Ein mittelschwerer Sturm, der in der Nacht vom 6. auf den 7. Juli 2020 über weite Teile der kroatischen Küste zog, sorgte für den ersten Großeinsatz der SeaHelp-Einsatzboote. Erst am Morgen des 7. Juli wurde das komplette Ausmaß der Schäden sichtbar, insgesamt acht Bergungen standen auf dem Einsatzplan der „Gelben Engel der Adria“, zumeist wurden sie schon sehnlichst erwartet. Doch eine Vielzahl der Schäden hätte vermieden werden können, wenn alle Eigner die SeaHelp-Wetterwarnung über die SeaHelp-App ernst genommen hätten.
SeaHelp-Wetterwarnung vor Sturm
Schon morgens um 10.00 Uhr schickte der nautische Pannendienst eine Wetterwarnung aus und wies auf einen aufziehenden Sturm in der Nord-Adria hin. Nordost-Böen zunehmend auf 35 bis 60 Knoten, im Velebit-Kanal in der Spitze bis 85 Knoten in Verbindung mit hohem Seegang. Zusätzlich, so hieß es in der SeaHelp-Wetterwarnung, bestehe die Gefahr von Gewittern am Nachmittag in der Südadria, in der Nacht im Bereich der Mittel- und Nordadria.
SeaHelp-App downloaden
Die SeaHelp-Wetterwarnung wird über die SeaHelp-App ausgegeben, die sowohl für iOS- also auch für Android-Geräte in den jeweiligen Stores (Apple App-Store, Google Play Store) kostenlos zum Download bereitsteht. Die App warnt nicht nur vor plötzlich auftretenden Wetteränderungen, sondern erlaubt auch den Zugriff auf die SeaHelp-News, einen Kompass, Tankstellen, die aktuellen Wetterdaten, Gezeiten und schafft die Möglichkeit, schnell und unkompliziert mit nur zwei Klicks Hilfe anzufordern. Wer den SeaHelp-Notruf nutzt, überträgt automatisch die Koordinaten seines aktuellen Standorts an SeaHelp, erhält dann einen Rückruf zur Verifizierung des Notfalls und schon sind die gelben, bis zu 700 PS starken Einsatzboote unterwegs zum Havarieort.
Interessant für alle Kroatien-Urlauber
Die SeaHelp-App hat sich längst als Geheimtipp vieler Urlauber, nicht nur Wassersportler, erwiesen, die zuverlässig über plötzliche Wetteränderungen an ihrem Urlaubsort informiert werden wollen. Bootseigner sollten für die zusätzliche Sicherung der Leinen sorgen beziehungsweise den festen Halt der Ankerbojen gründlich prüfen und man hat auch schon von zahlreichen Campern gehört, die aufgrund einer SeaHelp-Wetterwarnung ihr Zelt beziehungsweise Vorzelt zusätzlich sichern.
Problem: Ankerbojen halten nicht
Ein SeaHelp-Mitglied, das offensichtlich alles richtig gemacht hatte, schrieb: „Wir sind gerade in Silba an der Boje und hatten um 1.30 h früh ca. 62 Knoten Sturmböen, echt heftig. Aber die Boje hat gehalten! Wenn das Dinghi am Vorschiff nicht, trotz sämtlicher Festmachversuche, dauern aufgestiegen und wieder runtergedonnert wäre, hätten wir sogar weiterschlafen können! Aber dann haben wir uns halt einen Kaffee gemacht!“ Auch eine Möglichkeit, die Sturmnacht zu überstehen.
Leider beachteten aber nicht alle Skipper die SeaHelp-Wetterwarnung, denn die sowieso schon in Alarmbereitschaft versetzten Einsatzkräfte hatten eine unruhige Nacht und einen ebenso arbeitsreichen Tag vor sich. Insgesamt acht Bergungen und viele kleinere Einsätze – so lautete die Bilanz der ersten Sturmnacht der Wassersportsaison.
Viele Schäden vermeidbar
Viele Schäden hätten sich allerdings vermeiden lassen. In der Vergangenheit warnte SeaHelp bereits mehrfach vor maroden Befestigungen der teilweise schlecht gewarteten Ankerbojen, die letztlich dazu führen, dass das zum Meeresgrund führende Seil reißt und das Schiff samt Boje auf Land getrieben wird. Auch in der Nacht von Montag auf Dienstag waren mehr als 50 % der Einsätze auf fehlerhafte Bojen zurückzuführen. Deshalb nochmals der SeaHelp-Rat an alle Skipper: Prüft die Bojen auf sicheren Halt, damit auf den Adriasturm nicht noch der Ärger folgt.
Mehr auf Instagram
Übrigens: Weitere Bilder vom Einsatzgeschehen in der Sturmnacht findet man auch auf Instagram, insbesondere ein wirklich gelungenes Foto von der Ruhe nach dem Sturm. An dieser Stelle sei nochmals vermerkt: Die SeaHelp-Redaktion freut sich immer über Fotos, auch von Wetterphänomen als Motive, die uns die Skipper zur Veröffentlichung und Nutzung überlassen.