302 Euro, 20 Meter: 11.815 Euro. Alle Preise verstehen sich inklusive Mehrwertsteuer, Wasser und Strom.
Die Marina bietet die Möglichkeit, einen langfristigen Mietvertrag für Liegeplätze bis September 2036 abzuschließen. Kunden mit langfristigen Mietverträgen zahlen dann eine vierteljährliche Servicegebühr. Langfristig dürfte das im Vergleich zu jährlichen Liegeplatzverträgen eine kostengünstigere Option darstellen. In der Marina sind mehr als 90 Auftragnehmer registriert, die den Großteil der Arbeiten an Booten durchführen. Tankstelle und eine Abpumpstation sind ebenfalls vorhanden. Es gibt ausreichend Parkplätze am Yachthafen, der Parkplatz wird durch Schranken mit Nummernschilder-Erkennungskameras kontrolliert.
Es gibt ein öffentlich zugängliches Restaurant / Bar direkt am Yachthafen, das 7 Tage lang durchgehend von 9 Uhr bis Mitternacht geöffnet hat, gleich nebenan lädt ein Pool zu einem Bad. Die Sant Carles Marina wurde als Kataloniens erste Resort-Marina konzipiert, ein Ort, an dem die Kunden und Besucher eine schöne Landschaftsgestaltung in entspannter Atmosphäre genießen können sollen.
Der Kundenservice steht für das Marina-Team um Marina-Chef Nicolas Gozalez an erster Stelle. Wenn man auf der Suche nach einem authentischen katalanischen Erlebnis abseits der überfüllten Reiseziele in der Nähe der besten Segelreviere ist, und viel Platz-Auswahl haben möchte, dann ist man in Sant Carles Marina richtig, egal, ob man mit der gecharterten Segelyacht unterwegs ist oder mit einem elektrisch betriebenen Motorboot – die erste Ladestation für E-Boote an der Costa Daurada steht in der Sant Carles Marina. Info: santcarlesmarina.com
Das Wetter im südlichen Teil von Spaniens Ostküste, zu dem auch die Costa Daurada gehört, ist geprägt durch eher mäßige Winde. Selten tritt ein Oststurm auf, der gefürchtete Levante, der ernstgenommen werden sollte. Anzeichen dafür sind schlechte Sicht, Wolken, die sich in den Bergen bilden sowie starker Regen.
Auch der Mistral-Ausläufer Tramontana, ein typisches Rückseitenwetter, sollte beachtet werden, zu erkennen zumeist an der kalten, klaren Luft einer vorher durchgezogenen Kaltfront, steigendem Luftdruck und langen, gerollten Wolken. Diesen Starkwind muss man jedoch zumeist nur im Winter und im Frühjahr fürchten.
In den Sommermonaten bieten das überwiegend gute Wetter und das warme, gemäßigte Klima, gepaart mit einer tollen Landschaft und qualitativ sehr guten Marinas hervorragende Segelbedingungen für lange und kurze Schläge.
Kein Wunder, dass es „eingeweihte“ Segler immer wieder in dieses katalanische Segel-Paradies zieht. Nicht wenige der deutschsprachigen Costa Daurada-Fans haben mittlerweile auch ihr eigenes Boot hier zu liegen – für Dauerlieger gibt es in den Marinas attraktive Angebote.
9. Club Nàutic les Cases d’Alcanar
Auch für Segelanfänger eignet sich die Costa Daurada hervorragend, denn die Navigation ist leicht, die Etmale können (auf Wunsch) überschaubar kurz geplant werden, und zumeist spielt auch das sommerliche gute Wetter mit.
Dennoch ist die spanische Mittelmeerküste zwischen Vilanova i la Geltrú im Norden bis zum unmittelbar südlich des Ebrodeltas gelegenen Alcanar im Süden vielseitig, überaus reizvoll – und vor allem noch nicht übermäßig touristisch geprägt wie einige Teile der nordöstlich gelegenen Costa Brava.
Eine gute Infrastruktur und abwechslungsreiche Küsten lassen die Segelherzen hier an der Goldenen Küste höher schlagen. Viele idyllische Buchten mit traumhaften Stränden erinnern fast ein wenig an die Karibik oder gar an den Pazifik (etwa am wunderschönen Marquesas-Beach in der Nähe der Ebro-Mündung), und doch liegt dieser schöne katalanische Teil Spaniens nur wenige Flugstunden von Deutschland oder Österreich entfernt.
Weitere Informationen zur Costa Daurada, zu den Marinas, zu Kultur, Restaurants und möglichen Aktivitäten in der Region
Nautic Parc
Pl. Comunitats Autónomes (Passeig Jaume I), Salou
Tel. +34 977 353 592
Mail: info@nauticparc.com
Web: nauticparc.com
Teil 1:
Marina Special Costa Daurada: Mit dem Boot entlang der Goldenen Küste Kataloniens