Die kleine Firma Molabo aus Ottobrunn leitete mit dem innovativen E-Motor Aries nicht mehr und nicht weniger als einen Paradigmenwechsel bei Bootsantrieben ein: erstmals ist es nun möglich, eine sichere und zuverlässige 48-Volt-Niedervolt-Spannung mit Safe-to-Touch-Technologie anstelle einer bisher üblichen 400-V-Hochspannung zum Motorbootfahren zu nutzen. Nun ist die mehrfach ausgezeichnete 48-Volt-Technologie auch als kostengünstigere 25 kW Power-Smart-Variante erhältlich.
Molabo, gegründet 2016 in Ottobrunn bei München, legte von Anfang an den Fokus auf Innovation, Nachhaltigkeit und Leistung. Das Ziel des kleinen bayerischen Unternehmens: es sollten fortschrittliche elektrische Antriebe mit 48-Volt-Technologie für den Einsatz in der Marinebranche entwickelt und produziert werden. Dabei sah und sieht das Unternehmen seine Mission vor allem darin, nachhaltige Mobilität mit berührsicheren Niedervolt-Elektrolösungen zu ermöglichen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: der Elektroboots-Motor Aries i50 liefert mit einer Dauerleistung von 50 kW eine beeindruckende Performance und bietet eine ausgezeichnete Beschleunigung vom ersten Moment an. Als Innenborder mit Wellenanlage hat der kompakte, weltweit stärkste 48-V-Elektromotor als Systemlösung für die schnelle Gleitfahrt mit Motorbooten bis zu 12 m und Verdrängungsfahrt mit Segelbooten bis zu 15 m oder 12 t tatsächlich das Zeug, die Branche zu revolutionieren.
Vorteil: das System soll eine lautlose, vibrationsarme Antriebslösung bieten, die durch die berührsichere 48-V-Niedervolt-Technologie leicht einzubauen ist
Vorteil des Molabo Innenborder-Systems: es soll nach Herstellerangaben „eine lautlose, vibrationsarme Antriebslösung“ bieten, die durch die „berührsichere 48-V-Niedervolt-Technologie leicht einzubauen“ sein soll. Kern der innovativen Intelligent Stator Cage Drive (ISCAD)-Technologie ist der neuartige Stator des Elektromotors. Anstelle kompliziert zu fertigender Wicklungen werden einfache Stäbe verwendet, welche eine Art Käfig bilden. Eine weitere Besonderheit der Konstruktion ist die Integration des Controllers in den Motor.
Die Vielzahl von Stäben ermöglicht es, die hohen Ströme auf der Wechselstromseite, welche für sehr hohe Leistungen bei 48 V notwendig sind, auf viele Phasen zu verteilen. Aufgrund der geringen induzierten Spannung werden beim Aries 50 Niedervolt-Halbleiter (MOSFET) verwendet, die vor allem im Teillastbetrieb deutlich effizienter arbeiten als Hochvolt-Bauteile (IGBT). Dadurch wird nicht zuletzt auch die Batterie geschont, und die Betriebskosten können niedrig gehalten werden.
Niedervolt-Systeme haben ein geringeres Sicherheitsrisiko, sind einfacher zu installieren, sind weniger störanfällig und preiswerter
Dabei sind es vor allem die im Vergleich zu Hochvoltkabeln viel geringeren Spannungen, welche das System für Bootsbesitzer attraktiv machen. Grund: Niedervoltkabel führen im Vergleich zu Hochvoltkabeln viel geringere Spannungen, was das Risiko von Stromschlägen und anderen Unfällen deutlich verringert. Einfach gesagt: das Sicherheitsrisiko an Bord wird minimiert und ist überschaubar.
Auch die Installation gestaltete sich im Vergleich zur Hochvolt-Technologie an Bord viel einfacher: Niedervoltkabel sind meß-, klemm- sowie verdrahtungstechnisch einfacher in der Handhabung und erfordern auch kein zertifiziertes Hochvoltspannungs-Fachpersonal.
Schließlich sind Niedervoltkabel aufgrund der geringeren Spannung auch weniger anfällig für Störungen und erfordern weniger Wartungsaufwand. Von den Kosten einmal ganz abgesehen: Niedervoltkabel sind preiswerter in der Anschaffung und benötigen auch keine spezielle Hochvoltmeßtechnik wie z.B. Isolationswächter.
Behörden und Motorbootwerften haben sich bereits für die Verwendung des innovativen 48 V-Systems entschieden
Die Kieler Feuerwehr hat die Vorteile des 48 V-Systems erkannt und hat die Kewatec AluBoat Ab-Werft aus Finnland mit dem Bau eines Feuerlösch- und Rettungsbootes beauftragt, das mit einem fortschrittlichen, von Doen Waterjets entwickelten Hybrid-Waterjet-Antriebssystem ausgestattet ist. Dieses Antriebssystem nutzt die Aries-i50-Elektromotoren von Molabo.
Das Boot, das für den Nord-Ostsee-Kanal, die Kieler Förde und einen Bereich bis zu zehn Seemeilen vor der Küste ausgelegt ist, basiert auf dem e-FiFi 1470-Design von Kewatec und ist für den Brandschutz, Rettungsdienste, Katastrophen- und Zivilschutz geeignet.
Auch bekannte Pleasureboat-Hersteller wie die österreichische Traditionswerft Frauscher (siehe schon unseren Beitrag zum neuen Frauscher-Boot mit Porsche Antrieb) verbaut das 48-V-Innenbordsystem von Molabo in ihre beliebte 650 Alassio-Reihe. Das leistungsstarke Aries i50 50-kW-Elektromotorsystem soll dem stilvollen Freizeitboot nach Herstellerangaben ein „schnelles Gleiten und eine Reichweite von 83 km bei 5,4 Knoten mit einer 48-kWh-LFP-Batteriebank“ ermöglichen.
Ab sofort gibt es auch den neuen Aries i25-Innebordmotor u.a. für Verdränger bis sechs Tonnen und Motorboote bis sechs Meter Länge
Ganz aktuell stellt Molabo auf der diesjährigen Metstrade in Amsterdam den neuen Aries i25 Innenborder vor. Der Aries i25 soll die bestehenden 50 kW Innen- und Außenborder, die in den letzten beiden Jahren bei den “Electric and Hybrid Marine Awards” jeweils die Auszeichnung “New Propulsion Technology of the Year” erhalten haben, ergänzen.
Entwickelt worden sei dieses 25-kW-System vor allem für Bootsfahrer, die eine kompakte und insbesondere kostengünstige Lösung suchen. Laut Molabo liefert auch das kleine System „die für Molabo charakteristische berührungssichere Spannung – aber zu einem erschwinglichen Preis“.
Das neue System soll 25 kW Leistung mit hohem Drehmoment sowie schneller Beschleunigung liefern und sich für Verdränger bis sechs Tonnen, Segelboote bis zehn Meter und Motorboote bis sechs Meter Länge eignen. Auch Arbeitsboote sollen von den vollelektrischen oder hybriden Konfigurationen profitieren können.