Der Übergang vom Spätsommer auf den Herbst sorgt in der gesamten Adria-Region immer wieder für Überraschungen in Form von plötzlich auftretenden Unwettern mit Starkregen, Sturm, Blitz und Donner. Auch am letzten Wochenende, dem 3. Oktober 2020 verabschiedete sich der Sommer mit einem Paukenschlag: Gewitter, Regen und ein kräftiger Jugo drückten das Wasser des Mittelmeers gen Norden. Lignano meldete die üblichen Überschwemmungen, in Istrien und Dalmatien hielten sich allerdings die Schäden in Grenzen. Insbesondere für deutsche Urlauber, die es zu Beginn der Herbstferien in den Norden Kroatiens verschlagen hatte, boten die Wetterkapriolen einen nicht gerade angenehmen Empfang.
Unwetter Adria: Böen bis zu 122 km/h, Wellen bis zu sechs Meter
Doch das soll sich schon bald wieder ändern. Die kroatischen Medien berichteten noch von bis zu sechs Meter hohen Wellen in Dalmatien, in Istrien wurden einige Straßen überschwemmt und Bäume entwurzelt, das war es dann aber auch schon. Istramet meldete Windspitzen im Bereich Labin von 122 km/h, bei Palagruza wurden bis zu 109 km/h gemeldet und die Region Zadar musste Starkwinden in Böen von bis zu 105 km/h standhalten.
Fährbetrieb unterbrochen
Vorsorglich unterbrachen einige Fährlinien ihren Betrieb, Straßenabschnitte mussten wegen der heftigen Windböen und der Gefahr von Überflutungen gesperrt werden. Offensichtlich wirkten die vorsorglichen Maßnahmen, von nennenswerten Schäden wurde nicht berichtet.
Ab sofort: Bestes Segelwetter
Für die kommende Woche haben die Wetterfrösche für die Regionen der nördlichen Adria durchwachsenes Wetter mit vielen sonnigen Abschnitten angekündigt, so daß Adria-Urlauber noch das letzte Aufbäumen des vergangenen Sommers erleben dürfen. Dazu bläst allerdings meist ein leichter Wind, Segler und Surfer dürften auf ihre Kosten kommen.
SeaHelp: Wenig Einsätze
In der SeaHelp-Zentrale in Punat erlebte man die Unwetter am vergangenen Freitag und Samstag recht entspannt: Die wenigen Wassersportler, die sich derzeit noch in Norditalien, Slowenien und Kroatien aufhalten, verbrachten die beiden neuralgischen Tage offensichtlich in sicheren Häfen. „Das Einsatzgeschehen bewegte sich auf einem für diese Jahreszeit üblichem Niveau, es gab so gut wie keine besonderen Vorkommnisse“, hieß es aus der SeaHelp-Einsatzzentrale.
Perfekte Bedingungen in Marinas
Auch wenn derzeit deutlich weniger Skipper auf der Adria unterwegs sind – SeaHelp hält die Einsatzbereitschaft rund um die Uhr natürlich weiter aufrecht. Vieler Chartercrews, die eigentlich für das Frühjahr gebucht hatten, aber den geplanten Törn aus bekannten Gründen nicht antreten konnten, hatten auf den Herbst umgebucht. Insbesondere Gäste aus Deutschland, die keine Einschränkungen zu befürchten haben, scheinen derzeit in ungewohnte Situation in Kroatien zu nutzen: Kein Gedränge in den Marinas, die Beachtung der Abstands- und Hygieneregeln fällt deutlich leichter als in den Großstädten daheim.
Segler kennen die Wetterbedingungen
Eine Segelcrew in der Marina Pomer: „Wir kommen aus der Region Stuttgart und segeln regelmäßig in Kroatien. Das es Ende September, Anfang Oktober auch mal einen heftigen Sturm geben kann, ist uns bewußt. Aber den einen oder anderen Tag kann man es auch hier in der Marina gut aushalten“.